Die vergangene Länderspielpause war für Österreich eine Katastrophe. Nach den starken Leistungen bei der Europameisterschaft gegen die Ukraine und Italien wurden drei Siege aus... Franco Foda – Was jetzt?

Die vergangene Länderspielpause war für Österreich eine Katastrophe. Nach den starken Leistungen bei der Europameisterschaft gegen die Ukraine und Italien wurden drei Siege aus drei Spielen gegen Moldawien, Israel und Schottland erwartet. Im Endeffekt reichte es nur zu einem Pflichtsieg gegen Moldawien. In Israel wurde man mit einer 2:5 Packung heim geschossen, gegen die Schotten blieb man ohne Kreativität und Torchance und verlor mit 0:1. Jetzt steht Teamchef Franco Foda unter Druck. Derweilen darf er seinen Job noch behalten, da die Landesfürsten derzeit einen neuen Präsidenten aussuchen. Die Frage ist wie lange noch? Und gibt es derzeit überhaupt geeignete Kandidaten?

 

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Die schwache Leistung des österreichischen Nationalteams hat auch etwas Positives. So sind Sportwetten auf das Team so spannend wie kaum zuvor. Beim Bonusfinder Deutschland kann man auch gute Bonusse für die Spiele finden. Für die restlichen Fans ist die derzeitige Situation aber zum Verzweifeln. Anstatt mit Dänemark um die fixe Qualifikation für die Weltmeisterschaft zu spielen, findet man sich nur auf dem vierten Rang wieder. Nach sechs Spielen hat man bereits 13 Gegentore erhalten und liegt nur drei Punkte vor den Färöer Inseln. Schottland auf dem zweiten Rang ist zum Vergleich bereits vier Punkte entfernt. Das ist eindeutig zu wenig. Bereits bei der Europameisterschafts-Qualifikation hat man sich nicht mit Ruhm bekleckert, sondern nur die Pflicht vor Nordmazedonien erfüllt. Und auch die Europameisterschaft war geprägt von überraschenden Taktikwechseln und internen Querelen mit dem Trainer. Vor allem die derzeitige Spielergeneration, die so gut wie schon seit Langem nicht mehr ist, sollte mehr leisten. Wenn dann die Taktik gegen groß gewachsene und kopfballstarke Schotten ein Spiel über die Flügel mit vielen Flanken ist, wird es an der Zeit über einen neuen Trainer nachzudenken.

Hier stellt sich aber die Frage, wer der neue Trainer werden könnte. Die meisten Spieler des Kaders spielen bei ihren Vereinen einen pressing-intensiven Fußball mit schnellem Umschalten. Deswegen sollte der neue Trainer auch so einen Spielstil bevorzugen. Ein international erfolgreicher Trainer wird aber nicht freiwillig zum Nationalteam wechseln. Auch ließ Peter Schöttel eine Präferenz für einen österreichischen Trainer verlautbaren. Bei den vertragslosen Trainern hätte man dann die Auswahl zwischen Ferdinand Feldhofer, Gerald Baumgartner und Roman Mählich. Alles keine Trainer, denen man die Verantwortung für das Nationalteam übertragen möchte. Und ob ein deutschsprachiger Trainer wie Bruno Labbadia, Heiko Herrlich oder Domenico Tedesco Interesse an dem Job und passend dafür wäre, darf auch bezweifelt werden.

 

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Die österreichische Trainerqualität ist ständig am Steigen. So gibt es durch die Red Bull Schule viele interessante österreichische Trainer, die dem Nationalteam helfen könnten. Diese sind derzeit aber bei internationalen Topvereinen engagiert und werden den Vertrag für das Nationalteam nicht auflösen. Am ehesten ein Kandidat wäre Ralph Hasenhüttl. Dieser kann sich nach seiner Trainerstation eine Auszeit vom stressigen Job in Southampton vorstellen. Da wäre ein weniger zeitintensiver Trainerposten beim ÖFB wie dafür gemacht. Wann Hasenhüttl oder ein anderer passender Trainer frei wird, steht jedoch in den Sternen. Bis dahin wäre der ÖFB beraten, weiter an Foda festzuhalten. Natürlich bringt er nicht die gewünschten Leistungen, jedoch sind die derzeitig verfügbaren Alternativen als noch schlechter anzusehen. Die Play-offs finden im März statt. Bis dahin ist vielleicht eine bessere Alternative in Reichweite.

Erwin Novotny