Nach Naby Keitas Wechsel von RB Leipzig zum FC Liverpool ist es seit geraumer Zeit nun ebenfalls sicher, dass der FC Basel die Kaufoption bei Dimitri Oberlin ziehen wird. Damit sind Red Bull Salzburg vorab schon einmal mehrere Millionen Euro an Transfereinnahmen garantiert, noch bevor die aktuelle Saison überhaupt beendet wurde.
Diese Summen sind jedoch vermutlich nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was im Sommer auf den amtierenden österreichischen Meister zukommen wird. Salzburg ist gerade dabei, die beste Saison seit dem Einstieg von Red Bull abzuschließen. Der Meistertitel in der Liga ist praktisch fix, außerdem steht man erneut im Cupfinale, wo Buchmacher die Bullen mit einer Quote von 1,75 (Betway: Stand – Ende April) ebenfalls ganz klar als Favoriten ansehen.
Für die sportlich größte Sensation sorgte Salzburg jedoch in der heurigen Europa-League-Saison, wo man sich nach teilweise historischen Triumphen gegen Teams wie Borussia Dortmund sowie Lazio Rom durchsetzen und so schließlich bis ins Halbfinale dieses Wettbewerbes vordringen konnte. Dieser grandiose Lauf bringt dem amtierenden Meister auf der einen Seite gut dotierte Prämien ein. Vermutet wird, dass Salzburg allein durch die bisherigen Europacup-Spiele bis an die zehn Millionen Euro lukriert hat. Auf der anderen Seite haben die vielen starken internationalen Auftritte natürlich Begehrlichkeiten bei ausländischen Topvereinen geweckt, welche schon längst ein Auge auf Spieler wie Munas Dabbur, Hee-Chan Hwang, Valon Berisha, Diadie Samassekou, Amadou Haidara, Xaver Schlager oder auch Stefan Lainer und Duje Caleta-Car geworfen haben – im Prinzip also beinahe die gesamte Red-Bull-Mannschaft.
Der ein oder andere Spieler wird die Mozartstadt im Sommer in Richtung einer Top-Liga verlassen, das wird nach diesen Europacup-Leistungen nicht zu verhindern sein. Doch wenn dies eintreffen sollte, erwartet Salzburg ein massiver Geldregen – vermutlich Rekordtransfereinahmen, welche die Erträge aus den letzten Spielzeiten, die für österreichische Verhältnisse bereits überragend waren, nochmal um einiges übersteigen könnten.
Ein Blick auf die aktuellen Marktwerteinschätzungen von Transfermarkt.at lässt erahnen, mit welchen Beträgen ab Sommer in Salzburg jongliert werden dürfte. Die Marktwerte der Spieler sind im Frühjahr geradezu explodiert und der Meister konnte den Gesamtwert des Kaders von knapp etwas unter 50 Millionen Euro auf phänomenale 83,25 Millionen erhöhen – beinahe eine Steigerung um 100 Prozent!
Nehmen wir zum Beispiel den aktuell wohl begehrtesten Spieler, Diadie Samassekou. Sein Marktwert wird auf aktuell 15 Millionen Euro geschätzt. Er gilt zwar als Leipzigs Wunschersatz für den abwandernden Keita (damals bereits von Salzburg für eine Rekordtransfersumme von 24 Millionen zum Schwesternklub gewechselt), aber sollte eventuell ein Verein aus der Premier League anfragen, könnte es gut sein, dass auch hier wieder eine Ablöse von über 20 Millionen Euro fällig wird.
Leistungsträger wie Dabbur, Hwang, Berisha, Haidara und Schlager konnten ihre Werte ebenfalls dermaßen erhöhen, dass sie unter einem zweistelligen Millionenbereich vermutlich ebenfalls nicht mehr zu haben sein werden. Für Dabbur wurde im Winter schon ein lukratives Angebot aus Russland (Lokomotive Moskau bot an die 15 Millionen) abgelehnt. Hinter Valon Berisha sind mittlerweile ebenfalls englische Teams wie zum Beispiel Newcastle United her und Shootingstars wie Lainer, Haidara, Schlager sind mittlerweile auch Spieler, die sich längst in die Notizbücher internationaler Scouts gespielt haben.
Noch dazu, wie bereits zu Beginn erwähnt, zieht der FC Basel die Kaufoption bei Dimitri Oberlin, welcher seit 2017 an den Schweizer Spitzenklub verliehen ist. Kolportiert wird eine Ablöse von rund 8 Millionen Euro. Noch dazu gibt es einen saftigen Anteil an Naby Keitas Weiterverkauf von RB Leipzig nach Liverpool. Hier steht eine Summe von rund 70 Millionen Euro im Raum, von welcher sich Salzburg einen ordentlichen Prozentsatz erwarten darf. Bei Sadio Manes Wechsel innerhalb Englands gab es damals 20 Prozent – sollte dies noch einmal der Fall sein, wären das an die 14 Millionen Euro, die zusätzlich in die Vereinskassa gespült werden würden.
Schätzen wir einmal vorsichtig: Nehmen wir also an, es würden im Sommer nur drei(!) der unzähligen international ins Rampenlicht gerückten Leistungsträger Salzburg verlassen – Samassekou wechselt für rund 20 Millionen nach Leipzig oder England, Berisha und Dabbur tun dies ebenso für Beträge über 10 und 15 Millionen Euro. Rechnen wir noch die Prämien aus dem Europacup hinzu, demnach an die 10 Millionen, plus die Transfererlöse aus den Deals mit Keita und Oberlin, nochmal geschätzte 14 + 8 Millionen Euro. Somit stünde Salzburg grob geschätzt vor Einnahmen in der Höhe von sage und schreibe unfassbaren 77(!) Millionen Euro. Für österreichische Verhältnisse wäre das gigantisch und abermals ein Beweis dafür, wir sehr sich das System Red Bull seit der Ära Rangnick in Salzburg finanziell für den Verein auszahlt. Und dabei sind eventuelle weitere Verkäufe von Spielern wie Lainer, Haidara und Co. hier noch gar nicht mit eingerechnet.
Man muss also kein Hellseher sein, um zu prognostizieren, dass während der Sommerpause der Rubel in Salzburg rollen wird – nach dieser Transferperiode vermutlich mehr denn je. Womöglich werden wieder einige österreichische Transfer-Rekorde purzeln, jedoch sehr zum Nachteil der aktuellen Mannschaftsstärke, was so manchen RB-Fan wieder mit einem mulmigen Gefühl an die bevorstehende Qualifikation zu Champions League denken lassen wird.
Salzburg hat zwar angekündigt, nächste Saison wieder mit deinem extrem starken Kader in die Saison gehen zu wollen (verständlich, nach der heurigen Europa League muss man doch endlich mal diese verflixte Hürde Champions-League-Qualifikation schaffen, wenn man in der Saison zuvor schon Teams wie Dortmund oder Lazio rauswirft, und außerdem winkt dem Meister der nächsten Saison höchstwahrscheinlich ein Fixplatz in der Königsklasse), trotzdem werden Abgänge im Sommer nicht zu vermeiden sein, nicht nach dieser grandiosen Saison.
Aber die Summen, die in der bevorstehenden Transferperiode in die Kasse des Meisters gespült werden dürften, werden den Aderlass mehr als ausreichend kompensieren – außerdem stehen mit Leuten wie Wolf, Schmid, Daka, Szoboszlai und Mwepu schon die Stars von morgen parat, die vermutlich ähnliche Gewinne einbringen werden, wie so mancher Leistungsträger zum Abschluss dieser Saison – oder vielleicht sogar noch mehr, denn das „Werkl“ Red Bull hat die letzten Jahre gerade erst zu laufen begonnen und man kratzt jetzt schon quasi an der Transfererlös-Marke von 100 Millionen Euro …
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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