Um sich auf die neue Bundesliga-Saison vorzubereiten bleibt den Profis aus Österreich dieses Jahr weder viel Zeit noch solch ein Training wie all die... So trainieren die Profis in der Krise

Um sich auf die neue Bundesliga-Saison vorzubereiten bleibt den Profis aus Österreich dieses Jahr weder viel Zeit noch solch ein Training wie all die Jahre zuvor. Auch hier hat das Corona-Virus für ein paar Einschränkungen innerhalb des Trainingsbetriebes gesorgt, sodass Trainer sich nun an Alternativkonzepten versuchen müssen.

Skandal noch vor Anfang des Trainingsbeginns

Schon etwas länger ging es für die Fußballklubs wieder zurück auf den heimischen Rasen – das Training gestaltete sich jedoch anders und auch die Abstands- und Hygieneregeln waren für alle Akteure des Sports eine ziemlich große Umstellung. Gegen den Linzer ASK wurde ein Verfahren eingeleitet, weil sich nicht an die Corona-Regeln gehalten wurde. Das geschah bereits zu Anfang des Trainingsbeginns. Grob fahrlässig und auch vor dem offiziellen Start trainierte der ASK wie immer – und das schließlich ganze drei Wochen vor der Wiederaufnahme. Die elf Bundesligisten protestierten schließlich gegen den Spitzenreiter, über den schon vor der Veröffentlichung des Videos Gerüchte über einen möglichen Verstoß gegen die Auflagen die Runde gemacht hatten.

Die Konsequenzen für den Linzer ASK wurden schließlich festgelegt – sechs Punkte Abzug plus eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro. Auch im Training ist das Virus schließlich präsent, alle müssen dazu beitragen, dass die Verbreitung möglichst gering gehalten wird – gerade in der Bundesliga ist das unheimlich wichtig, um den Spielbetrieb möglichst lange aufrechterhalten zu können und den finanziellen Schaden wenigstens etwas aufzufangen. Dennoch ist die Geldstrafe für den Spitzenreiter auch während der Krise zu stemmen und die Strafe somit eine Kleinigkeit für den Verein – ganz zum Unmut der anderen Akteure der Bundesliga.

Handlungsempfehlungen des ÖFB

Für alle Mannschaften gab der ÖFB bereits Ende Mai Handlungsempfehlungen heraus, um den Klubs den Wiedereinstieg in das Training zu ermöglichen und als eine Art Wegweiser zu fungieren. Die konkrete Ausarbeitung bleibt dabei den Vereinen selbst überlassen, solange diese sich an die Corona-Regeln halten. Für den ÖFB steht die Gesundheit und die Sicherheit auf den Fußballplätzen an erster Stelle, heißt es in dem Leitfaden. Zusätzlich wurde dabei auch ein Trainingsplan und Übungskatalog erstellt, um den Trainern Alternativmodelle aufzuzeigen, sich trotz der Beschränkungen optimal auf die neue Saison vorzubereiten. Angefangen wird bereits bei den Hygieneregeln, die natürlich auch für den Fußball gelten. Grundsätzlich ist auch hier ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten, regelmäßiges Händewaschen und desinfizieren vor und nach dem Training gehört genauso dazu. Spucken und Nase putzen auf dem Rasen sind nun ebenfalls verboten.

Für das Training und die Fitness gibt es schließlich auch zahlreiche Alternativmodelle, meint Fitnesstrainer Timo Mayer, der sich neben seinem Job im Studio als Fußballtrainer engagiert und Artikel für FITFORBEACH verfasst. Besonders die Technik kann jetzt optimal verbessert werden. „Pass-, Reaktions- und Kombinationsspiele in kleinen Gruppen oder das Torschusstraining eignen sich wunderbar, um an Defiziten zu arbeiten und den Spielablauf sowie das Zusammenspiel zu fördern – auch in Zeiten von Corona“, sagt der Coach. Das schafft in erster Linie Raum für Trainingsinhalte, denen im Spielalltag häufig weniger Beachtung geschenkt werden. Besonders der Arbeit an den persönlichen Defiziten der Profis wird nun mehr Raum gegeben, auf Technik und auch das Training abseits des Spielfeldes wird nun der Fokus gelegt, um gestärkt in die neue Saison zu starten.

 

Erwin Novotny