Seit jeher hat Fußball einen schweren Stand in den USA. Die Nordamerikaner verfolgen häufig lieber „ihre Sportarten“, die größtenteils auf dem Kontinent erfunden wurden.... Wie die Bundesliga dazu beiträgt, Fußball als eine der wichtigsten Sportart in den USA zu etablieren

Seit jeher hat Fußball einen schweren Stand in den USA. Die Nordamerikaner verfolgen häufig lieber „ihre Sportarten“, die größtenteils auf dem Kontinent erfunden wurden. Häufig wird von den „Top 4“ Baseball, Basketball, Eishockey und American Football gesprochen. Diese Sportarten beherrschen den Markt in den USA.

Doch in den letzten Jahren wird auch Fußball oder Soccer, wie es die US-Amerikaner zur klaren Abgrenzung zum American Football nennen, in Nordamerika immer beliebter. Fußball hat seinen Siegeszug in den USA von unten nach oben durchgeführt. Zunächst besonders bei Mädchen und Jungs auf dem College beliebt, zeigt heute das Wachstum im Profibereich von Damen und Herren steil nach oben. Das Nachwuchssystem in den USA, bei dem die jungen Sportler meist für ihre High Schools und Colleges spielen, ist ideal für die Förderung junger Talente und hat in den letzten Jahren einige Topspieler hervorgebracht. Die guten Nachwuchsfußballer aus den USA suchen heute häufig den Weg nach Europa, da viele Profiligen hier höher eingeschätzt werden als die amerikanische Major League Soccer MLS.

Die in Europa aktiven US-Fußballer werden in ihrer Heimat genau beobachtet und machen somit Werbung für den Fußball in den USA. Europäische Teams, die einen US-amerikanischen Profi unter Vertrag haben, stehen in den in den Vereinigten Staaten so beliebten Sportsendungen im besonderen Fokus. Eines dieser Teams ist RB Leipzig. Bei den Roten Bullen steht seit vier Jahren der US-Profi Tyler Adams unter Vertrag. Zudem hat im Sommer mit Jesse March ein US-Amerikaner das Traineramt bei den Ostdeutschen übernommen. Auch der BVB mit US-Youngster Giovanni Reyna wird in den USA sehr genau verfolgt.

Da die Bundesliga international als Sprungbrett für den Aufstieg in die noch bekannteren und beliebteren Ligen aus Spanien und England gilt, suchen immer mehr Youngster aus den USA hier ihre Chance. Da die jungen Spieler aus den Vereinigten Staaten hier viel Spielzeit bekommen, hilft sie dabei, Fußball in den USA noch bekannter und beliebter zu machen. Auch dieses Jahr wollen die US-Youngster in der Bundesliga und in der Champions League auf sich aufmerksam machen und somit weiter aktiv Werbung für Fußball in den USA machen.

Für viele der jungen Profis ist der noch immer junge Christian Pulisic ein großes Vorbild. Der US-Amerikaner hatte in Dortmund schon in jungen Jahren den Sprung in den Profikader geschafft und wechselte nach einigen Jahren für eine hohe Ablösesumme zum FC Chelsea, wo er vergangene Saison die UEFA Champions League gewann. Der Sieg in der Champions League gilt als größter Triumph im Fußballbusiness und kann wohl nur mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft verglichen werden. Bis die USA ein Nationalteam haben, das ernsthaft um den WM-Titel kämpfen kann, wird es aber wohl noch viele Jahre dauern.

Erwin Novotny

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