Da durch die derzeitige Pandemie auch Fußballklubs mit einigen versiegelten Einnahmequellen zu kämpfen haben, sind auch jene Betriebe entsprechend zum Handeln gezwungen. Leere Ränge... Wie Fußballklubs Online Marketing gezielt für sich einsetzen

Da durch die derzeitige Pandemie auch Fußballklubs mit einigen versiegelten Einnahmequellen zu kämpfen haben, sind auch jene Betriebe entsprechend zum Handeln gezwungen. Leere Ränge in den Stadien bedeutet allerdings nicht für jeden Klub sofort eine finanzielle Belastung. Grund dafür ist vor allem, dass viele Vereine nun verstärkt auf digitale Monetarisierungsquellen zurückgreifen.

Google Advertising findet in mehreren Ligen Anklang

In Bezug auf das Google Advertising sind interessanterweise nicht nur Klubs der deutschen Bundesliga mit einer Präsenz vertreten. Auch in der zweithöchsten Spielklasse haben Vereine wie der FC. St Pauli, VfL Bochum SV Darmstadt 98 und auch der Hamburger SV sowohl die “Search Ads” als auch “Shopping”-Verlinkungen für ihre Online-Kampagnen in Anspruch genommen. Vor einigen Jahren waren es in beiden Ligen jeweils nur neun Aktivierungen von “Google Shopping”. Im Jahr 2020 ist jene Anzahl, zu denen auch die Bundesliga-Vereine FC Bayern München und Red Bull Leipzig zählen, deutlich höher.

Ein besonderes Beispiel für Effizienz lieferte in diesem Zusammenhang eine Merchandising-Aktion des VFL Bochum. Speziell in den ersten Monaten der Corona-Pandemie konnte die Kampagne für das eigene Trikot einen sagenhaften “Return Of Investment” von 56 Euro erzielen. Jeder investierte Euro spielte somit genau jenen Wert wieder in die Vereinskasse. “Der VfL Bochum setzt seit der Saison 19/20 auf Performance-Marketing in der digitalen Bewerbung seiner Merchandising Angebote”, schildert. Fabian Weitkämper, Abteilungsleitung des Marketing beim VfL Bochum. “Insbesondere in den von Covid-19 geprägten Monaten der ersten Jahreshälfte 2020 konnte der Onlineumsatz durch die zielgruppenscharfe Aussteuerung unserer Anzeigen auf Google messbar im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden”.

Affiliate Marketing ebenfalls hoch im Kurs

Auch Affiliate-Marketing findet in Zusammenhang mit Fußball-Klubs immer öfter den Weg in den eigenen Marketing-Mix. Grund dafür ist vor allem die mögliche Umsatzsteigerung mit minimalem Kostenrisiko, welcher auch bei jenen Unternehmen Anklang findet. “Speziell im Fußball ist Affiliate Marketing längst zur Alternative zum Display Marketing geworden”, heißt es von einem Sprecher der Online-Marketing-Experten Digital Minds Agency. “Durch das spezielle Abrechnungsmodell “Cost Per Order” (CPO) muss der Verein erst mit erzieltem Umsatz Kosten investieren. Werden keine Trikots oder andere Merch-Artikel verkauft, können Vereine die Werbeausstrahlung kostenfrei nutzen.”

Insgesamt kommt jenes Modell vor allem bei jenen deutschen Vereinen gut an, die auch in der Champions League spielen dürfen. Umsatzentwicklungen von über 500 Prozent und auch monatliche Impressionen von ca. 50 Millionen sind nur ausgewählte der erzielten Erfolge. Auch hier sind allerdings auch die zuvor erwähnten Vereine der zweiten Bundesliga vertreten.

Auch Amazon dient dem Verkauf

Um zusätzlichen Umsatz generieren zu können, bedienen sich Vereine auch den Vorteilen des Marktplatzes von Amazon. “Wir wollen mit Amazon unsere Merchandising-Umsätze erhöhen, indem wir unsere Reichweite ausbauen und neue Kundengruppen erschließen. 2018 hat Amazon Google als am häufigsten genutzte Produkt-Suchmaschine abgelöst. Daher haben wir es als relevant erachtet, unsere Produkte direkt über Amazon anzubieten”, schildert Sponsoring- und Vertriebsleiter Alexander Wahler vom TSG 1899 Hoffenheim.

Speziell für Klubs, die nicht in internationalen Bewerben vertreten sind, stellt dies laut Experten eine optimale Chance dar. Dennoch haben zusätzlich gegenwärtig nur der FC Bayern, Borussia Dortmund, Mönchengladbach und Hertha bzw. Union Berlin nur sechs Vereine in diesem Programm vertreten.

Erwin Novotny