Abseits.at-Leistungscheck, 27. Spieltag (Teil 2) – Alaba und Pogetetz zeigen mit starken Leistungen auf
Fußball in Österreich 27.März.2012 Stefan Karger 0
In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Gestern analysierten wir unter anderem die Leistung von Christian Fuchs, der es wieder einmal ins kicker-Team der Runde schaffte. Es boten allerdings auch andere österreichische Legionäre starke Darbietungen. Beim 2:1-Sieg des FC Bayern München gegen Hannover 96 zeigten sich sowohl Alaba, als auch Pogatetz von ihrer besseren Seite und absolvierten eine gute Partie.
Bayern-Trainer Heynckes verzichtete im Hinblick auf das Viertelfinalspiel der Champions League gegen Olympique Marseille ein wenig überraschend auf Mario Gomez und Thomas Müller und brachte stattdessen Ivica Olic und Danijel Pranjic von Beginn an. Für David Alaba änderte sich nichts, denn der österreichische Nationalspieler kam so wie in den vergangenen Runden als linker Außenverteidiger zum Einsatz, wo er abermals eine solide Partie absolvierte.
Alaba leitet den ersten Treffer ein
Es dauerte bis zur 36. Minute ehe der FC Bayern München in Führung ging. Den Angriff leitete David Alaba auf dem linken Flügel mit einem Pass auf Ribery ein, der den Ball in die Mitte zu Robben brachte. Der Niederländer leitete ihn elegant per Ferse zu Kroos weiter, der den herausstürmenden Tormann Zieler überhob. Bis zu diesem Traumtor sahen die Zuschauer eine recht ausgeglichene Partie, in der beide Teams ihre Chancen hatten. Alaba rettete etwa zuvor nach einer Unaufmerksamkeit von Goalie Neuer auf der Linie und verhinderte so, dass sein Team im Rückstand geriet. Man merkte den Bayern ihren Pokalkrimi gegen Borussia Mönchengladbach an, denn von Dominanz konnte keine Rede sein. In der ersten Halbzeit hatte die Mannschaft aus Hannover sogar mehr Ballbesitz. Das 2:0 nach der Pause erzielte der eingewechselte Mario Gomez, der in dieser Partie sein erstes Tor als Joker für die Bayern erzielte. Mit diesem Tor erzielte er den hundertsten Pflichtspieltreffer seines Vereins in der laufenden Saison! Für den Anschlusstreffer sorgte der eingewechselte Ya Konan in der 74. Minute per Fallrückzieher, nachdem Diouf eine Cherundolo-Flanke per Kopf für seinen Sturmpartner vorlegte. Die Flanke kam über Alabas Seite, den man in dieser Situation nicht völlig von Schuld freisprechen kann, da er nicht energisch genug attackierte. Diese Unachtsamkeit war jedoch Alabas einziger Fehler in der Partie.
Sehr Ballsicher und zweikampfstark
So wie auch schon in den vergangenen Runden machte Alaba auf dieser Position kaum einen Fehlpass und zeigte sich enorm ballsicher. Alaba hatte 66 Ballkontakte und spielte 47 Pässe, von denen 44 bei seinen Mitspielern landeten. (93,62%). Alaba hatte in dieser Partie mannschaftsintern die drittmeisten Ballkontakte und die drittmeisten erfolgreichen Zuspiele. Auch bei der Laufdistanz liegt der Außenverteidiger mit 10,76 Kilometern an dritter Stelle – kein schlechter Wert, auch wenn er im Zentrum als Mittelfeldspieler ein bis zwei Kilometer mehr abspulen kann. Alaba absolvierte 20 Sprints und 60 intensive Läufe, schlug eine Flanke und gewann sechs von zehn Zweikämpfen (60%). Vom Kicker bekam der österreichische Nationalspieler für seine Leistung die Note 3.
Am Mittwoch spielt Alaba im Viertelfinale der Champions League gegen Olympique Marseille, am Samstag steht dann das Auswärtsspiel gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Programm.
Pogatetz bester Hannover-96-Spieler
Am vergangenen Spieltag stand Emanuel Pogatetz beim 4:1-Sieg gegen den 1. FC Köln nicht am Platz, da er von Trainer Slomka zu einem Einzeltraining verdonnert wurde, da dieser mit seiner Einstellung nicht zufrieden war. Die Nachdenkpause hat dem Innenverteidiger offensichtlich gut getan, denn Pogatetz war gegen den FC Bayern München der beste Spieler seiner Mannschaft, wobei er besonders mit seinen Zweikampfwerten absolut überzeugen konnte. Von 20 Zweikämpfen entschied der Abwehrspieler 15 für sich (75%), was gegen einen so hochkarätigen Gegner eine absolut tolle Leistung ist. Pogatetz, der den zuletzt formschwachen Haggui ersetzte. machte einen konzentrierten Eindruck und spielte ohne Kompromisse. Er bekam vom Kicker die Note 2,5 für seine Leistung, was insbesondere im Kontext mit den Bewertungen der anderen Abwehrspieler in der Hannover-Viererkette beachtlich ist. Eggimann, sein Kollege in der Innenverteidigung, bekam die Note 4, die Außenverteidiger Cherundolo (4,5) und Pander (5) fielen überhaupt weit ab. Pogatetz lief 9,26 Kilometer und absolvierte zwölf Sprints und 34 intensive Läufe. Er hatte die meisten gewonnenen Zweikämpfe aller Spieler am Platz (15) und 75 Ballkontakte. Von 39 Pässen landeten 29 bei seinen Mitspielern (79,59%), wobei er einige Male lange Pässe nach vorne in die Tiefe versuchte.
Auch für Pogatetz steht diese Woche noch ein internationales Pflichtspiel am Programm. Der Innenverteidiger trifft am Donnerstag auswärts auf Atlético Madrid. Nur drei Tage später steht das schwierige Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf dem Programm.
Martin Harnik lässt einige gute Chancen aus
Der VfB Stuttgart gewann mit viel Glück gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:0, da Cacau in der 78. Minuten nach einem schönen Zuspiel von Hajnal den einzigen Treffer der Partie erzielte. In der ersten Halbzeit hätte sich Stuttgart jedoch nicht beschweren dürfen, wenn Nürnberg mit einer 4:0-Führung in die Pause gegangen wäre, denn die Gäste hatten einige hochkarätige Chancen und scheiterten nur knapp am Aluminium und an Tormann Ullreich, der einen guten Tag erwischte. Auf der Gegenseite hatte Martin Harnik die besten Chancen seiner Mannschaft, denn bis auf die Chance, die zum Tor führte, hatte er bei fast allen gefährlichen Situationen seine Beine im Spiel. Dreimal lief er auf das Tor von Schäfer zu – zweimal schoss er daneben, einmal scheiterte er am Tormann. Ansonsten hatte Harnik auch für seine Verhältnisse wenig Ballkontakte (30) und spielte viele Fehlpässe. Von 17 Pässen landeten nur acht bei seinen Mitspielern (47,06%). Vom Läuferischen her war seine Leistung wie immer in Ordnung: Martin Harnik lief mit 12,18 Kilometern mehr als jeder andere Spieler am Platz. Zudem erzielte er sowohl bei den Sprints (26), als auch bei den intensiven Läufen (81) ebenfalls die besten Werte. Insgesamt muss man trotzdem festhalten, dass viele leere Kilometer dabei waren. Wenn der VfB Stuttgart gefährlich wurde, dann meist über ihn, wobei seine Abschlüsse diesmal leider ungenau waren.
Bereits am kommenden Freitag muss der VfB Stuttgart zum Auswärtsmatch gegen Borussia Dortmund antreten, die sich im Titelkampf sicherlich keinen Ausrutscher gönnen wollen.
Ivanschitz mit Kurzeinsatz, Schmid bleibt bei Freiburg-Sieg unauffällig
Andi Ivanschitz saß beim 1. FSV Mainz in der Partie gegen Abstiegskandidaten Hertha BSC Berlin wieder einmal nur auf der Ersatzbank und kam erst in der 75. Minute beim Stand von 1:3 in die Partie. Am Spielstand sollte sich nichts mehr ändern, da auch der österreichische Legionär keine entscheidenden Akzente setzen konnte. Immerhin lesen sich die Leistungsdaten seines 15-Minuten-Einsatzes recht gut, denn er gewann alle drei Zweikämpfe, die er bestritt, hatte 13 Ballkontakte und spielte sechs Pässe, von denen alle bei seinen Mitspielern ankamen. In der 83. Minute feuerte er von der Strafraumgrenze seinen einzigen Schuss in der Partie ab. Kollege Baumgartlinger saß wie zuletzt während der gesamten 90 Minuten auf der Bank.
Jonathan Schmid befindet sich mit seinem SC Freiburg nach dem wichtigen 2:0-Sieg gegen den 1.FC Kaiserslautern bereits auf dem 13. Tabellenplatz. Schmid kam im rechten Mittelfeld zum Einsatz und bekam vom Kicker für seine Leistung die Note 4, wobei das deutsche Fachmagazin mit dieser Bewertung relativ gnädig war. In spielerischer Hinsicht gelang dem 21-Jährigen diesmal nicht besonders viel und auch sein Zweikampfverhalten war verbesserungswürdig, da er von 19 Duellen nur 6 für sich entscheiden konnte. Immerhin war seine Laufleistung mehr als in Ordnung, denn er lief 12,12 Kilometer und absolvierte die meisten Sprints (23) und intensive Läufe (67) aller Spieler am Platz.
Der 1. FSV Mainz trifft am nächsten Samstag auswärts auf Werder Bremen, während Bayer Leverkusen den SC Freiburg empfängt.
Stefan Karger, www.abseits.at
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