In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 29. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – Ylli Sallahi debütiert bei Bayern-Niederlage in Augsburg

FC AugsburgIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Der FC Bayern München verlor überraschend beim FC Augsburg und musste damit nach 53 Meisterschaftsspielen in Folge die erste Niederlage hinnehmen. Trainer Guardiola schonte im Hinblick auf das Champions-League-Spiel in München zahlreiche Stammkräfte, wovon der 20-jährige Österreicher Ylli Sallahi profitierte, der statt David Alaba in der Startaufstellung stand. Auf der anderen Seite stand Raphael Holzhauser nach seiner Verletzung zum ersten Mal im Jahr 2014 in der Startaufstellung der Augsburger.

FC Augsburg – FC Bayern München   1:0

Jede Serie geht einmal zu Ende. Das musste auch der FC Bayern München in Augsburg zu Kenntnis nehmen, denn nach 53 Bundesligaspielen, beziehungsweise 523 Tagen ohne Niederlage ging der Rekordmeister erstmals als Verlierer vom Platz. Der FC Augsburg feierte den ersten Sieg überhaupt gegen die Münchner, die aufgrund der radikalen Rotation die historische Chance verspielten, zum ersten Mal eine Meisterschaft ohne eine einzige Saisonniederlage zu gewinnen. Da der Meistertitel  bereits fixiert ist, setzt Pep Guardiola die Prioritäten ganz auf die Champions League. Ribery, Lahm und Robben standen nicht einmal im Kader der Münchner, Alaba, Dante, Rafinha, Boateng, Götze und Müller saßen nur auf der Bank. Stattdessen schickte der Coach mit Sallahi, Weiser und Höjbjerg drei Spieler ins Rennen, die in einem Meisterschaftsspiel noch nie in der Startaufstellung der Münchner standen.

Ylli Sallahi begann statt David Alaba links hinten in der Viererkette, die mit Javi Martinez und van Buyten im Zentrum, sowie dem Debütanten Mitchell Weiser auf der rechten Seite komplettiert wurde. Vor Sallahi spielte Pierre-Emil Höjbjerg, der von den Debütanten noch den besten Eindruck hinterließ. Die neu zusammengewürfelte Abwehr hatte gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Augsburger immer wieder Abstimmungsprobleme und auch Sallahi tat sich einige Male schwer, da sein Gegenspieler Alexander Esswein am rechten Augsburger Flügel eine starke Leistung bot und dem jungen Österreicher das eine oder andere Mal um die Ohren lief. Über den linken Flügel ging in der Offensive nur wenig nach vorne, bloß 24% aller Angriffe wurden über Sallahis Seite vorgetragen. Dem Debütanten wurde es allerdings auch nicht einfach gemacht, da sein Vordermann, Pierre Höjbjerg (Nummer 34), immer wieder stark ins Zentrum rückte und Sallahi Pos(Nummer 38) somit oftmals den gesamten Flügel alleine bearbeiten musste. Anhand der Grafik der durchschnittlichen Spielerpositionen (Bild rechts) sieht man gut, dass der linke Flügel oftmals verwaist war. Sallahi schlug immerhin zwei Flanken und bereitete zwei Torschüsse seiner Mitspieler vor. Bis zu seiner Auswechslung in der 51. Minute kam er auf 35 Ballkontakte und spielte 23 Pässe, von denen 78% ankamen. Er gewann bloß drei seiner neun Zweikämpfe (33,3%), fing einen gegnerischen Pass ab und klärte den Ball einmal aus dem Strafraum. Sallahi machte im Unterschied zum rechten Außenverteidiger Weiser immerhin keinen Fehler, der einen Treffer nach sich zog. Alles in allem muss man festhalten, dass es kein besonders dankbares Spiel für sein Debüt war, da einerseits die Mannschaft komplett neu zusammengewürfelt wurde, andererseits eben weil der linke Flügel der Bayern oft unterbesetzt war. David Alaba hat die Qualitäten, dass er mit solchen Situationen zurechtkommt, für einen Debütanten ist dies jedoch eine sehr schwere Aufgabe. Der kicker gab Sallahi eine 5,5, sportal.de immerhin die Note 4.

In der 51. Minute kam Landsmann David Alaba für Ylli Sallahi in die Partie. Alaba spielte etwas höher als Sallahi und zeigte auch in der Offensive einige gute Aktionen. In der 70. Minute traf er bei einem Schussversuch knapp außerhalb des Strafraums nur die Stange, weiters bereitete er für Thomas Müller eine tolle Chance auf den Ausgleich vor. Alaba kam auf 27 Ballkontakte und spielte 21 Pässe, von denen 81% bei seinen Mitspielern ankamen. Er gewann vier seiner sechs Zweikämpfe (66,7%) und bekam sowohl vom kicker, als auch von sportal.de die Note 3.

Auf der Gegenseite durfte sich Raphael Holzhauser über die unerwarteten drei Punkte freuen. Der 21-Jährige kam zuletzt am der 15. Spieltag zum Einsatz und begann am Wochenende nach fast fünf Monaten Zwangspause im linken offensiven Mittelfeld. Man sah im dabei die fehlende Spielpraxis leider ein wenig an, denn obwohl er defensiv nicht allzu sehr gefordert wurde, gelangen ihm nicht viele Aktionen in der Offensive. Bis zu seiner Auswechslung in der 54. Minute kam er auf 21 Ballkontakte und spielte 14 Pässe, von denen 79% ankamen. Er gewann nur vier seiner zwölf Zweikämpfe (33,3%), schoss aber immerhin einmal aufs Tor von Manuel Neuer und bereitete einen Torschuss seiner Kollegen vor. Holzhauser wirkte noch nicht spritzig genug und bei Umschaltsituationen fehlte es ihm an Dynamik. Luft nach oben ist also vorhanden, aber es ist sehr positiv, dass er nach seiner langen Verletzungspause wieder in der Startelf stand.  Der kicker gab ihm die Note 4,5, sportal.de bewertete ihn mit einer 3,5.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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