Das Geschäftsjahr 2019/20 endete für den SK Rapid aus sportlicher Sicht sehr erfreulich mit dem Vizemeistertitel und der damit... 42 Mio. Umsatz, kein positives Ergebnis: Der neue Rapid-Geschäftsbericht ist da!

[ Pressemeldung SK Rapid ]

Das Geschäftsjahr 2019/20 endete für den SK Rapid aus sportlicher Sicht sehr erfreulich mit dem Vizemeistertitel und der damit verbundenen Qualifikation für einen internationalen Startplatz. Doch wirtschaftlich und organisatorisch waren enorme Herausforderungen rund um die weltweite Corona-Pandemie zu bewältigen – und diese werden auch kurz- und mittelfristig noch Spuren hinterlassen. Der grün-weiße Geschäftsbericht blickt nun auf das außergewöhnliche Jahr zurück, das zudem auch zahlreiche Aktivitäten rund um das 120. Vereinsjubiläum und die Wahl des neuen Präsidenten bzw. Präsidiums beinhaltet hat.

Die aktuelle, 80 Seiten starke Ausgabe umfasst das Geschäftsjahr 2019/20 und gibt einen Überblick über die Tätigkeiten, Zahlen, Daten und Fakten. War der SK Rapid vor Ausbruch der Corona-Krise noch klar auf Kurs, um ein weiteres Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss abzuschließen, hat Covid-19 das operative Geschäft im Frühjahr großteils zum Erliegen gebracht. Durch die Unterbrechung der Meisterschaft wurde den Profifußballvereinen die Geschäftsgrundlage entzogen. So wichtig die Fortsetzung der Meisterschaft war, bedeuteten die anschließenden Geisterspiele, die auf Basis eines aufwändigen Präventionskonzepts umgesetzt wurden, einen enormen emotionalen wie auch wirtschaftlichen Schaden. Daher wurden von den Verantwortlichen beim SK Rapid umgehend sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt, um den erfolgreichen Fortbestand und die Aufrechterhaltung der Liquidität des Vereins sicherzustellen. Den Herausforderungen der Corona-Krise und den gesetzten Maßnahmen widmet der SK Rapid daher ein eigenes Kapitel im Geschäftsbericht 2019/20.

Angesichts der besonderen Umstände ist ein Vergleich mit den Vorjahren nur bedingt möglich. Unter Berücksichtigung der Pandemie und der Nichtteilnahme an einem internationalen Bewerb ist ein Umsatz von 42 Millionen Euro jedenfalls ein respektables Ergebnis. Vor allem durch das Bündeln der Kräfte in der gesamten Rapid-Gemeinschaft und den großen Einsatz aller Beteiligten beim SK Rapid konnten einige Herausforderungen bewältigt und der mögliche Millionenschaden in der abgeschlossenen Saison auf ein Minus von 199.107 Euro reduziert werden. Erstmals seit der Saison 2011/12, also seit acht Jahren, gibt es aufgrund der Corona-Pandemie kein wirtschaftlich positives Jahresergebnis.

Die Geschäftsfelder im Überblick

Erneut konnte aus dem nationalen Bewerb ein Umsatz von über 30 Millionen Euro, konkret iHv 31,5 Millionen Euro, erwirtschaftet werden. Relativ stabil sind die Ergebnisse im Bereich Sponsoring und Hospitality. Hier konnte der SK Rapid aus dem nationalen Bewerb rund 16,2 Millionen Euro umsetzen. Im Merchandising wurde ein Umsatz von 2,8 Millionen Euro erzielt – hier haben die verkauften Mund-Nasen-Schutz-Masken im Rapid-Design einen wichtigen Teil beigetragen. Das Geschäftsfeld Ticketing ist den Geisterspielen geschuldet mit rund 3,8 Millionen Euro deutlich geringer als im Vorjahr ausgefallen. International nahm der SK Rapid im vergangenen Geschäftsjahr leider an keinem UEFA Bewerb teil. Das Transfergeschäft brachte nach einem negativen Saldo im Geschäftsjahr 2018/19 diesmal ein positives Ergebnis von 5,8 Millionen Euro.

Das EBITDA ist im abgeschlossenen Geschäftsjahr positiv, die Voraussetzung für die Zinsausschüttung des Rapid InvesTOR ist damit erfüllt. Der „Rapid InvesTOR5“ wird nach Ablauf der Laufzeit von 5 Jahren fristgerecht und in voller Höhe von 1 Million Euro mit Ende Dezember an alle Investoren zurückbezahlt.

Schaden durch Corona-Krise

Es ist gelungen, den Schaden, der durch die Auswirkungen der Corona-Krise entstanden ist, im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf ein Minus von 199.107 Euro zu reduzieren. Möglich war dies vor allem durch effektives Krisenmanagement, eine drastische Reduktion von Aufwänden und auch durch die großartige Unterstützung der gesamten Rapid-Gemeinschaft. Die Einführung der Kurzarbeit bei fast allen MitarbeiterInnen und der Gehaltsverzicht durch Geschäftsführung, Spieler und Betreuer haben ebenfalls dazu beigetragen, den Schaden einzudämmen. Besonders hervorzuheben ist zudem die Unterstützung von Fans und Partnern: Beachtliche 81% der JahreskartenbesitzerInnen haben bisher auf eine Rückerstattung der entfallenen Spiele verzichtet. Auch zahlreiche treue Sponsoren und Partner stehen weiterhin zum Verein, einige neue Partner konnten sogar dazugewonnen werden. All das ist essenziell, um den Fortbestand des SK Rapid sicherzustellen, zugleich aber angesichts der herausfordernden gesamtgesellschaftlichen und -wirtschaftlichen Lage nicht selbstverständlich.

Die Pandemie hat letztendlich „nur“ rund ein Drittel des Geschäftsjahrs 2019/20 betroffen. Sie dauert weiter an und somit ist klar, dass die größten Herausforderungen noch lange nicht überwunden sind bzw. sich auch in den Folgejahren bemerkbar machen werden. Viele Folgewirkungen werden beginnend mit der aktuell laufenden Saison, möglicherweise für einige Jahre, sichtbar sein.

SK Rapid Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek: „Sportlich war das Geschäftsjahr 2019/20 sehr erfolgreich und wir waren auch wirtschaftlich auf einem guten Weg. Covid-19 hat uns, wie die ganze Wirtschaft und die ganze Gesellschaft in Österreich, vor große Herausforderungen gestellt. Der vierthöchste Umsatz in der Vereinsgeschichte ist unter diesen Rahmenbedingungen ein respektables Ergebnis. Unser langfristig ausgerichtetes und verantwortungsvolles wirtschaftliches Handeln der letzten Jahre hilft uns jetzt, um unserem SK Rapid in stürmischen Zeiten größtmögliche Stabilität zu geben.

Vieles hängt nun für die Zukunft davon ab, wie es hinsichtlich der epidemiologischen Lage, der Weltwirtschaft, der behördlichen Ein- und Beschränkungen, der UEFA Bewerbe bzw. deren Erlösen und somit insgesamt für unsere Branche weitergeht. Unser Ziel war und ist es, unseren Herzensklub bestmöglich durch die Krise zu führen. Dank des großartigen Zusammenhalts und der Unterstützung der Rapid-Gemeinschaft konnten wir einige Hürden nehmen und dies gibt uns auch die Zuversicht, dass es uns in Zukunft ebenso gelingen wird. Hierfür danke ich allen Beteiligten: Unseren Spielern, Trainern und Betreuern, MitarbeiterInnen ebenso wie Fans, Sponsoren und Partnern. Zudem gilt mein Dank auch der Politik, die uns durch den Sportligen Covid-19 Fonds eine enorm wichtige und wertvolle Unterstützung ermöglicht hat und appellieren, dass diese für die Dauer der Krise aufrecht bleibt.

So wichtig die Fortsetzung des Spielbetriebs war, so sehr schmerzen uns Geisterspiele im Herzen. Wir alle hoffen daher auf den angekündigten Impfstoff und der Rückkehr zur Normalität, denn wir sehnen uns ganz besonders nach Vollauslastung und Fußballfesten mit unseren fantastischen Fans“.

Vorreiter in Sachen Transparenz

Als erster österreichischer Fußballklub veröffentlichte der SK Rapid im Herbst 2013 einen umfassenden schriftlichen Geschäftsbericht, der damals die Saisonen 2010/11 bis 2012/13 abdeckte, seither geschieht dies immer jährlich im Herbst nach der jeweiligen Spielzeit. Der gesamte, aktuelle Geschäftsbericht steht ab sofort auf der Homepage des SK Rapid als Download zu Verfügung und wird als gedruckte Version im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung aufgelegt (diese wurde aufgrund der Corona-bedingten Veranstaltungsabsagen verschoben, ein Datum wird zeitgerecht bekanntgegeben).

abseits.at Redaktion