50 Millionen Euro Startgeld: Geldregen für RB Salzburg nach Arsenal-Aus
Bundesliga 18.April.2024 Stefan Karger
Was sich bereits in den letzten Wochen ankündigte, ist nun Gewissheit. Da der Arsenal FC gegen den FC Bayern München ausschied und somit nicht mehr die Champions League gewinnen kann, nimmt RB Salzburg fix an der Klub-Weltmeisterschaft im Sommer 2025 teil. Damit wartet auf die Mozartstädter ein wahrer Geldregen, denn alleine das Antreten füllt die Vereinskasse mit 50 Millionen Euro.
Die Qualifikation für die Klub WM 2025
Vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 findet in den USA die Klubweltmeisterschaft statt, die in Zukunft alle vier Jahre über die Bühne gehen soll. Um sich für die Klub-Weltmeisterschaft zu qualifizieren werden die Ergebnisse der höchsten internationalen Klubbewerbe der jeweiligen Konföderationen ausgewertet, was in Europa die Champions League ist. In Südamerika qualifiziert man sich über die Copa Libertadores, in Nord- und Mittelamerika über die CONCACAF Champions League, in Asien über die AFC Champions League, in Afrika über die CAF Champions League. Dazu kommt noch Auckland City aus Ozeanien, das sich aufgrund der besten Vierjahreswertung durchsetzte, da aufgrund von Corona die OFC Champions League in der für die Qualifikation entscheidenden Saison 2020/21 nicht absolviert werden konnte.
Dabei werden die Leistungen der Saisonen 2020/21 bis 2023/24 gewertet. Es dürfen maximal zwei Mannschaften aus einem Land teilnehmen, außer es gewinnen in diesem Zeitraum mehr als zwei Klubs einer Nation den Bewerb. Hätte also beispielsweise der Arsenal FC heuer die Champions League für sich entschieden, dann hätte die Premier League in diesem Zeitraum mit dem Chelsea FC und Manchester City drei Teams stellen dürfen, da die beiden Mannschaften 2020/2021 beziehungsweise 2022/23 die Königsklasse gewannen.
Die Teilnehmer der Klub WM 2025
Zum jetzigen Zeitpunkt stehen bereits 23 der 32 Teilnehmer der Klub-WM fest.
In Europa sind seit dem Ausscheiden Arsenals alle Plätze vergeben:
Chelsea FC | UEFA |
Real Madrid | UEFA |
Manchester City | UEFA |
Red Bull Salzburg | UEFA |
FC Bayern München | UEFA |
Paris Saint-Germain | UEFA |
Inter Mailand | UEFA |
FC Porto | UEFA |
Benfica | UEFA |
Borussia Dortmund | UEFA |
Juventus | UEFA |
Atletico Madrid | UEFA |
Palmeiras | CONMEBOL |
Flamengo | CONMEBOL |
Fluminense | CONMEBOL |
CF Monterrey | CONCACAF |
Seatlle Sounders | CONCACAF |
Club León | CONCACAF |
Al Ahly SC | CAF |
Wydad Casablanca | CAF |
Al-Hilal | AFC |
Urawa Red Diamonds | AFC |
Ulsan HD FC | AFC |
Auckland City FC | OFC |
Während im UEFA Verband alle Plätze vergeben sind, werden noch drei Startplätze in Südamerika, zwei in Nord- und Mittelamerika, zwei in Afrika und einer in Asien ausgespielt.
RBS-GF: Anerkennung für den österreichischen Klubfußball
Stephan Reiter, der Geschäftsführer des FC Red Bull Salzburg, äußert seine große Freude darüber, dass der von ihnen eingeschlagene „Salzburger Weg“ den Klub zur Teilnahme an der FIFA Klub-WM im Sommer 2025 geführt hat. Dieses Ereignis ermöglicht es ihnen, sich mit einigen der besten Klubmannschaften der Welt zu messen. Reiter führt diese Gelegenheit auf die konsequent guten Leistungen des Klubs in der UEFA Champions League zurück, die durch mehrere Meistertitel in der österreichischen Bundesliga ermöglicht wurden.
Er merkt an, dass, obwohl noch nicht alle Details des Turniers bekannt sind, die Teilnahme bedeutende Herausforderungen mit sich bringen wird, wie etwa eine angepasste Saisonvorbereitung und zahlreiche zusätzliche Reisen und Spiele. Diese Herausforderungen will der Klub professionell und mit Begeisterung angehen.
Er meint zudem, dass die Teilnahme nicht nur für Red Bull Salzburg eine große Ehre ist, sondern auch für den gesamten österreichischen Klubfußball eine Anerkennung darstellt.
Die Schere zwischen Arm und Reich…
Man kann sich vorstellen, dass die anderen österreichischen Bundesligisten angesichts der Startprämie vielleicht zwar durchaus mit Anerkennung nach Salzburg blicken werden, allerdings wird wohl auch eine Mischung aus Ungläubigkeit und Kopfschütteln dabei sein. Die Salzburger, die finanziell ohnehin bereits seit langer Zeit in komplett anderen Sphären agieren, bekommen durch diesen Geldregen noch mehr Möglichkeiten den Abstand zur Konkurrenz zumindest finanziell zu vergrößern.
Während ein Startgeld von 50 Millionen in den Top-5-Ligen auch sehr viel Geld sind, gemessen an den Jahresbudgets der Klubs allerdings nicht ganz so stark ins Gewicht fallen, ist dies eine Summe, die in Österreich einen gewaltigen Unterschied ausmacht. Das Stadion des SK Rapid kostete vor rund zehn Jahren nur ein wenig mehr als das Klub-WM-Startgeld und die Wiener Austria, deren Existenz ohne Stadion-Verkauf akut gefährdet ist, wäre mit dieser Summe auch die meisten Sorgen los. Die 50 Millionen Euro sind zudem nur der Mindestbetrag der zu verdienen ist, insgesamt sollen rund 2.5 Milliarden Euro an die Teilnehmer ausgeschüttet werden, was pro Mannschaft im Schnitt etwas mehr als 78 Millionen Euro ergibt.
Noch krasser werden die finanziellen Unterschiede aber in anderen Kontinentalverbänden ausfallen. Der Auckland City FC hat beispielsweise aktuell einen deutlich geringeren Kaderwert aller österreichischer Bundesligisten und einiger österreichischer Zweitligisten.
Kritik auch in großen Ligen hörbar
Auch in den Top-Ligen gibt es viel Kritik an den Plänen der Klub-WM: Der Präsident der La Liga, Javier Tebas, kritisierte das neue Format gegenüber dem Guardian: „Die Spieler sind um ihr Wohlergehen besorgt, und diese Art von Wettbewerb bringt nur einer begrenzten Anzahl von Vereinen Geld ein und komprimiert den Kalender“.
Auch in Deutschland hört man kritische Stimmen. Sport1-Kolumnist Tobias Holtkamp fasst zusammen: „Es gibt so vieles, das gegen dieses neue Fifa-Turnier spricht. Die nationalen Ligen werden weiter geschwächt, denn nach der reformierten und aufgeblasenen Champions League, die 2024 startet, kommen nun auch 63 Partien der Klub-WM auf den Markt. Ein „paar Milliarden“ möchte der Weltverband mit dem vierwöchigen Event erlösen, Geld, das zum großen Teil von TV-Sendern und Streaminganbietern kommen soll – und denen für kleinere, nationale Wettbewerbe wie z.B. der Bundesliga nur noch kleinere Budgets zur Verfügung stehen.“
Stefan Karger
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