abseits.at bewertet die Hinrunde des FC Trenkwalder Admira – Jezek und Dibon mit Leistungen der Marke „teamreif“
Bundesliga 6.Januar.2012 Daniel Mandl 0
Die erste Saisonhälfte, speziell das erste Viertel, des Aufsteigers aus der Südstadt verlief fulminant. Die Admira überzeugte gegen alle „Großen“, lachte lange Zeit von der Tabellenspitze und bewies sich als Wiege für neue Toptalente des heimischen Fußballs. Abseits.at bewertet die Leistungen der Admira-Akteure in der ersten Hälfte der Saison.
Notenschlüssel: 1 = sehr schwach, 10 = sehr gut
Die Bewertungen erfolgen auf Basis der Möglichkeiten von Spieler und Verein. Am Ende dieser Serie wird es eine Ligagesamtwertung geben, in die auch Einsatzzeit, Punktzahl und sonstige Faktoren mit einfließen.
Hans-Peter Berger … 4
Kehrte mit einigen Patzern in die oberste Spielklasse zurück und verlor nach der sechsten Runde prompt seinen Stammplatz im Admira-Tor. Die erste Saisonhälfte stellte sich der ehemalige Portugal-Legionär mit Sicherheit anders vor.
Patrick Tischler … 5
Teilweise zeigte Tischler enorm starke Partien, teilweise ließ er jedoch auch typisches Tormanngehabe, Präsenz und das gesunde Maß an Eigenwilligkeit vermissen. Tischler hat mit Sicherheit mehr Potential, muss jedoch als Person gefestigter werden und seine Abwehr besser dirigieren, wenn er dieses abrufen möchte.
Richard Windbichler … 8
Technisch enorm stark und zudem mit guten Zweikampfwerten ausgestattet. Der 20-Jährige ist einer der großen Aufsteiger der Herbstsaison, allerdings muss der siebenfache U21-Teamspieler noch etwas mehr Stabilität in seine Leistungen bringen. Windbichler ist einer von vier höchst begehrten Transferaktien, die heuer in der Südstadt auf sich aufmerksam machten!
Stephan Palla … 6
Der nicht unkomplizierte Charakter Palla hat seine Stärken im Offensivspiel, wobei ihm seine feine Technik zu Gute kommt. Kühbauer formte den 22-Jährigen nach seinen Vorstellungen und der Außenverteidiger danke es seinem Trainer mit Leistungen, die gut mit seinem offensiven Pendant Patrik Jezek abgestimmt waren. Aufgrund von Verletzungen absolvierte Palla jedoch nur neun Ligaspiele.
Gernot Plassnegger … 6
Der 33-jährige Routinier erlebt bei der Admira einen zweiten Frühling und bewies vor allem in der Defensive Klasse. Er kommt mit der taktischen Ausrichtung der Admira sehr gut zurecht und war in der jungen Viererkette der Admira eine zentrale, auch mental wichtige Figur. Allerdings lässt Plassneggers Präzision im Offensivspiel (Stichwort: Flanken) zu wünschen übrig.
Daniel Drescher … 6
Solides und vielversprechendes Backup für Windbichler oder Dibon. Sollte einer der beiden etatmäßigen Innenverteidiger den Verein verlassen, ist Drescher gleich der nächste Kicker, der zu einem Diamanten geschliffen wird!
Martin Zeman … 5
Wenn der kleine Tscheche eingewechselt wurde, sorgte er für Wirbel. Noch hat der ehemalige U21-Teamspieler seines Landes aber Anpassungsschwierigkeiten und wurde daher nur sechsmal von der Bank ins Spiel gebracht. Er hat das spielerische Potential für einen Klassespieler.
Patrik Jezek … 9
Das Hirn des Aufsteigers. Wenn jemand Spiele im Alleingang entscheiden kann, dann ist es Patrik Jezek – nicht nur bei der Admira, sondern wohl in der gesamten Liga. Der tschechische Routinier kann mit dem Ball alles, reißt das Spiel auch in schwierigen Situationen erfolgreich an sich und krönte seinen starken Herbst mit sieben Saisontreffern. Das Um und Auf der Admira, einer der wenigen (für ihren Klub) unersetzbaren Kicker der Liga.
Bernhard Schachner … 5
Ein wichtiger Spieler für das Spiel im Raum. Schachner gewinnt viele Zweikämpfe, erobert viele Bälle, arbeitet jedoch nicht zielgerichtet genug. Noch spielt er offensiv zu ineffizient und fabriziert zu viele Fehlpässe.
Issiaka Ouedraogo … 7
Ein Arbeitstier, wie man es in modernen Systemen braucht. Ouedraogo legt nie weniger Kilometer zurück als er könnte, kann Bälle behaupten und weiterverarbeiten. Allerdings vergibt der Stürmer aus Burkina Faso zu viele Torchancen und fällt auch durch Schiedsrichterkritik und kleinere Undiszipliniertheiten manchmal negativ auf.
Emin Sulimani … 4
Der gestandene Bundesligakicker bäumt sich noch entschieden zu wenig auf. Sulimani kann mit dem Ball einiges, ist ein Spieler, der Partien an sich reißen kann. Von all dem zeigte er bei der Admira allerdings noch nichts. Sein Ausgleichtor in Innsbruck war jedoch für den weiteren Saisonverlauf der Admira sehr wichtig.
Stefan Auer … 5
Lieferte bereits die eine oder andere Talentprobe ab, ist jedoch defensiv noch nicht 100%ig sicher. Potential hat der 20-Jährige definitiv, nun muss er jedoch den nächsten Schritt gehen und sich in der ersten Elf der Admira etablieren.
Andreas Schrott … 3
Über die gesamte Herbstsaison schwach und fehleranfällig. Ursprünglich als ordnende Kraft für eine sonst junge Defensivkonstellation geholt, ist Schrott bereits meilenweit von einem Stammplatz entfernt.
Patrick Mevoungou … 4
Der Kameruner steht vor allem deshalb auf dem Platz, damit pro Team elf Spieler spielen. Hat einen relativ geringen Aktionsradius, nimmt kaum am Offensivspiel teil, hat dafür eine solide Technik. Trotzdem ist er einer der Spieler, die sich verstecken und kaum Initiative ergreifen. Ein klassisches Beispiel für „das spielt einer unserer Akademie-Spieler auch“.
Philipp Hosiner … 7
Wer mit 22 Jahren sieben Tore in einer Halbsaison für den Aufsteiger erzielt, kann so schlecht nicht sein! Hosiner präsentiert sich als ausgefuchster Stürmer, der jedoch noch viel Luft nach oben hat, vor allem was Durchschlagskraft und Abschlusssicherheit angeht.
Christopher Dibon … 9
Was Abwehrchef Dibon macht hat Hand und Fuß. Der junge Defensivspieler besticht nicht nur durch seine gute Zweikampfbilanz, Ruhe und taktische Cleverness, sondern auch durch eine fantastische Körpersprache, die deutlich durchklingen lässt: „Hier stehe ich, hier kommst du nicht vorbei, das verspreche ich dir!“ – Kein Wunder, dass Dibon bereits das Interesse von Red Bull Salzburg, Austria und Rapid auf sich zog.
Rene Schicker … 5
Obwohl er starke Partien ablieferte, wie etwa beim 4:3 gegen den SK Rapid, kam er im Laufe der Herbstsaison nur selten zum Zug. Wenn er spielte, zeigte er jedoch keine schlechten Leistungen und ist, von seiner Grundausrichtung her, ein wichtiger Spieler für die Spielphilosophie der Admira.
Benjamin Sulimani … 3
Zwei Tore in 14 Ligaspielen, dafür aber Undiszipliniertheiten, lustlose Spiele und vergebene Chancen. Sulimani hadert nach seiner Supersaison in der Ersten Liga 2010/11 offenbar mit sich selbst und steht sich somit psychisch selbst im Weg. Bisher war das jedenfalls nichts…
Stefan Schwab … 7
Der zentrale Mittelfeldspieler ist ebenfalls eine der Neuentdeckungen bei der Admira. Technisch enorm sicher, kampfstark, erinnert zeitweise an den Ex-Austrianer Julian Baumgartlinger. Allerdings ist auch der 21-Jährige noch zu unbeständig und mischte in eine durchwegs gute Saison immer wieder Spiele hinzu, die man lieber schnell vergisst.
Rene Seebacher … 6
Der ehemalige Hartberger macht keine Wunderdinge, spult jedoch seinen Part souverän und ohne gröbere Schnitzer ab. Er ist einer der Spieler, die danach streben das Maximum aus ihrem spielerischen Potential zu holen – und dies gelingt ihm bisher recht gut!
Daniel Toth … 5
An sich hat Toth großes Potential, aber da er bisher nur bedingt an Schwab und Schachner vorbeikam, schafft er nicht, es abzurufen. Ein feiner Techniker, der auch selbst torgefährlich werden kann – allerdings begeht er noch zu viele Fouls und fällt immer wieder mit defensiven Stellungsfehlern auf.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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