Abstiegskampf pur am Tivoli – Wacker Innsbruck empfängt Admira Wacker
Bundesliga 5.Oktober.2013 Martin Lanner 0
Der Tabellenneunte gegen das Schlusslicht: Das verspricht kein Fußballleckerbissen zu werden. Die Trends der beiden Mannschaften stehen jedoch diametral zueinander. Seit Runden folgt für Wacker Innsbruck ein Rückschlag auf den nächsten, zuletzt gab es eine 0:1-Niederlage gegen Sturm Graz. Die Admira hingegen konnte nach dem Cup-Aufstieg eine regelrechte Sensation bejubeln: Letzten Samstag konnte man zuhause Meister Austria Wien mit 1:0 besiegen. Damit findet sich die Admira, bei deutlich schlechterem Torverhältnis, nur mehr zwei Punkte hinter Wacker und dem WAC. Mit einem Sieg können sich die Niederösterreicher heute also vom Tabellenende verabschieden.
Im freien Fall in den Abstiegskampf
Im ÖFB-Cup wollten sich die Innsbrucker vom harten Ligaalltag ablenken und ein Erfolgserlebnis mitnehmen. Daraus wurde nichts, man schied gegen den Titelverteidiger aus. Damit wurden von den letzten vier Spielen drei verloren, gegen Grödig holte Wacker nach 3:1-Führung einen Punkt. In der Liga steht nur ein Sieg zu Buche, dieser allerdings gegen den heutigen Gegner. Vielleicht gelingt heute also die Kehrtwende.
Roland Kirchler gab bekannt, nur mehr Spieler einzusetzen, die sich für Wacker „den Arsch aufreißen.“ Dieser Ankündigung folgte zum Beispiel der überraschende Einsatz von Abraham in der Innenverteidigung. Kuen scheint sich immer weiter einem Stammplatz zu nähern, gegen Sturm ersetzte er Schütz im rechten Mittelfeld.
Seinen Platz sehr sicher sollte Sebastian Siller haben. Ihn erwartet potenziell auch die schwierigste Aufgabe im Team der Tiroler: Er muss den offensiven Aktivposten der Admira, Ouedraogo, unter Kontrolle halten. Zwar erzielte Schwab bisher ein Tor mehr als der Mann aus Burkina Faso, mit seiner Wendigkeit und Agilität beschäftigt er aber die gegnerischen Verteidiger und schafft somit Räume für seine Mitspieler. Ihm muss also besondere Aufmerksamkeit seitens der wackeren Verteidigung zukommen.
Nach einem erneuten Rückschlag weiter ausfallen wird Christoph Saurer. Nach seiner roten Karte gegen Sturm sitzt Vuleta heute das erste Spiel seiner Drei-Spiele-Sperre ab.
Angriff auf das sichere Ufer
Im Gegensatz zu den Tirolern fand sich die Admira von Anfang an im Abstiegskampf wieder. Nachdem mittlerweile der dritte Cheftrainer in dieser Saison in der Südstadt sein Zepter schwingt, scheint es bergauf zu gehen. Zwar war man im Cup gegen FAC Team für Wien erst im Elfmeterschießen erfolgreich, darauf folgte aber der Sieg gegen die Austria. Nun soll die rote Laterne abgegeben werden.
Trainer Knaller setzt auf ein System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern, die sich in ein schnelles Umschaltspiel einschalten. Oft kommt das Spielgerät bei Ballgewinn über zwei, drei Stationen in die Spitze, wo Ouedraogo oder Schwab den Abschluss suchen. Dabei kommt auch Domoraud eine wichtige Rolle zu, da er für Druck über die Seite sorgt. Seine Bedeutung zeigt sich auch daran, dass er bisher in jedem Spiel in der Startformation stand.
Die Innenverteidigung setzt sich aus Schößwendter und Kapitän Windbichler zusammen. Sie werden es mit Lukas Hinterseer zu tun bekommen, dem unter der Woche eine besondere Ehre zuteil wurde. Er steht auf der Abrufliste der österreichischen Nationalmannschaft für die kommenden beiden Spiele gegen Schweden und die Färöer. Das sollte ihm besondere Motivation geben, seine bisher starke Saisonform heute zu bestätigen.
Duell um die rote Laterne
Bei einem Duell Letzter gegen Vorletzter wird immer von einem Sechs-Punkte-Spiel gesprochen. Vor allem wenn die Abstände in der Tabelle so gering sind, trifft das auch zu. Sollte Wacker Innsbruck heute gewinnen, wäre man fünf Punkte vom Tabellenende entfernt. Verlieren sie aber, sind sie Tabellenletzter. Der Admira sollte die Formkurve beider Mannschaften Hoffnung zu machen. Außerdem konnten die Tiroler erst ein Saisonspiel gewinnen. Das allerdings gegen die Niederösterreicher.
Martin Lanner, abseits.at
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