Die Wiener Austria setzte sich am Wochenende mit 2:1 gegen den FC Blau-Weiß Linz durch und prolongierte damit die Siegserie. Wir analysieren für euch... Analyse: Austria feiert dank bester Saisonleistung Sieg über BW Linz

Die Wiener Austria setzte sich am Wochenende mit 2:1 gegen den FC Blau-Weiß Linz durch und prolongierte damit die Siegserie. Wir analysieren für euch im Detail wie dieser Sieg zustande kam.

Violett strebt nach Spielkontrolle

Im Vergleich zum Heimspiel gegen die WSG gab es nur eine Veränderung und das Experiment mit nur einem richtigen zentralen Mittelfeldspieler wurde ad acta gelegt, weshalb Youngstar Maybach wieder ins Zentrum rückte und den „Ankersechser“ gab. Systemtechnisch formierte man sich mit dem Ball zu einer 3-3-2-2 Grundordnung, bei der hinter der Doppelspitze Malone & Prelec, Kapitän Fischer und Fitz auf der „Doppelacht“ positioniert wurden. Gegen den Ball wechselte man zwischen dem 3-3-2-2/5-3-2 – je nach Pressinghöhe.

In den ersten Minuten versuchte man auch höher zu attackieren und die Gäste aus Linz unter Druck zu setzen. Die Doppelspitze an vorderster Front versuchte dabei den Spielaufbau des Gegners auf eine Seite zu lenken und dann sollten die ballnahen Optionen zugestellt werden, um den langen Ball nach vorne oder einen Ballverlust zu provozieren. Die Grundordnung gegen den Ball kann man beim nächsten Bild recht gut erkennen:

BW Linz im Spielaufbau, die Austria verteidigt aus einem 5-3-2 heraus und wählt als Pressingauslöser oftmals das Anspiel auf einen der beiden Halbverteidiger. In weiterer Folge wird der ballführende Verteidiger attackiert und die ballnahen Anspielstationen via Mannorientierung zugestellt (roter Strich), um ein geordnetes Vorwärtskommen zu unterbinden und lange Bälle zu erzwingen.

Hier hatte speziell die erste Pressinglinie der violetten Gastgeber die Herausforderung, meist in Unterzahl die Dreierkette des Gegners richtig anzulaufen, um nicht ausgespielt zu werden. BW Linz setzt nämlich wie die Austria in den letzten Spielen auf eine Dreier/Fünferkette, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass man meist eine Mischung aus 3-4-3 und 3-5-2 spielt, je nach aufgestelltem Personal. Und diese Herausforderung für die Austria sollte auch zu gemischten Ergebnissen führen. Einige Male gelang es zwar den richtigen Pressigmoment und Auslöser zu finden und man erzwang lange Bälle, die die kopfballstarke Abwehr der Austria meist problemlos verteidigen konnte.

Doch auch BW Linz kam klarerweise nicht unvorbereitet an den Verteilerkreis angereist. Man wusste über die Pressingformation der Austria Bescheid und überlegte sich im Spielaufbau etwas, um diese anzubohren. Strategisch wurde hierfür die eigene rechte Seite als Ausganspunkt definiert, wo man den rechten Halbverteidiger Mitrovic sehr weit nach außen positionierte und dieser situativ nicht nur sehr breit stand, sondern auch mit nach vorne und ins Mittelfeld dribbeln sollte. Dadurch, dass die beiden Austria-Stürmer die gesamte Breite der Dreierkette abdecken mussten und die beiden violetten Achter sich an die gegnerischen Sechser orientierten, konnten die Linzer immer wieder Mitrovic nach einigen Pässen freispielen und so das Spiel über die rechte Seite nach vorne verlagern.

Das ermöglichte gleichzeitig dem rechten Schienenspieler Anderson eine sehr hohe Positionierung und dieser sorgte für Breite, während gleichzeitig Offensivspieler Seidl dadurch von seiner nominellen rechten Seite freigeschoben wurde und mehr ins Zentrum rücken konnte. Hier geriet in weiterer Folge die linke Seite der Austria immer wieder in Schwierigkeiten, insbesondere Flügelverteidiger Guenouche. Die ersten beiden Chancen für BW Linz wurden auch über diese Zone initiiert. Die beste vergab Anderson, als der Brasilianer nach einem Stellungsfehler von Guenouche durchbrechen konnte und Torhüter Radlinger zu einer Faustabwehr zwang.

Austria überrascht mit einer neuen Aufbauvariante

Die Gäste klopften also bereits früh recht kräftig an und zeigten, dass man ein unangenehmer Gegner sein wollte. Das demonstrierte man auch gegen den Ball, wo man in den ersten Minuten versuchte, die Violetten recht hoch zuzustellen und Druck auf den gegnerischen Spielaufbau auszuüben. Dafür formierte man sich zu einem 3-4-1-2 und rückte der ballferne Flügelspieler meist auf „Sechser“ Maybach ein, während die beiden anderen Spitzen die Dreierkette anliefen. Sofern man die Pressinglinie etwas tiefer anlegte, wurde daraus meist ein 3-4-3/5-2-3. Wie reagierten die Austrianer auf diese Pressingstrategie? Sie zwangen die Linzer schlicht dazu, tiefer verteidigen zu müssen und auf ein Angriffspressing zu verzichten.

Wie gelang das? Indem man sich eine neue Aufbauvariante zurechtlegte. Obwohl man eigentlich über äußerst spielstarke Verteidiger verfügt, war der Spielaufbau in dieser Saison bislang eher blass geblieben und strukturell auch nicht wirklich in der Lage, das Potenzial einzubinden und entsprechend zu entfalten (wie etwa zuletzt im Heimspiel gegen die WSG). Diesmal wollte man scheinbar besser darauf vorbereitet sein und bot zum ersten ein interessantes Aufbaumuster auf. Statt wie bisher meist auf eine klassische Dreierkette – die mal enger, mal breiter aber immer auf einer Linie stand – zu setzen, versuchte man es mit einer interessanten Rochade.

Der rechte Innenverteidiger Wiesinger rückte erstmals aus seiner Position eine Etappe nach vorne und positionierte sich überraschenderweise neben Maybach auf die „Sechs“. Damit formierten sich die Violetten im Aufbauzentrum statt in der üblichen „3-1“, zu einer „2-2“ Anordnung. Dragovic und Galvao blieben in der Innenverteidigung und standen sehr breit, bildeten stattdessen mit Torhüter Radlinger die „Dreierkette“, während sich Maybach und Wiesinger davor zu einer „Doppelsechs“ formierten.

Was war der Hintergedanke hinter diesem strategischen Kniff von Austria-Trainer Helm? Man wollte den Gegner mit dem adaptieren Positionsspiel schlicht überraschen und dessen erste Pressinglinie nicht nur destabilisieren, sondern die gesamte Zuordnung durcheinanderbringen. Jeder Spieler wird allgemein in der Spielvorbereitung penibel darauf hingewiesen, wie er sich zu verhalten hat und es gibt gewisse Abläufe/Regeln, die es einzuhalten gilt. Wenn diese Abläufe jedoch durcheinandergebracht werden, kann recht schnell Verwirrung entstehen – was in weiterer Folge die gesamte (defensive) Stabilität der eigenen Mannschaft bedroht.

Exemplarisch war das auch bei BW Linz zu sehen. An vorderster Front sollte wie erwähnt die Doppelspitze die Dreierkette attackieren und dahinter der dritte Stürmer den „Sechser“ markieren. Nun hatten die Gäste jedoch zwei „Sechser“ gegen sich und es stellte sich die Frage, wer deckt nun den zweiten „Sechser“? Das erläuterte Aufbaumuster und die Konsequenz daraus kann man beim nächsten Bild gut erkennen:

Die Austria im Spielaufbau, die Linzer versuchen die Gastgeber mit einer Doppelspitze und einem eingerückten Flügelspieler hoch anzulaufen, der den „Sechser“ decken soll (roter Strich). Nur baut die Austria statt im üblichen „3-1“, nun in einem „2-2“ und einer „Doppelsechs“ das Spiel auf und hat generiert damit nicht nur eine klare Überzahl gegen die erste Pressingline des Gegners, sondern kann dadurch den eigenen „Sechser“ Maybach freischieben. Der wird auch von Torhüter Radlinger direkt angespielt wird und kann sich ohne Probleme nach vorne aufdrehen und damit das Pressing aushebeln.

Das hatte für die Oberösterreicher zur Konsequenz, dass die eigene erste Pressingline recht einfach überspielt werden konnte und damit vereinfacht gesagt drei „Verteidiger“ im Spiel gegen den Ball keine Rolle mehr spielten, da sie keinen Zugriff generieren konnten. Das ist im Spiel auch nicht so einfach zu korrigieren, da man dies erstens direkt erkennen, zweitens Lösungen dafür finden und drittens mit der gesamten Mannschaft auf dem Feld kommunizieren muss.

Die Austria machte sich das zunutze und man konnte sich dadurch einen strategischen Vorteil erarbeiten, der sich auch auf die Charakteristik des Spiels direkt auswirken sollte. Die Violetten bauten nämlich darauf auch weitere Aufbaumuster auf, indem sich etwa Flügelverteidiger Ranftl auf eine Linie mit den beiden verbliebenen Innenverteidigern zurückfallenließ und damit die nächste Problemstelle bei den Linzern kreierte wurde, wie man anhand des nächsten Bildes gut erkennen kann:

Die Austria im Aufbau, der rechte Schienenspieler Ranftl (roter Markierung) lässt sich nach hinten auf die Höhe der eigenen Innenverteidiger fallen und zieht damit den gegnerischen Flügelverteidiger Pirkl mit sich und aus seiner Position. Dadurch öffnet sich ein riesiges Loch hinter Pirkl und Wiesinger (gelbe Markierung) erkennt das, startet aus dem „Sechserraum“ in Richtung Flügel und in den freien Raum und wird auch von Ranftl freigespielt, weshalb er nun viel Platz vorfindet und den Ball nach vorne führen kann.

Die letzte Bildsequenz hat für die Linzer sogar noch schlimmere Konsequenzen, da de facto gleich fünf (!) Verteidiger, mit Gegenbewegung und einem anschließendem Pass ausgehebelt werden und die Austria nun viel Grün vor sich hat, um einen Tempoangriff zu fahren. Diese Problematik fiel auch dem Trainer der Oberösterreicher Scheiblehner in der Anfangsphase auf und daher wurde das Angriffspressing auch recht schnell eingestellt. Fortan formierte man sich wesentlich tiefer zu einem 5-2-3 und setzte einem klassischen Mittelfeldpressing.

Violette Gastgeber überzeugen auch im „Übergangsspiel“

Durch diese Notmaßnahme der Linzer, schnellten auch die Ballbesitzzeiten der „Veilchen“ in die Höhe und man kam recht schnell auf einen Wert von knapp 65 Prozent. Das lag auch daran, dass man nach 15 bis 20 Minuten das Anlaufverhalten anpasste und Fitz auf die Höhe von Prelec und Malone beförderte, um auf den offensiven Mitrovic eine bessere Antwort zu haben. Das klappte auch und dadurch nahmen die Angriffe über diese Zone etwas ab und man stand stabiler, auch wenn die Linzer hier und da dennoch den Weg nach vorne fanden. So war man nun die meiste Zeit damit beschäftigt, das Spiel zu gestalten und den Block der Gäste zu knacken. Hier zeigte man sich im Vergleich zu den letzten Spielen ebenfalls klar verbessert und arbeitete scheinbar intensiv am eigenen Positionsspiel.

Während man gegen die WSG noch oftmals ein großes Loch im Zentrum hatte, wurde nun diese Region konstant besetzt und es gab auch in den Halbräumen zumeist Anspielstationen für die Innenverteidiger. Der größte Faktor in dieser Hinsicht war wenig überraschend Spielgestalter Fitz, der aus dem Aufbauspiel heraus immer wieder gezielt gesucht wurde und sich fallen ließ, um das „Übergangsspiel“ nach vorne ins letzte Drittel zu initiieren. Dabei war er überall auf dem Feld zu finden und suchte sich seine Räume, hatte also auch viele Freiheiten im Spiel nach vorne. Das verbesserte Positionsspiel und die Einbindung von Fitz kann man bei der nächsten Bildsequenz recht gut erkennen:

Die Austria im Ballbesitz, BW Linz steht nun tiefer und verteidigt aus einem raumorientierten 5-2-3 heraus. Die Violetten besetzen jedoch die Räume gut und positionieren sich klug in den Zwischenräumen des gegnerischen Blockes (rote Markierung), weshalb Dragovic mit einem starken Pass Fitz findet, der direkt mit dem ersten Kontakt auf Fischer (gelbe Markierung) klatschen lässt. Mit zwei Pässen gelingt es den Favoritnern erneut fünf Verteidiger aus dem Spiel zu nehmen und gleich zwei „Linien“ des Gegners zu überspielen.

Über zwei Drittel des Spielfelds verfügten die Austrianer über ein klares Übergewicht und strahlten Dominanz aus. Das lag auch daran, dass neben Fitz der routinierte Schienenspieler Ranftl einen tollen Tag erwischte und eine bärenstarke Vorstellung ablieferte, indem er über die rechte Seite immer wieder spielerische Lösungen fand und unheimlichen Druck auslöste (wenig überraschend sollte er am Ende mit 93 Ballaktionen die meisten im Spiel haben – knapp vor Fitz, der auf 88 kam). Daher spielte man wohl auch die beste Halbzeit in dieser Saison und überzeugte auf vielen Ebenen.

Probleme im letzten Angriffsdrittel

Nun werden vermutlich einige, die das Spiel gesehen haben, mit der Stirn runzeln und dieser Schlussfolgerung nicht uneingeschränkt zustimmen. Liest man sich einige Kommentare über diese Partie durch, wurde die erste Halbzeit der Austria oftmals durchwachsener gesehen, als sie in Wirklichkeit war. Diese Schlussfolgerung ist jedoch auch nicht völlig aus der Luft gegriffen, da das Endprodukt im Endeffekt nicht die Dominanz widerspiegelte und man aus der Überlegenheit in der ersten Halbzeit letztlich viel zu wenig Kapital schlug. Das lag in erster Line am Spiel im letzten Angriffsdrittel, wo man altbekannte Probleme hatte.

Man fand zwar konstant den Weg ins letzte Drittel, jedoch tat man sich schwer, klare Torchancen daraus zu generieren. Das lag daran, dass man oftmals viel zu voreilig Dinge erzwingen wollte oder zu unpräzise agierte. Sofern man nur etwas Freiraum etwa auf dem Flügel hatte, wurde direkt in den Strafraum geflankt oder ein Chipball aus dem Halbfeld gespielt (auch in diesem Spiel kam man auf fast 30(!) Flanken). Dadurch sinkt jedoch die Wahrscheinlichkeit für einen Torerfolg und man überlässt es mehr den Zufall, ob ein Spieler ein Kopfballduell gewinnt oder der Ball irgendwie glücklich vor die eigenen Füße prallt. Da die Linzer die hohen Bälle weitestgehend gut verteidigt bekamen, resultierte daraus auch wenig Zwingendes für die Austria.

Ein weiteres Problem war die Rolle von Fitz, der zwar als „Verbindungsspieler“ eine wichtige Funktionen erfüllte, dadurch aber meist sehr tief agierte und damit zu weit vom gegnerischen Tor entfernt war. Das wirkt sich natürlich dann auch auf das Spiel im letzten Drittel aus, wenn der wichtigste Offensivspieler hier nicht nah genug am Strafraum positioniert ist und dessen Präsenz fehlt. Dadurch lastete auch mehr Verantwortung auf Kapitän Fischer, der jedoch speziell im letzten Drittel nicht sauber und durchschlagskräftig genug agiert und kaum „Entscheidendes“ beisteuern kann – sei es in Form von Abschlüssen oder Torschussvorlagen.

Ärgerlicherweise gerieten die violetten Gastgeber dann auch noch in Rückstand, als die Linzer einen schönen Angriff von hinten heraus über die rechte Seite initiierten und Ronivaldo sehenswert auf Seidl servierte, der beim Abschluss das nötige Quäntchen Glück hatte und via Gegenspieler ins Tor traf. Damit ging es mit einem 0:1-Pausenrückstand für die Violetten in die Kabine.

Doppelwechsel sorgt für Umschwung

Nach der starken ersten Halbzeit gab es auf Seiten der Austria strategisch und in punkto Spielanlage eigentlich wenig Grund, viele Veränderungen vorzunehmen. Dennoch nahm man einen Doppelwechsel vor, der einerseits damit zusammenhing, dass Linksverteidiger Guenouche einen ganz schwachen Tag erwischte und man andererseits mit Barry für den Jungspund Maybach nochmal eine Spur offensiver werden wollte. Damit adressierte man auch ein wichtiges Problem, galt es nämlich die beiden Stürmer Malone und Prelec stärker zu unterstützen. Und hier kam Barry eine entscheidende Rolle zu.

Im Vergleich zu Fischer ist Barry nämlich wesentlich prädestinierter im letzten Drittel und kann für mehr Durchschlagskraft sorgen und gefährliche Situationen kreieren. Eine der größten Stärken des Mittelfeldspielers ist es, aus der Etappe mit Tempo und einem sehr guten Timing in den Strafraum zu stoßen und sich hier gut zu positionieren. Es sollte keine 30 Sekunden in der zweiten Halbzeit dauern, ehe er diese Qualität direkt demonstrierte. Nach einem Ballgewinn trieb der starke Ranftl den Ball nach vorne und spielte Barry frei, der in die Spitze stieß und freigespielt wurde, jedoch den Ball im letzten Moment vertändelte und so eine große Möglichkeit liegen ließ. Diese erhöhte Präsenz und Durchschlagskraft kann man anhand dieser Szene und der nächsten Bildsequenz nachvollziehen:

Austria im Ballbesitz, Ranftl treibt den Ball nach vorne und Barry attackiert mit den beiden Stürmern den Strafraum und sorgt damit für wesentlich mehr Präsenz. Er kann von Ranftl freigespielt werden und eine gefährliche Torchance kreieren.

Diese Szene unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gab direkt die Marschrichtung für den zweiten Durchgang der Austria vor und sollte Kraft und Energie freisetzen. Eine der weiteren kleinen Anpassungen betraf auch die Rolle von Fitz, der nun kaum in die eigene Hälfte abkippte, sondern sich de facto nur noch in der gegnerischen Hälfte aufhalten sollte. Das machte sich auch prompt bezahlt, spielten Galvao und Fischer den Spielmacher im Halbraum frei, der den Ball auf Ranftl ablegte und nach vorne treiben konnte, wo er anschließend im Rückraum den einlaufenden Barry fand und der Ball zu Malone kam, der das 1:1 erzielte. Ein toll herausgespielter Treffer, und zwar von ganz hinten bis nach ganz vorne!

Die Einwechslung von Barry sollte sich also direkt bezahlt machen, hatte der Mittelfeldspieler hier einen entscheidenden Anteil am Ausgleichstreffer, da er den Strafraum aus der Etappe attackierte. In dieser Tonart ging es auch weiter und keine zehn Minuten später war es dann auch schon so weit und es gelang der Doppelschlag, mit dem man das Spiel komplett drehte. Nach einem Ballgewinn spielte Ranftl Spielmacher Fitz frei, der mit einem genialen Vertikalpass Malone bediente, der direkt auf Prelec weiterleitete. Alleine vor dem Tor ließ sich der Slowene nach einem gekonnten Haken die Chance nicht nehmen und erzielte das 2:1.

Danach hielt man den Druck auf die Linzer weiter aufrecht, schnürte die Gäste rundum des Strafraums ein und kam nahezu im Minutentakt zu Chancen auf das 3:1, was wohl die Vorentscheidung bedeutet hätte. Man vergab jedoch die Möglichkeiten, weshalb die Oberösterreicher im Spiel blieben und mit einem Lucky-Punch zum Ausgleich hätten kommen können. Die letzten 15 Minuten in dem Spiel zogen sich die Austrianer auch nach und nach in die eigene Hälfte zurück, überließen den Linzern das Spielgerät und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Den Gästen fiel jedoch wenig ein, um die gut organisierte violette Abwehr vor Probleme zu stellen, weshalb man auch zu keiner klaren Ausgleichschance mehr kam und im zweiten Durchgang einen Expected-Goal-against-Wert von nur 0,05 aufwies, was die offensive Harmlosigkeit der Linzer unterstreicht. Damit feierten die Austrianer letztlich einen hochverdienten Heimerfolg und prologierten nicht nur die eigene Siegesserie, sondern zeigten dabei auch die wohl beste Saisonleistung.

Dalibor Babic