Nach dem 2:1-Derbyerfolg gegen den Erzrivalen Rapid, war die Wiener Austria klarerweise in einem Stimmungshoch und konnte mit breiter Brust in das nächste Schlagerspiel... Analyse: RB Salzburg bezwingt nach „Zweikampf-Fest“ die Austria

Nach dem 2:1-Derbyerfolg gegen den Erzrivalen Rapid, war die Wiener Austria klarerweise in einem Stimmungshoch und konnte mit breiter Brust in das nächste Schlagerspiel gehen. Hier warteten eine angeschlagene Mannschaft von Red Bull Salzburg, die unter Neo-Trainer Thomas Letsch bislang nach fünf Pflichtspielen im Jahr 2025 noch ohne einen einzigen Sieg dastand und zuletzt gegen die Nachzügler Klagenfurt und die WSG nicht über ein Remis hinauskam. Daher ging man auch als leichter Favorit in diese Begegnung und es bestand die Hoffnung, dass man nach sieben Jahren die Bullen erstmals bezwingen könnte. In Sachen Aufstellung gab es im Vergleich zum Derbysieg keinerlei Veränderungen und man vertraute der bewährten 3-3-2-2/5-3-2 Formation.

Interessanter war dagegen der Blick auf die Salzburger und wie man strategisch dieses Spiel angehen würde. Unter Thomas Letsch setzt man dabei zuletzt auf eine „enge“ 4-2-2-2 Formation und kehrte damit von dem „breiten“ 4-3-3 ab, welches unter Vorgänger Lijnders häufig praktiziert wurde. Der Anspruch dabei war wieder zu den „Red Bull-Tugenden“ zurückzukehren und zur Spielanlage, die die Bullen weltweit bekannt machte: Intensives Pressing, hohe Intensität, eine kompakte Formation und vertikales Direktspiel nach vorne. Mit diesen Schwerpunkten ging man auch in dieses Spiel hinein und in der Anfangsphase versuchte man sofort einen hohen Druck auf den Gegner aufzubauen.

Bullen demonstrieren ihre Pressingqualität

Daher ging es gleich ordentlich zur Sache und man presste die Austrianer vom Anpfiff weg aggressiv an. Dadurch entwickelte sich in den ersten Minuten ein wilder Schlagabtausch zwischen den beiden Teams, da auch die Violetten den Gegner aggressiv attackierten, weshalb das Spielgeschehen eher einem Tischtennis-Spiel ähnelte. Bedingt durch diese „Wildheit“ in der Anfangsphase, gab es die erste Schlüsselszene in diesem Spiel bereits nach knapp drei Minuten, als Austria-Stürmer Prelec durchbrechen konnte, jedoch vom Salzburger-Innenverteidiger Baidoo regelwidrig gestoppt wurde. Da nur noch der ballferne Außenverteidiger Trummer eingreifen hätte können und Prelec mit einem starken Kontakt alleine aufs Tor gezogen wäre, hätten sich die Salzburger über einen frühen Platzverweis nicht beschweren dürfen. So ging es mit Elf gegen Elf weiter.

Die nächste Schlüsselszene sollte allerdings nicht lange auf sich warten lassen und spielte sich diesmal auf der anderen Seite ab. Nach einem unbedrängten Ballverlust von Guenouche, fuhren die Salzburger einen Konterangriff über Gloukh, der mit einem scharfen, jedoch unplatzierten Schuss Torhüter Radlinger scheinbar überraschte und so zum frühen 1:0 für die Gäste traf. Damit leistete sich der routinierte Schlussmann im dritten Spiel bereits den zweiten schwerwiegenden Fehler – beide erfolgten noch dazu nach Distanzschüssen. Das hatte klarerweise auch direkte Auswirkungen auf die Charakteristik dieser Partie. Mit der frühen Führung im Rücken begannen die Bullen anschließend die Pressinglinie etwas weiter nach hinten zu verschieben und tiefer zu stehen.

Dabei wählten die Gäste eine Pressingstrategie, die auf die beiden Halbverteidiger der Austria abzielte. Wenn der zentrale Innenverteidiger Dragovic am Ball war, wurden ihm zunächst die Passwege nach vorne verschlossen, damit er zur Seite spielen musste. Erfolgte dann der Pass auf den Halbverteidiger, war dies der Pressingauslöser für die Bullen und der Außenbahnspieler attackierte im vollen Tempo seinen Gegenspieler, um ihn unter Druck zu setzen. Die beschrieben Pressingstrategie kann man Anhand der nächsten Bildsequenz gut erkennen:

Die Austria im Spielaufbau, Dragovic führt den Ball, Salzburg verteidigt im 4-2-2-2 und die beiden gegnerischen Stürmer verschließen im die Passoptionen ins Zentrum und die Bullen verengen im Verbund die zentralen Räume. Daher sind die beiden violetten Halbverteidiger initial offen und können angespielt werden…

Erfolgt dann der Querpass, schießt der Außenspieler – in dem Fall Yeo – aus seiner Position, um den Halbverteidiger unter Druck zu setzen. In dem Fall muss Halbverteidiger Plavotic schnell eine Entscheidung treffen und spielt den Ball direkt weiter nach außen…

Wo Linksverteidiger Guenouche ebenfalls direkt vom gegnerischen Rechtsverteidiger Morgalla angepresst wird und unter Druck den langen Ball nach vorne spielt.

Durch diese Pressingstrategie gelang es den Bullen, den Spielaufbau der Austrianer konsequent unter Druck setzen und vor Probleme zu stellen. Den Gastgebern vermochten es hier zunächst noch selten, die Ruhe zu bewahren und zu versuchen, abzudrehen und einen neuen Aufbauversuch über die andere Seite zu starten.

In weiterer Folge versuchten es die Violetten mit verschiedenen Aufbaumustern in der Hoffnung, die Formation der Salzburger zu brechen. Rapid versuchte ja bekanntlich gegen den Ball einen ähnlichen Ansatz bereits im Derby, wo die Austrianer über die Flügelverteidiger oftmals einen Weg nach vorne fanden. So sah jedoch die Ausgangslage aus, wenn die Austria den direkten Pass über Dragovic auf den Flügelverteidiger versuchte:

Aus dem Spielaufbau heraus spielt Dragovic einen direkten Pass auf Flügelverteidiger Ranftl und „überspringt“ damit hier den Halbverteidiger. Jedoch schieben die Salzburger schnell auf den Flügel hinaus und stellen so die Optionen für Ranftl de facto zu.

Hier gestaltete sich also für die Austrianer ein ähnliches Bild, wie es bereits im Derby zu sehen war. Die Flügelzone wird auch hier von den Bullen massiv überladen, um ein Vorwärtskommen für die Violetten so gut es geht zu erschweren. Im Extremfall bot sich dann folgendes Bild, wo eine regelrechte „Menschenmasse“ einen relativ engen Raum besetzt:

Die Salzburger verschieben wie hier zu sehen sehr extrem zur ballnahen Seite und damit steht quasi die halbe Mannschaft auf „Ballhöhe“.

Wie man sieht, hatten die Bullen sowohl gegen Abwehrchef Dragovic, als auch gegen das violette Flügelspiel einen klaren Plan erarbeitet, wie man diese Aspekte unterbinden wollte. Doch dabei blieb es nicht und ging man sogar noch einen Schritt weiter. Im Derby gegen Rapid konnten sich die Violetten über Kapitän Fischer immer wieder aus dem Spielaufbau lösen und nach vorne kommen. Das wollte man dieses Mal nicht zulassen und hatte auch hierfür eine Lösung, indem man eine sogenannte „Pressingfalle“ einbaute, wie die nächste Bildsequenz zeigt:

Die Austria im Spielaufbau, Innenverteidiger Dragovic führt den Ball und versucht in weiterer Folge „Sechser“ Fischer freizuspielen, der zunächst etwas Freiraum bekommt…

…jedoch nach dem Erhalt des Balles gleich von zwei Seiten in die Zange genommen wird. Zwar bewahrt der Austria-Kapitän unter Druck die Ruhe und spielt den Ball wieder retour, allerdings gibt es hier keinen Raumgewinn und muss man einen anderen Lösungsweg im Übergangsspiel nach vorne finden.

Wie zu sehen ist, stellten sich die Salzburger hervorragend auf die Wiener ein und der „Matchplan“ umfasste verschiedene Schwerpunkte, die in dieser Qualität nur wenige Mannschaften in der Liga umsetzen können. Auch den Austria-Fans wird es durchaus noch in Erinnerung verblieben sein, dass es Thomas Letsch in seiner Zeit am Verteilerkreis durchaus vermochte, seine Mannschaften gegen den Ball gut einzustellen und gegen „starke“ Gegner einen gut überlegten Matchplan zu erstellen. Das war auch während seiner Zeit in Bochum der Fall, wo Letsch eine gewisse Zeit mit seinen „Pressingplänen“ ebenfalls klar stärkere Gegner vor Probleme stellte. Die Schwierigkeiten in der Trainerarbeit beim Deutschen lagen immer bei der Lösungsfindung im Spiel mit dem Ball und das war auch in dieser Begegnung deutlich zu sehen.

Die Austria sucht nach spielerischen Lösungen

Auch die Violetten verfügen über große Qualitäten im Spiel gegen den Ball und haben dies auch bereits mehrmals in dieser Saison unter Beweis gestellt. Das war auch in dieser Begegnung zu sehen, wo die Gastgeber aus einem 3-4-3 heraus die Salzburger früh unter Druck setzen und hoch anpressten. Die Lösungsansätze der Bullen dagegen? Fehlanzeige. Es wurde meist direkt zum langen Ball gegriffen und gar nicht erst der Versuch unternommen, viel Zeit damit zu verschwenden, das gegnerische Pressing auszuspielen. Für die kopfballstarke Austria-Abwehr waren diese hohen Bälle klarerweise ein gefundenes Fressen und einfach zu verteidigen. Aus diesem Grund schnellte auch der Ballbesitzwert der Violetten auf über 60 Prozent, da die Salzburger nicht in der Lage waren, das Spielgerät über mehrere Stationen in den eigenen Reihen zu halten.

Mit der Führung im Rücken konnte sich Salzburg diesen Luxus auch leisten, weshalb die Austrianer nun gefordert waren, Lösungen mit dem Ball zu finden. Mit der Fortdauer des ersten Durchgangs bissen sich die Violetten auch immer mehr in diese Begegnung fest und kamen über verschiedene Wege in die gegnerische Hälfte. Im Spielaufbau brachte man zunächst mehr Ruhe hinein und versuchte, geduldiger aus der Abwehr heraus nach vorne zu kommen, statt direkt und zu schnell die langen Bälle zu suchen. Hier band man wenn nötig auch Torhüter Radlinger mit ein, um eine Überzahl herzustellen, wie das nächste Bild zeigt:

Über Radlinger kommt der Ball zu Dragovic, während Halbverteidiger Plavotic nach links heraus in die Breite schiebt, um die Bullen zu strecken. Durch die beiden Aspekte öffnet sich der Raum für „Sechser“ Fischer, der von Dragovic erkannt und bespielt wird, weshalb Fischer anschließend den Ball nach vorne treiben kann.

Im Übergangsspiel versuchten die Violetten sowohl über die Flügel, als auch durch das Zentrum nach vorne zu kommen. Die Flügelverteidiger versuchten immer wieder die ausweichenden Stürmer auf dem Flügel zu finden, die in weiterer Folge dann die Bälle auf die beiden „Achter“ Fitz und Barry ablegen sollten. Auch aus dem Spielaufbau heraus versuchte Abwehrchef Dragovic wenn es möglich war, mit direkten vertikalen Bällen die engen Linien von Salzburg zu überspielen, wie das nächste Bild zeigt:

Die Austria im Spielaufbau, Salzburg steht mit allen Spielern tief in der eigenen Hälfte und versucht kompakt zu verteidigen. Austria-Verteidiger Dragovic erkennt jedoch die freie Lücke in der Formation des Gegners und bedient mit einem tollen Pass Spielmacher Fitz im Zwischenlinienraum.

Wie man sieht, gab es trotz der guten defensiven Organisation der Gäste durchaus Ansätze, wie die Wiener in das Angriffsdrittel gelangen. Daher war es den Austrianern auch möglich, über zwei Spielfelddritteln die Partie zu kontrollieren und sich den Gegner mehr oder weniger zurechtzulegen. Das Problem dabei war jedoch, dass sich die Salzburger im eigenen Abwehrdrittel extrem zusammenzogen und so gut wie keine Räume anboten. Das demonstrieren die nächsten Bildsequenzen:

Die beiden Austria-Angreifer kombinieren sich durch den Flügel und kreieren so kurzzeitig offene Räume…

…jedoch nehmen sofort gleich mehrere Bullen die Verfolgung auf und attackieren den ballführenden Malone, dem nur noch der Weg nach hinten bleibt.

Die Salzburger zeigten sich beim Verteidigen im tiefen Block extrem diszipliniert und bissig. Die Abwehrlinie blieb konstant eng am Mittelfeld dran und ließ so wenig Platz zwischen den Linien, während vor der Abwehr die Sechser und beiden „Laufmaschinen“ Bidstrup und Capaldo alles in Grund und Boden rannten, was sich ihnen näherte. Hier zeigten die Bullen einmal mehr, warum sie nach wie vor zumindest in Sachen Athletik und Spritzigkeit in einer eigenen Liga spielen.

Dadurch konnte man konstant in Ballnähe eine Überzahl kreieren und den ballführenden Gegner umzingeln, weshalb die Austrianer nur selten lange Zeit zum Überlegen hatten, geschweige denn mal sauber in Richtung Tor aufdrehen konnten. Das kann man exemplarisch auch beim nächsten Bild schön erkennen:

Die Austria in Person vom ballführenden Barry wird gleich von mehreren Gegenspielern umzingelt und die Violetten müssen sich laufend in Unterzahl behaupten. Hier erkennt man auch wunderbar, wie gruppentaktisch unheimlich kompakt die Salzburger agierten.

Das war für die Violetten ein enorm schwieriger Umstand, der es erschwerte, dass Torchancen generiert wurden. Gegen einen so defensiv agierenden Kontrahenten, der noch dazu diese individuelle Qualität in den Reihen hat, würden sich wohl sehr viele Teams schwertun. Umso bitterer war die Tatsache für die Veilchen, dass man den Bullen diesen Spielstil durch den frühen Rückstand ermöglichte und so strategisch die Aufgabe erheblich erschwerte.

Jetzt würden einige Leser beim Betrachten des letzten Bildes nicht zu Unrecht Fragen, warum die Austria nicht einfach breiter stand und im Ballbesitz auffächerte? Das Problem dabei ist, dass man in dem Fall nach Ballverlust für das Gegenpressing größere Wege hat, um sich zusammenzuziehen und es so Salzburg erleichtern würde zu kontern. Ein zu großes Risiko, was man zu diesem Zeitpunkt nicht eingehen wollte (später tat man es und zum Resultat dessen kommen wir noch). So waren im ersten Durchgang Torchancen für die Gastgeber Mangelware und blieb es meist nur bei einigen Halbchancen.

Die Salzburger waren auch nicht sonderlich gefährlich und hatten speziell in einer Phase zwischen Minute 9 und 39 keinen einzigen Abschluss, jedoch noch kurz vor der Halbzeit zwei gefährliche Situationen, wo man die Chance hatte die Führung auszubauen. So ging es für die Gäste mit einer 1:0 Führung in die Halbzeitpause.

Austria wird im letzten Drittel präsenter

Nach dem Wiederanpfiff versuchte der violette Trainer Stephan Helm mit einigen Anpassungen seiner Mannschaft zu spielerischen Lösungen zu verhelfen. Eine der Umstellungen betraf den Spielaufbau, wo man erneut zu der Variante griff, bei der man Halbverteidiger Handl auf die „Sechs“ neben Fischer zog, um so die Zuordnung von Salzburg durcheinander zu bringen. Das kann man beim nächsten Bild gut erkennen:

Die Austria bildet situativ im Aufbau statt der Dreierkette (gelber Strich) nun eine „klassische“ Viererkette auf und schiebt Innenverteidiger Handl ins zentrale Mittelfeld.

Im vordersten Drittel versuchten die beiden Stürmer im Verbund mit Fitz vermehrt zu kreuzen und so die Zuteilung der gegnerischen Abwehr durcheinander zu bringen. Das gelang vor allem bei den langen Bällen, wo man einige Male die Angreifer frei bekam und sich so im letzten Drittel festsetzen konnte. Offensichtlich lautete dann auch der Plan, mit einer großen Strafraumbesetzung zu agieren, um ausreichend Abnehmer für Flanken zu haben und diese früher in den Strafraum zu schlagen.

So kreierten die Violetten auch prompt zwei guten Torchancen, bei dem jeweils im Strafraum gezielt der Weg für den aufgerückten Guenouche freigeblockt wurde und dieser aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kam. Doch auch Salzburg war in der Anfangsphase speziell im Umschaltspiel gefährlich und lud speziell der fehleranfällige Ranftl mit schlechten Pässen die Gäste zu Torchancen ein. Eine davon verwerteten die Bullen zum 2:0, was jedoch aufgrund einer knappen Abseitsstellung annulliert wurde.

Wenig später kamen die Violetten zur besten Ausgleichschance im Spiel durch Prelec, welche man mit einer tollen Angriffssequenz kreierte und demonstrierte, wie man die hervorragend organisierten Bullen dennoch knacken konnte:

Plavotic führt den Ball ins Mittelfeld und spielt einen tollen diagonalen Pass auf Barry, wodurch gleich mehrere Linien der Bullen überspielt und aufgerissen wurden.

Barry verlagert anschließend direkt auf den mitgelaufenen Ranftl, der viel Zeit bekommt und mit einer guten Hereingabe Prelec bedient, der den Ball nicht nur nicht gut trifft, sondern auch dem besser postierten Barry wegnimmt, der nur noch einschieben hätte müssen. Mit zwei Pässen kam man hier von der Mittellinie bis in den Strafraum hinein.

Von der Statik des Spiels wirkte es so, als würden die Austrianer gut im Spiel sein und man stellte mit den zur Halbzeit vorgenommenen Anpassungen die Bullen vermehrt vor Problemen. Umso überraschender war es, dass die Austria bereits recht früh und direkt nach dieser Topchance wechselte und die Systematik veränderte. Mit Barry nahm man noch dazu einen der Aktivposten vom Feld und brachte dafür mit Raguz einen zusätzlichen Stürmer ins Spiel. Der Gedanke dabei war sicherlich einleuchtend, wollte man doch für noch mehr Präsenz in der letzten Linie sorgen und einen zusätzlichen Abnehmer für die Flanken im Strafraum haben.

Das Problem dabei? Man kam gar nicht mehr dazu, diese Flanken zu schlagen. Nach dieser Umstellung auf ein 3-4-3, taten sich die Violetten extrem schwer, sich sauber von hinten nach vorne zu kombinieren und wurde das Übergangsspiel immer schlechter und schlechter. Das lag auch daran, dass Prelec und Malone auf den Außenstürmerpositionen sich schwertaten und kaum zur Geltung kamen. Dadurch blieb man laufend im ersten und zweiten Spielfelddrittel hängen und lud mit den zusätzlichen Ballverlusten die Salzburger ein ums andere Mal zum Kontern ein, die folglich eine Vielzahl an Umschaltsituationen vorfanden. Glücklicherweise spielten sie diese unglaublich schlecht aus, weshalb es aus Sicht der Austria beim knappen 0:1 blieb.

Jedoch sollte man in der letzten halben Stunde zu keiner einzigen nennenswerten Torchance oder zumindest im Ansatz gefährlichen Abschlusssituation mehr kommen. Im Nachhinein betrachtet hätte man zumindest länger zuwarten müssen, ehe man die Balance zu sehr in Richtung der Offensive erhöht. Dieses Beispiel zeigten damit wunderbar auf, dass mehr Stürmer auf dem Feld, nicht automatisch gleich mehr Torgefahr bedeutet. So blieb es letztlich beim 1:0-Erfolg für die Salzburger und endete damit die lange Serie an ungeschlagenen Spielen für die Austria.

Dalibor Babic