In der Saison 2012/2013 der österreichischen Bundesliga sind noch drei Spiele zu absolvieren, neun Punkte zu vergeben. Der Abstiegskampf verspricht Spannung und Dramatik wie... Ausflug in die Statistik: Der Kampf um den Abstieg

FC Wacker Innsbruck (Logo, Wappen)In der Saison 2012/2013 der österreichischen Bundesliga sind noch drei Spiele zu absolvieren, neun Punkte zu vergeben. Der Abstiegskampf verspricht Spannung und Dramatik wie schon lange nicht, vier Mannschaften sind im Tabellenkeller durch nur zwei Punkte getrennt. Wer hat statistisch gesehen die besten Chancen, auch nächste Saison in der ersten Spielklasse zu sein? Lässt sich aufgrund bisheriger Ergebnisse und Trends der Absteiger bereits vorhersagen? Bei den vier Abstiegskandidaten Mattersburg, Admira, Wiener Neustadt und Innsbruck wurden die bisherigen Ergebnisse gegen die jeweils ausständigen drei Gegner analysiert und der kurzfristige Trend der bisherigen sechs Spiele des finalen Saisonviertels.

Mattersburg – 32 Punkte, 34:62 Tore (-28)

Die Burgenländer spielen daheim gegen Rapid, in Favoriten gegen die Austria und zum Abschluss wieder im Pappelstadion gegen einen direkten Konkurrenten, die Admira. Die bisherige Ausbeute gegen diese drei Gegner ist mit einem 2:2 in Hütteldorf im Frühjahr (noch unter Schöttel) und einem 3:0 (das einzige zu Null in 9 Spielen) im ersten Heimspiel gegen die Admira äußerst bescheiden. 9:25 Tore bestätigen ebenfalls diese mäßige Bilanz.

In den letzten sechs Spielen wurden mit einem Sieg, drei Remis und nur zwei Niederlagen bei 8:8 Toren immerhin sechs Punkte geholt. In der Heimtabelle liegt man im Mittelfeld auf Rang sechs, auswärts ist man mit mageren neun Punkten Letzter, punktgleich mit Wiener Neustadt. Sollte gegen Rapid kein Sieg gelingen, läuft hier alles auf ein entscheidendes Duell mit der Admira hinaus, in dem die Mattersburger sowohl aufgrund ihrer Heimbilanz als auch wegen der Auswärtsschwäche der Südstädter (nur zehn Punkte) einen klaren Vorteil haben. Je nach den Ergebnissen der beiden vorigen Runden könnten auch beide Teams mit einem 0:0 zufrieden sein.

Abstiegschance: 5%

Admira – 31 Punkte, 46:66 Tore (-20)

Das Programm der Südstädter ist mit einem Gastspiel beim starken Aufsteiger WAC, dem finalen Heimspiel gegen Rapid und dem Abschluss in Mattersburg ebenfalls sehr schwer. In den bisherigen neun Duellen wurden immerhin zehn Punkte bei 9:10 Toren eingefahren, davon zwei Heimsiege gegen Mattersburg und jeweils zwei Unentschieden gegen den WAC und Rapid.

Der kurzfristige Trend ist nur nach Punkten vergleichbar mit jenem der Burgenländer. Es wurden auch sechs Punkte geholt (bei 9:14 Toren), diese allerdings mit Siegen daheim gegen Innsbruck und zuletzt gegen schwache Grazer. Auswärts gab es drei Niederlagen mit 2:9 Toren. Sich auf das letzte Spiel gegen Mattersburg oder die Schwäche der Abstiegsgegner zu verlassen, könnte für die Admira fatal enden, auch weil die Heimbilanz mit nur sechs Siegen in 17 Spielen bestenfalls durchschnittlich ist.

Abstiegschance: 10%

Wiener Neustadt – 30 Punkte, 26:57 Tore (-31)

Auswärts gegen die Austria, daheim gegen den WAC und auswärts gegen Sturm lautet das schwierige Restprogramm der Niederösterreicher. Bisher gelangen aber immerhin neun Punkte, was bei 6:17 Toren eine effiziente Ausbeute ist. Gegen die Austria wurde ein 0:0 im Frühjahr geholt, gegen den WAC und Sturm gab es je einen Heimsieg und ein Remis.

Im letzten Saisonviertel wurden bisher fünf Punkte bei 6:12 Toren geholt, wichtige Punkte gegen die direkten Konkurrenten Admira (3:0), Mattersburg (0:0) und Innsbruck (2:2) konnten erzielt werden, gegen die besser platzierten Teams Rapid, Ried und Salzburg setzte es hingegen Niederlagen. Da auch Innsbruck in den beiden letzten Runden gegen den WAC und Sturm spielt, könnten diese beiden Fernduelle die Entscheidung bringen, wer absteigt und wer nicht.

Abstiegschance: 20%

Innsbruck – 30 Punkte, 35:69 Tore (-34) – wird bei Punktegleichstand rückgereiht

Salzburg auswärts, Sturm daheim, WAC auswärts, so das ebenso schwere Restprogramm der Tiroler, die zusätzlich den Nachteil haben, dass sie bei Punktegleichstand aufgrund einer Strafverifizierung automatisch rückgereiht werden. Innsbruck hat bisher die wenigsten Punkte aller Abstiegskandidaten gegen die restlichen Gegner geholt, nur ein Unentschieden konnte beim 2:2 im Herbst in Wolfsberg erkämpft werden. Das Torverhältnis von 8:24 unterstreicht die schwachen Leistungen.

Lichtblick sind hier einzig die letzten sechs Spiele, in denen immerhin acht Punkte geholt wurden, darunter ein Sieg in Mattersburg und ein 2:2 in Wiener Neustadt. Innsbruck ist das schlechteste Heimteam, aber das siebtbeste Auswärtsteam, so gesehen könnten die beiden Spiele in der Fremde von Vorteil sein.

Abstiegschance: 65%

Fazit

Die Ausgangssituation, Stärke der restliche Gegner und der bisherige Trend sind bei allen vier Teams vergleichbar, eine Ausnahme könnte aber für die Entscheidung sorgen: Innsbruck (daheim) und Wiener Neustadt (auswärts) spielen noch gegen Sturm Graz, die im letzten Saisonviertel noch ohne Sieg sind und nur zwei Punkte holen konnten. Auch ist jenes Szenario realistisch, dass Mattersburg und der Admira vor dem direkten Duell in der 36. Runde jeweils ein Remis reicht und die Zuschauer einen unausgesprochener „Nichtangriffspakt“ im Pappelstadion verfolgen müssen. Innsbruck ist durch die Strafverifizierung stärker zum Siegen verdammt als die Konkurrenten, die hier immer mit einem Auge auf den Spielstand der Tiroler schielen können.

Christian Ditz, abseits.at

Christian Ditz

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