In der Saison 2012/2013 der österreichischen Bundesliga sind noch drei Spiele zu absolvieren, neun Punkte zu vergeben. Wie der Abstiegskampf verspricht auch der Kampf... Ausflug in die Statistik: Der Kampf um den Europacup

Europa LeagueIn der Saison 2012/2013 der österreichischen Bundesliga sind noch drei Spiele zu absolvieren, neun Punkte zu vergeben. Wie der Abstiegskampf verspricht auch der Kampf um die beiden Tickets für die Europe League Spannung und Dramatik wie schon lange nicht, vier Mannschaften sind im Rennen um die begehrten internationalen Startplätze. Wer hat statistisch gesehen die besten Chancen, nächste Saison europäisch zu spielen? Lassen sich aufgrund bisheriger Ergebnisse und Trends die beiden Eurofighter bereits vorhersagen? Bei den Europacupaspiranten Rapid, WAC, Ried und Sturm wurden die bisherigen Ergebnisse gegen die jeweils ausständigen drei Gegner und der kurzfristige Trend der bisherigen sechs Spiele des finalen Saisonviertels analysiert.

Rapid – 51 Punkte, 52:37 Tore (+15)

Rapid hat sechs Punkte Vorsprung auf Platz fünf und spielt noch in Mattersburg, bei der Admira und zum Abschluss daheim gegen Ried. Die bisherige Ausbeute gegen diese drei Gegner ist mit 18 Punkten bei 19:9 Toren sehr stark. Nur ein Spiel ging verloren, in Ried unterlag man im Frühjahr mit 2:3. Beide bisherigen Auswärtsspiele gegen Mattersburg und die Admira wurden zu Null gewonnen, gute Vorzeichen also für die Hütteldorfer.

Auch in den letzten sechs Spielen verlor man nur einmal – gegen Salzburg. Die Bilanz ist mit neun Punkten und 9:7 Toren trotzdem nur durchschnittlich, weil bei zwei Siegen auch drei Unentschieden geholt wurden. Rapid ist in der Auswärtstabelle 4. mit sieben Siegen, nur drei Remis und sechs Niederlagen. Punktegewinne im Burgenland und der Südstadt sind also realistisch, vor allem weil beide Gegner im Abstiegskampf stecken und offensiver als sonst agieren müssen. Aufgrund des mittlerweile bequemen Punktepolsters und der aktuellen Formschwäche der direkten Konkurrenten, vor allem Sturm Graz, könnte bei günstigen Ergebnissen der Konkurrenz sogar ein Heimsieg gegen Ried reichen, um Dritter zu werden.

EC-Chance: 80%

WAC – 46 Punkte, 51:51 Tore (+0)

Der starke Aufsteiger aus Kärnten hat das vermeintlich leichteste Restprogramm mit Heimspielen gegen die Admira und Wacker Innsbruck und dem Spiel in Wiener Neustadt. Alle drei Gegner aber spielen noch gegen den Abstieg und werden alles geben, um die notwendigen Punkte zum Verbleib in der obersten Spielklasse einzufahren. Bisher holte der WAC – ähnlich wie Rapid – starke 16 Punkte bei 17:9 Toren. Es gab ebenfalls nur eine Niederlage beim 1:2 in Wiener Neustadt im Herbst bei vier Siegen und vier Remis.

Im letzten Saisonviertel wurden bisher nur sieben Punkte bei 11:12 Toren geholt, zuletzt verlor man in Mattersburg und spielte 0:0 bei Rapid. Der WAC ist das zweitschlechteste Heimteam mit nur fünf Siegen (davon zwei gegen Rapid), dafür das drittbeste Auswärtsteam. Aufgrund der Gegner sind die Chancen auf zumindest Platz 4 trotzdem sehr hoch.

EC-Chance: 60%

Ried – 45 Punkte, 57:51 Tore (+6)

Das schwierigste Restprogramm mit den Spielen in Graz, daheim gegen Salzburg und in Hütteldorf bei Rapid haben eindeutig die Innviertler. Magere acht Punkte bei 14:18 Toren ist auch die schlechteste Ausbeute der vier Europacupanwärter gegen die restlichen Gegner. Ein Heimsieg im Frühjahr gegen Rapid, drei Niederlagen gegen Sturm, dafür sensationell ungeschlagen gegen Salzburg mit einem 3:1 daheim und zwei Remis – so lautet die Bilanz.

Im kurzfristigen Trend wurden mit zehn Punkten bei 11:9 Toren zwar die meisten Zähler im Vergleich mit den direkten Konkurrenten geholt, Ausrutscher wie die Niederlage in Innsbruck oder das 1:1 daheim gegen Mattersburg verhinderten aber eine bessere Ausgangssituation. Zwei Vorteile könnten die Rieder aber aus ihrer Konstellation ziehen: sie spielen gegen zuletzt schwache Grazer und in der letzten Runde gegen Rapid, die bereits den 3. Platz fixiert haben könnten.

EC-Chance: 40%

Sturm – 45 Punkte, 45:50 Tore (-5)

Daheim gegen Ried, auswärts in Innsbruck, daheim gegen Wiener Neustadt klingt nach einem leichten Restprogramm, vor allem, wenn man auf die bisherigen neun Spiele gegen diese Mannschaften blickt. 22 Punkte bei 19:7 Toren wurden geholt, jeweils makellos gegen Ried und Innsbruck, nur auswärts in den Spielen gegen Wiener Neustadt hat man lediglich einen Punkt geholt. Sturm hat also alle Voraussetzungen, um neun Punkte zu holen und das EC-Feld von hinten auszurollen.

Leider ist der aktuelle Trend nicht der Freund der Grazer, wurden zuletzt doch nur zwei Punkte daheim gegen die Austria und Mattersburg geholt. 4:15 lautet das Torverhältnis, in den drei Spielen unter Neo-Trainer Schopp setzte es drei Niederlagen mit je drei Gegentoren, nur gegen Rapid wurde einmal getroffen. Für ein Ende dieser Negativserie spricht derzeit ganz wenig, weswegen die Chancen der Steirer auch als sehr gering einzustufen sind.

EC-Chance: 20%

Fazit

Rapid gilt trotz des schwachen Frühjahrsauftakts aufgrund der zuletzt ansprechenden Leistungen, des Punktevorsprungs und des Restprogramms als Bank für zumindest Platz 4, Platz 3 ist realistisch. Der WAC und Ried kämpfen aufgrund der Formschwäche von Sturm um Platz 4, hier sind die Kärntner aufgrund des Restprogramms eindeutig zu favorisieren. Ried muss in Graz gewinnen, um mit den weiteren schweren Spielen gegen Salzburg und Rapid noch Chancen zu haben, selbiges gilt für Sturm, weshalb dieses Duell in der 34. Runde ein Richtungsweisendes sein wird – auch für den WAC und Rapid.

Autor: Christian Ditz, abseits.at

Christian Ditz

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