Wie üblich wird kurz vor der Winterpause bereits über auslaufende Verträge spekuliert. Wer verlängert sein Arbeitspapier, wessen Vertrag wird auslaufen? Beim SK Rapid gibt... Auslaufende Verträge: Wie geht’s weiter mit Schwab, Arase & Co.?

Wie üblich wird kurz vor der Winterpause bereits über auslaufende Verträge spekuliert. Wer verlängert sein Arbeitspapier, wessen Vertrag wird auslaufen? Beim SK Rapid gibt es einige Personalien, mit denen gesprochen werden muss. Der Großteil von ihnen dürfte bleiben.

Stefan Schwab

Die spannendste Frage betrifft den Rapid-Kapitän. Seit Sommer 2014 spielt Stefan Schwab in Hütteldorf – weitgehend war der 29-jährige Salzburger eine Stütze für die Wiener, aber nachdem er Steffen Hofmann als Kapitän beerbte stand er auch immer wieder in der Kritik. Neben fehlerhaftem Spiel war sein vermeintlicher Mangel an Führungsqualitäten immer wieder Thema. Erst mit dem Wiedererstarken Rapids im Laufe dieser Saison wuchs Schwab so richtig in seine Kapitänsrolle hinein. Auch seine großen Bemühungen abseits des Platzes, etwa als er eine Stadttour mit Neuzugang Koya Kitagawa veranstaltete, drangen nun nach und nach an die Öffentlichkeit und waren seiner öffentlichen Reputation sicher zuträglich. Die großen Fußstapfen in die Schwab treten musste, werden häufig übersehen.

Dass Schwab – falls überhaupt – nur einen Italien-Transfer anstreben würde, ist kein Geheimnis. Da und dort soll es in der Vergangenheit bereits Anfragen gegeben haben. Nach einem Fernsehinterview in der letzten Woche wurde, hauptsächlich vom Boulevard, spekuliert, ob Schwab Rapid im Sommer verlassen könnte. Hier wurde Schwab aber offensichtlich bewusst falsch verstanden, um mit dem Thema Quote zu machen. Fakt ist, dass Rapid sich im Winter um die Vertragsverlängerung des Saalfeldeners kümmern und damit auch sehr wahrscheinlich erfolgreich sein wird. Eine zentrale Frage wird die Vertragslaufzeit sein, wobei drei weitere Jahre realistisch wirken. Im Sommer 2023 stünde Schwab kurz vor seinem 33.Geburtstag. Ein Auslandsabenteuer ist beim Rapid-Kapitän sicher noch nicht ausgeschlossen, wird aber auch Jahr für Jahr unwahrscheinlicher.

Christopher Dibon

Gemeinsam mit Schwab ist Abwehrchef Christopher Dibon im Sommer 2014 nach Hütteldorf gewechselt. Die verletzungsbedingte Leidensliste des 29-jährigen Schwechaters ist lang, aber seit bald zwei Jahren ist Dibon – mit Ausnahme eines einmonatigen Ausfalls wegen eines Seitenbandanrisses im vergangenen Frühjahr – nahezu verletzungsfrei. Der „heimliche Kapitän“ wäre somit ebenfalls ein Kandidat für einen neuen Vertrag, etwa im selben Zeitrahmen wie Schwab. Die Verlängerung Dibons, der im Kalenderjahr 2019 fünf Pflichtspieltreffer erzielte, ist ähnlich wichtig, sollte aber insgesamt „leichter“ sein, als die von Stefan Schwab.

Kelvin Arase

Heiß begehrt ist Rapids Senkrechtstarter Kelvin Arase, der es heuer bereits auf 13 Einsätze für die Wiener brachte. Der gebürtige Nigerianer, der im Jänner seinen 21.Geburtstag feiern wird, könnte zu einer dieser heißen Aktien werden, über die man in Hütteldorf derzeit häufiger spricht. Angesichts dessen, dass der Aufbau und Einbau von Spielern wie Arase das langfristige Konzept Rapids darstellt, wäre es sehr verwunderlich, wenn sich nicht auch sein Vertrag für weitere zwei bis drei Jahre verlängern ließe. In Arases Fall ist es bei gleichbleibendem Leistungsniveau denkbar, dass andere Klubs auf den Plan treten, aber der bescheidene Allrounder weiß nach nunmehr bald neun Jahren, was er am Verein hat und welche Möglichkeiten ihm hier noch zukommen können. In der kommenden Saison sollte etwa Arases Europacupdebüt für die Hütteldorfer anstehen, was ein gutes Argument für eine Verlängerung sein sollte.

Stephan Auer

Seit Sommer 2015 ist der mittlerweile 28-jährige Stephan Auer so etwas wie der „Mr.Reliable“ beim SK Rapid. Wenig Spektakel, viel Flexibilität, kein Jammern, wenn er mal nicht spielt. Auer spielte noch bei jedem Rapid-Trainer der letzten Jahre eine Rolle, die nicht zu verachten ist. Vor fast genau zwei Jahren verlängerte Fredy Bickel den Vertrag des Defensivspielers zu verbesserten Bezügen, was womöglich gar nicht nötig gewesen wäre. Heuer ist anzunehmen, dass Auer als wichtiger Kaderspieler erneut verlängert wird – allerdings auch, dass die finanzielle Komponente nach der letzten Vertragsverlängerung wieder angeglichen wird. Auf Auers Paradepositionen tat sich im Laufe des letzten Jahres sehr viel und er wird klar als Backup eingeplant sein.

Tobias Knoflach und Paul Gartler

Auch bei den beiden Ersatzkeepern sendete Zoran Barisic bereits Signale aus, dass einer Vertragsverlängerung im Grunde nichts im Wege steht. Der eingefleischte Rapid-Fan Knoflach ist vor allem abseits des Platzes wichtig fürs Team, zudem aber auch ein durchaus verlässliches Backup. Gartler gilt als talentiert, muss sich aber trotz seiner mittlerweile 22 Jahre weiter hinten anstellen. Bei ihm ist anzunehmen, dass er wenn dann kurzfristig verlängert wird, hauptsächlich um die Amateurmannschaft zu stärken. Rapid hat mit Niklas Hedl (18) und Nikolas Polster (17) bereits zwei weitere talentierte Schlussmänner in petto, womit es dauerhaft für Gartler schwierig wird.

Manuel Martic

Mit dem 24-jährigen Manuel Martic wird nicht mehr geplant. In der laufenden Saison brachte er es nur auf 23 Minuten in der Bundesliga, sowie drei Spiele in der Regionalliga Ost. Bereits im Sommer war klar, dass Martic in Kühbauers Planungen keine Rolle mehr spielt, womit auch offen umgegangen wurde. Martic wollte sich aber durchbeißen, was sich auch angesichts der aufrückenden Jungen als aussichtsloses Vorhaben herausstellte. Beim Mittelfeldspieler ist somit anzunehmen, dass man sogar noch im Winter einen Abnehmer suchen und ihm keine Steine in den Weg legen wird. Möglicherweise ist es nicht unvorteilhaft, dass Rapid bereits ein Auge auf Husein Balic – den Shooting Star im Team von Martic‘ Ex-Klub – geworfen hat…

Nachwuchs

Die Verträge von Denis Bosnjak und Marco Hofer laufen im kommenden Sommer aus. Beide spielen in den Planungen keine Rolle mehr und sind demnach wie Martic bereits im Winter Wechselkandidaten.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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