Austria weiter ohne Fortschritte: Altach gewinnt mit einfachen Mitteln und ohne Probleme 2:0
Bundesliga 27.April.2015 Alexander Semeliker 0
Die Wiener Austria wartet unter Andreas Ogris weiter auf den ersten Sieg in der tipico Bundesliga. Nach nur zwei Punkten aus den ersten drei Spielen unter dem Interimstrainer verloren die Veilchen beim SCR Altach mit 2:0. Die Vorarlberger bleiben damit das heimstärkste Team der Liga und verkürzten den Rückstand auf Platz zwei.
In der Cashpoint Arena von Altach zeigte die Wiener Austria auch im fünften Pflichtspiel unter Ogris weder taktisch ansprechende Abläufe noch Fortschritte. Sowohl im Spiel mit als auch gegen den Ball hatte man teilweise enorm große Löcher, sodass die Altacher mit einfachen Mitteln zum Sieg kamen. Die Tore für die Heimmannschaft erzielten Boris Prokopic und Felix Roth innerhalb von nicht einmal zwei Minuten.
Wenig individuelle Qualität in Violett
Die beiden Torschützen bildeten die Doppelsechs in der 4-4-2-Grundordnung, von der Altach weder in der Offensive noch in der Defensive sonderlich abwich. Auch die einzelnen Positionen wurden recht klar besetzt. Einzig zwischen Ismael Tajouri und Louis Ngwat-Mahop gab es hie und da Rochaden. Ersterer bekleidete nominell eine der beiden Stürmerpositionen, sollte aber seine gute Technik ins Kombinationsspiel einbringen und fiel daher auch zentral immer wieder zurück. Aufseiten der Gäste schenkte Ogris wieder einigen, besonders in Fankreisen umstrittenen Spielern das Vertrauen.
Auf der Sechserposition bekam wieder Mario Leitgeb den Vorzug gegenüber James Holland. Links im Mittelfeld begann Thomas Salamon, während Alexander Frank als Solostürmer agierte und Alexander Grünwald gemeinsam mit David de Paula dahinter. Somit gab es in Daniel Royer quasi nur mehr einen Spieler, der mit seinen individuellen Qualitäten für Überraschungsmomente sorgen könnte. Der 25-Jährige wurde von Emanuel Schreiner aber gut aus dem Spiel genommen, sodass er nur auf 12 Pässe kam und in der Halbzeit ausgewechselt wurde.
Verbindungsprobleme in erster Aufbauphase
Mit dem Verzicht auf individuell starke Spieler fiel bei der Austria ein Baustein weg, der selbst bei taktisch schlechten oder instabilen Teams manchmal der Rettungsanker im Offensivspiel ist. Bei der Austria war dies sogar über weite Strecken der laufenden Saison der Fall, sodass sie trotz unpassender Abläufe wenigstens zu ein paar zwingenden Aktionen aus dem Spiel heraus kommen konnte. Gerade im Zentrum kombinierte die Austria in diesem Spiel aber kaum flüssig nach vorne.
In einigen Szenen war es gar so, dass sich die FAK-Spieler regelrecht versteckten. Leitgeb fordert hier offenbar, dass seine Mitspieler sich tiefer anbieten sollen. Grünwald und de Paula befinden sich hier im Deckungsschatten der Altacher Sechser, können daher nicht direkt angespielt werden. Die beiden Innenverteidiger stehen indes tief. Die Außenverteidiger können durch einfaches Verschieben einfach isoliert werden.
Hier sieht man ein weiteres Beispiel, wo Leitgeb erneut die fehlenden Anspielstationen beklagt.
Dieses Verhalten mündete zwar nur selten in direkten Ballgewinnen der Stürmer, obwohl Altach in der ersten Halbzeit weit vorne presste. Es sorgte aber einmal mehr für eine Vielzahl an Fehlpässen – insbesondere dann, wenn Leitgeb weiter nach hinten abkippte. Damit zog er zwar die gegnerischen Stürmer mit, der Raum, den er damit öffnete, wurde aber nicht besetzt, wie man im nachstehenden Bild sehen kann.
Absicherungsprobleme im zweiten Drittel
Im Spiel gegen den Ball hat die Austria ebenfalls seit dem ersten Spiel unter Ogris Probleme. Dass Red Bull Salzburg die Austria mit einer enormen Dynamik nicht ins Spiel kommen ließ, war noch nachvollziehbar, da damit mehr oder weniger die gesamte Liga nicht zurechtkommt. Gegen Altach konnte die Austria jedoch nicht einmal vergleichsweise einfache Aufbaumechanismen lahmlegen und offenbarte vor allem im zweiten Drittel Absicherungsprobleme. Die Abstände im FAK-Pressing waren zu groß, sodass Altach hinter der ersten Aufbaulinie mit langen Bällen das Spiel beschleunigen konnte.
Die Austria versucht hier im 4-4-2 zu pressen, lässt jedoch im Zentrum zu viel Platz. Die beiden Flügelspieler orientieren sich an den tiefen Außenverteidigern und de Paula steht gegen drei Altacher alleine. Nachdem die erste Pressinglinie umspielt wurde, hat die Austria trotz Überzahl in der letzten Linie keinen Zugriff. Die Außenverteidiger werden von den Flügelspielern gebunden, Seeger öffnet mit seinem Entgegenkommen den Passweg in die Tiefe. In weiterer Folge entsteht daraus das 2:0.
Nach dem zweiten Tor zog sich Altach etwas zurück, spielte verstärkt ein Mittelfeldpressing. Wurde die erste Pressinglinie überspielt, rückten die Vorarlberger schnell zurück. Auch damit kam die Wiener Austria nicht zurecht. Einerseits konnten keine Räume geöffnet werden, andererseits war man aufgrund der erwähnten Absicherungsprobleme anfällig auf Konter, was Altach kurz vor der Pause beinahe zum 3:0 nutzte. Im nachstehenden Bild sieht man die Entstehung. Die Bereitschaft zum Gegenpressing ist zwar gegeben, die passenden Voraussetzungen – insbesondere die Präsenz in der Zentrale – fehlen jedoch komplett.
Altach passiv und stabil in Halbzeit zwei
Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde Altach immer passiver, während die Austria weiterhin ideenlos blieb. Altach-Coach Damir Canadi stellte zudem auf eine Fünferkette um, die man bereits im letzten Aufeinandertreffen sah. Damals wurde ihnen vor allem die zu flache Staffelung zum Verhängnis, aufgrund derer der Gegner vor der Abwehr Platz bekam. Dieses Problem sah man auch in diesem Spiel, es wurde jedoch von Austria nicht bespielt, obwohl sich durchaus die Möglichkeiten dazu ergaben.
Altach steht hier mit sieben Spielern mehr oder weniger auf einer Linie, die Austria besetzt aber die falschen Räume. Raphael Holzhauser bewegt sich in dieser Szene sogar zurück, anstatt im Halbraum zu bleiben, von wo aus er die Dynamik schnell erhöhen hätte können. So kam die Austria trotz 56% Ballbesitz‘ nur zu einem Abschluss in der Gefahrenzone und muss nun alles daran setzen, über den Cup ins internationale Geschäft zu kommen.
Alexander Semeliker, abseits.at
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