Erst am vergangenen Wochenende sorgte das kuriose Fenerbahce-Debüt des in Vorarlberg geborenen Austro-Türken Efekan Karayazi für Aufsehen. Nur Stunden später wurde er als möglicher... Austria Wien hat österreichisches Fenerbahce-Talent auf dem Schirm

Erst am vergangenen Wochenende sorgte das kuriose Fenerbahce-Debüt des in Vorarlberg geborenen Austro-Türken Efekan Karayazi für Aufsehen. Nur Stunden später wurde er als möglicher Neuzugang bei der Wiener Austria in die Sommergerüchteküche geworfen.

Bereits seit vergangenem Sommer berichten wir im Rahmen unseres wöchentlichen Nachwuchschecks vom seit letzter Woche 19-jährigen Karayazi, der in Bludenz geboren wurde, nun aber schon seit einigen Jahren im Nachwuchs von Fenerbahce spielt.

Der Rechtsfuß ist eigentlich ein Box-to-Box-Midfielder, der im Nachwuchs des Großklubs zumeist auf der Achterposition zum Einsatz kommt. Bei seinem Startelfdebüt für die Kampfmannschaft von Fenerbahce wurde er allerdings in der Innenverteidigung aufgeboten.

Es ging gegen Mauro Icardi und Co.: Fenerbahce lag nach dem Skandal von Trabzon zuletzt mit dem türkischen Verband im Clinch und bot im Supercup gegen Galatasaray die U19-Mannschaft auf – mit Karayazi im Abwehrzentrum. Diese lag prompt nach knapp 50 Sekunden durch ein Icardi-Tor mit 0:1 zurück. Und weiter ging’s auch nicht, denn der Fenerbahce-Coach holte seine Jungs wieder vom Platz – und ließ sie in der Kabine. Ein drastischer Protest des Klubs aus der Bosporusmetropole, der in einer außerordentlichen Hauptversammlung sogar über einen Austritt aus der Süper Lig abstimmen lassen will.

Karayazi hatte zuvor nur eine halbe Stunde im türkischen Cup gespielt, war zudem viermal in der Liga und sechsmal in der UEFA Europa Conference League auf der Bank von Fenerbahce gesessen. Für die U19-Mannschaft der Blau-Gelben kam er in der laufenden Saison auf drei Tore und einen Assist in 15 Pflichtspielen.

Aber auch wenn der Vorarlberger, der im Februar für Österreichs U19-Nationalelf debütierte, langsam an die „Erste“ von Fener heranschnuppert, hat er wohl nur geringe Chancen, sich dort auf lange Sicht einen Platz zu erarbeiten.

Nun berichtete der renommierte türkische Sportjournalist Resat Can Özbudak darüber, dass Karayazi ein Thema beim FK Austria Wien sein soll. Da der Vertrag des Youngsters noch bis Sommer 2026 läuft und die Austria voraussichtlich jedwede Ablösesumme umschiffen will, am ehesten leihweise.

Das Gerücht ist wohl nicht aus der Luft gegriffen, denn ins Beuteschema der Austria würde der junge Mittelfeldspieler gut passen: Gerade im Hinblick auf die Sechser- und die Achterpositionen wird die Austria im Sommer gleich mehrfach reagieren müssen. Braunöders Abgang in die Serie B wurde nicht nachbesetzt, James Hollands Vertrag läuft aus und mit Florian Wustinger steht einer der jungen Hoffnungsträger aus den eigenen Reihen weiterhin mit einem Kreuzbandriss.

Das Mittelfeldzentrum, in dem Austria-Coach Michael Wimmer im Laufe der Saison bereits mehrmals improvisieren musste, wird also sowohl was die Qualität der Erstbesetzung, als auch die Breite betrifft, die größte (von mehreren) Baustellen in Violett sein. Ein Karayazi-Wechsel nach Wien-Favoriten im kommenden Sommer wäre also nicht verwunderlich, wenngleich bis dahin natürlich noch einiges passieren kann…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen