Der Wolfsberger AC gastiert heute Nachmittag beim SK Sturm Graz. Die Kärntner halten nach fünf Runden bei der Maximalpunktezahl von 15 und haben überdies... Behält der WAC seine weiße Weste? Die Schlüsselduelle im Spiel gegen Sturm

Wolfsberger AC - Wappen mit FarbenDer Wolfsberger AC gastiert heute Nachmittag beim SK Sturm Graz. Die Kärntner halten nach fünf Runden bei der Maximalpunktezahl von 15 und haben überdies hinaus auch ein sehr starkes Torverhältnis von 16:3. Sturm hat sich von den Anfangsschwierigkeiten ein bisschen erholt und will im heimischen Stadion den zweiten Saisonsieg einfahren.

Die Spielweise des WAC unter Dietmar Kühbauer erinnert stark an jene, mit der der Burgenländer bereits bei der Admira für Furore sorgte. Sein Team steht tief und setzt sehr gefährliche Konter. Zudem gibt es im Offensivbereich einige Spieler, die auch kreative Impulse setzen können. Wir wollen uns in diesem Artikel mit den vier Schlüsselduellen auseinandersetzen.

Anel Hadzic vs. Manuel Weber

Die Chance, dass Manuel Weber von einer eigenen Kamera das ganze Spiel über aufgenommen werden wird, ist sehr groß. Der 28-Jährige kickte fünf Jahre für Sturm, trug auch die Kapitänsbinde, und trifft zum ersten Mal seit seinem Abgang auf seinen Ex-Verein. Weber ist für das Spiel des WAC insofern sehr wichtig, als er im offensiven Umschaltspiel für die Anbindung nach vorne zuständig ist. Er soll die öffnenden Pässe spielen bzw. mit nach vorne pendeln. Gegen Altach leitete er auf diese Weise das 1:0 ein.

Die TV-Anstalten wären aber gut beraten, wenn sie den Fokus groß genug wählen, um auch Anel Hadzic einzufangen. Der Bosnier hat ähnliche Aufgaben wie sein Pendant auf WAC-Seite. Probleme hatte Sturm vor allem dann, wenn man selbst gegenpressen wollte. Gegen die Austria fing man sich beispielsweise dadurch ein Gegentor ein und auch in Grödig war dies beim entscheidenden Gegentor zu sehen. Gerade gegen den konterstarken WAC sollte das defensive Umschaltspiel kollektiv einheitlich umgesetzt werden. Will man sofort in Ballbesitz kommen oder setzt man auf Stabilität? Hadzic als zentraler Akteur könnte hier die entscheidende Figur sein.

Daniel Offenbacher vs. Peter Zulj

Eine wichtige Rolle wird auch dem Sechser aufseiten von Sturm zukommen. In der letzten Partie war dies Simon Piesinger, da Daniel Offenbacher gesperrt fehlte. Es ist anzunehmen, dass Letzterer wieder in die Startelf rücken wird. Wer auch immer von den beiden gegen den WAC spielen wird, wird es mit einem der aktuell interessantesten Spieler der Bundesliga zu tun bekommen, nämlich Peter Zulj. Der 21-Jährige bekleidet die Zehnerposition und ist der Spielmacher der Kärntner.

Zulj tendiert oft dazu, nach links auszuweichen und dort Kombinationen mit den Außenbahnspielern einzugehen. Bei einer Körpergröße von 1,85m ist er sowohl physisch robust, als auch technisch sehr sauber. Die Vorbereitung zum 2:1 am vergangenen Wochenende gegen Ried war ein perfektes Beispiel für die Stärken des Zehners. Er behauptete den Ball in der Enge und spielte anschließend einen überraschenden Pass in die Tiefe.

Aleksandar Todorovski vs. Jacobo

Neben Zulj gibt es mit Jacobo einen weiteren sehr interessanten Kreativspieler in den Reihen der Wolfsberger. Der Spanier ist mit sechs Assists der Topvorbereiter der Liga und war bisher an knapp 42% aller WAC-Schüsse direkt beteiligt. Jacobo rückt im Gegensatz zum rechten Flügelspieler zuweilen auch ein, was aufgrund des Linksdriftens von Zulj immer wieder für Durchschlagskraft sorgt. Wie sein Mitspieler ist auch er im Dribbling stark und in der Ballverarbeitung sauber. Zudem tritt er gefährliche Standards.

Als Gegenspieler von Jacobo kann man Aleksandar Todorovski erwarten. Der 30-jährige Mazedonier ist zwar kein kompletter Außenverteidiger, aber vor allem in der Defensive sehr verlässlich, wie er jüngst auch gegen die Austria zeigte. Wie beispielsweise die obige Grafik zeigt, hatte Todorovski hauptsächlich Aktionen in der eigenen Spielfeldhälfte. Ein zusätzlicher Vorteil des Sturm-Verteidigers könnte sein, dass er auch Erfahrungen in der Innenverteidigung hat und dadurch auf Jacobos Einrücken entsprechend reagieren könnte.

Marco Djuricin vs. Nemanja Rnic/Michael Sollbauer

In der Offensive von Sturm trägt Marco Djuricin die größte Last. Der 21-jährige Ex-Deutschland-Legionär war an fünf der sieben Tore direkt beteiligt, ist an und für sich ein sehr kompletter Stürmer, der sowohl über Durchschlagskraft und Ausdauer verfügt, als auch Technik, Spielverständnis und Abschlussstärke. Die nachfolgende Grafik zeigt die hohe Reichweite im Spiel des Angreifers.

Dementgegen stellt der WAC ein Innenverteidigerduo, das sehr klassisch agiert. Nemanja Rnic und Michael Sollbauer schieben in Ballbesitz die Verantwortung gerne weiter, was sich gegen die SV Ried dadurch äußerste, dass sie viele Rückpässe auf den Tormann spielten, der dann abschlug, oder selbst oft zum langen Ball griffen. Andererseits sind die beiden in der Strafraumverteidigung sehr stark und in der aktuellen Saison kaum zu überwinden, wie etwa die folgende Grafik zeigt. Sie fokussieren sich auf die zentrale Zone im bzw. vor dem Strafraum.

Gemeinsam mit der im Allgemeinen tief agierenden Mittelfeldlinie sorgt das dafür, dass der Gegner kaum in die Gefahrenzone kommt. Die Austria hatte beispielsweise nur zwei Abschluss im WAC-Strafraum, Ried einen und Grödig gar keinen. Es gilt für Sturm also nicht nur, Konter zu vermeiden, sondern auch Kombinationen so zu spielen um den WAC aus der Reserve zu locken – ein sehr breiter Spagat.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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