Vier Punkte trennten den SV Mattersburg in der vergangenen Saison vor dem Abstieg. Fast dieselbe Mannschaft nimmt auch 2016/17 die Mission Klassenerhalt in Angriff.... BL-Vorschau: Alles beim Alten in Mattersburg

_SV Mattersburg Wappen StripesVier Punkte trennten den SV Mattersburg in der vergangenen Saison vor dem Abstieg. Fast dieselbe Mannschaft nimmt auch 2016/17 die Mission Klassenerhalt in Angriff. Leicht wird es für die Burgenländer aber auch heuer nicht.

Der Trainer

Über 2 ½ Jahre ist Ivica Vastic nun schon Coach beim SVM. So richtig stabilisieren konnte er die Burgenländer allerdings nicht. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga vor einem Jahr verabsäumte man es, das Team nach einem guten ersten Saisonviertel weiterzuentwickeln und konsequenter zu machen. Je länger die Saison dauerte, desto schwächer wurden die Burgenländer, die auch ein wenig ihre alten Kämpfertugenden vermissen ließen. In Mattersburg wird man als Trainer naturgemäß länger „ausgehalten“, aber Vastic ist in dieser Saison sicherlich ein Wackelkandidat. Beim SVM wird einfach nicht modern gearbeitet…

Das System

Weiterhin will man sich in Mattersburg auf kein fixes System festlegen. Dies wiederum ist Fluch und Segen zugleich. Man macht sich damit unberechenbarer, aber auch nicht wirklich selbstsicher. Am ehesten wird man zwischen einem defensiven 4-3-3 und einem ebenso defensiven 4-4-2 variieren, das jedoch durch die Rückkehr von Manuel Seidl sogar etwas offensiver wird, als einst. Gegen die stärksten Teams der Liga kann auch ein 4-3-1-2-System praktiziert werden.

Der Torhüter

Mit dem 22-jährigen Markus Kuster verfügt Mattersburg über einen der besten Torhüter der Liga. Zweifelsohne wird der U21-Teamtorhüter schon bald zum Thema bei größeren Klubs werden. Dass Verhandlungen mit Mattersburg meistens keine angenehme Sache sind, steht auf einem anderen Blatt.

Die Abwehr

Eingespieltheit soll hier das Zauberwort sein. Innen spielt weiterhin Nedeljko Malic, unterstützt von Thorsten Mahrer, die aber trotz ihrer fixen Plätze in der Abwehr immer wieder Abstimmungsprobleme hatten. Dies betraf aber vor allem die Schnittstellen zu den Außenverteidigern, wo sich Maksimenko, der auch in der neuen Saison spielen wird, als biederer Durchschnitt herausstellte und Rechtsverteidiger und Kapitän Patrick Farkas der einzige echte Klassemann im Abwehrverbund der Mattersburger ist. Ersatzleute wie Rath, Novak oder Fran bewiesen ebenfalls mehrfach, dass sie gerade gut genug sind, um in der Bundesliga mitzuspielen – mehr aber auch nicht.

Die Mittelfeldzentrale

Manuel Prietl wechselte vor einigen Wochen zu Arminia Bielefeld und wird durch den Wieder-Mattersburger Manuel Seidl ersetzt. Der wiederum hat schwere Knieprobleme und es wäre fast ein Wunder, wenn er die ganze Saison verletzungsfrei überstehen würde. Mit Sven Sprangler steht allerdings ohnehin eine gute Alternative Gewehr bei Fuß. Der Spanier Jano sollte als Schaltzentrale weiterhin gesetzt sein, aber auch er könnte früher oder später in der langen Saison zum Fitnessthema werden. Offensiv könnte die Stunde des talentierten Julius Ertlthaler schlagen. Der 19-Jährige könnte Michael Perlak aus dem Team spielen, der mit Fortdauer der vergangenen Saison gewaltig abbaute. Wenn nur zwei zentrale Mittelfeldspieler spielen, dann wird man sich für die Defensiveren entscheiden.

Die Außenpositionen

Auf der linken Seite sollte Thorsten Röcher weiterhin gesetzt sein und ist mehr oder weniger konkurrenzlos. Wenn sich Vastic für eine sehr defensive Mittelfeldvariante mit der Dreifachsechs Seidl-Jano-Sprangler entscheidet, könnte Röcher sogar als Zehner in die Mitte rücken. Rechts ist Mario Grgic wieder fit, der bei Ivica Vastic bessere Karten hat als der ein Jahr ältere Alexander Ibser. Bei Grgic muss man aber noch abwarten, wie gut er seinen Kreuzbandriss aus der Vorsaison verdaut hat. Die Rechtsaußenposition ist also eine, auf der man rotieren kann. Auch Farkas kann hier zum Thema werden.

Der Angriff

Vorne hat Mattersburg Markus Pink und den wiedererstarkten Patrick Bürger zu bieten. Beide können als Solospitze spielen, in einem 4-4-2 können sie auch zusammen auflaufen. Florian Templ bleibt nur die Rolle als Joker. Pink und Bürger sind in jedem Fall Angreifer, die Spiele entscheiden können und die größeren Trumpfe der Mattersburger. Auch beim mittlerweile 29-jährigen Bürger muss man stets auf den Gesundheitszustand schielen, nachdem er auch schon zwei Kreuzbandrisse hatte.

Die Transfers

Leicht erklärt: Prietl ging nach Bielefeld, Seidl kam aus Wolfsberg zurück. Beim SVM wird nicht viel herumrotiert, man darf sich auf denselben Kick wie in der letzten Saison gefasst machen…

Ausblick auf 2016/17

…und das wiederum bedeutet nichts Gutes. Der Neunte steigt für gewöhnlich nur deshalb nicht ab, weil der Zehnte – letztes Jahr Grödig – noch schwächer ist. Die Konkurrenz verstärkte sich gut und in der Mattersburger Mannschaft sehen wir nicht gerade viel Entwicklungspotential. Den Schwung des Aufstiegs vor einem Jahr konnten die Burgenländer in Wahrheit nicht mitnehmen und so sind sie auch heuer wieder zum Abstiegskampf verdammt. Platz 9 oder 10.

SV Mattersburg 2016-17Zum Vergrößern auf die Grafik klicken

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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