BL-Vorschau: Rapid nimmt Kurs auf den ersten Titel seit neun Jahren
Bundesliga 23.Juli.2016 Daniel Mandl 1
Rapid zieht heute mit dem ersten Pflichtspiel so richtig ins neue Allianz Stadion ein. Die Vorgabe für die neue Saison ist klar: Der Titel soll erstmals seit neun Jahren wieder nach Hütteldorf. Aufgrund der großen Konkurrenz aus Salzburg trauen sich die Offiziellen dies aber nicht konkret in den Mund zu nehmen. Möglicherweise ein Fehler.
Der Trainer
Mike Büskens beerbte vor knapp sechs Wochen Zoran Barisic als Rapid-Trainer und absolvierte seine erste Vorbereitung mit Rapid erfolgreich. Der Ex-Schalker und Rapid sind ein Gespann, das stilistisch passen könnte. Aber noch muss man abwarten, wie Büskens mit Rückschlägen umgeht und ob er schwächere Leistungen öffentlich ebenso überspielt wie einst Barisic. Auch die Frage nach dem In-Game-Coaching wird eine zentrale sein. Abgesehen vom Gefühl, dass die Konstellation passen könnte, muss man also noch auf Konkretes warten, bevor man ein genaueres Bild hat.
Das System
Rapid wird in einem 4-2-3-1 bzw. einem 4-3-3 spielen. Der Unterschied zur vergangenen Saison ist dabei vor allem, dass die 4-3-3-Variante mit Traustason und Schobesberger an den Flügeln erstmals seit sehr langer Zeit ein offensives 4-3-3 bildet. Barisic betonte früher immer gerne, ein 4-3-3 zu praktizieren, dieses war durch die tieferen, eher einrückenden Außenspieler aber eher defensiv und auf Vorsicht bedacht. Situativ wird man Rapid in der neuen Saison auch in einem 4-4-2 sehen, aber eher seltener von Beginn an. Eine Dreierkette kommt wohl trotz des passenden Spielermaterials nicht in Frage.
Der Torhüter
Jan Novota sollte als „Typ“ und wichtige Integrationsfigur knapp die Nase vorne haben. Hinter ihm lauert Richard Strebinger. Es ist gut möglich, dass heuer auf der Torhüterposition rotiert wird. Beide Keeper sind nicht frei von Fehlern und präsentieren sich immer wieder inkonstant.
Die Abwehr
Die Innenverteidigung Rapids ist wohl das Beste, was die Bundesliga derzeit zu bieten hat. Der „heimliche Kapitän“ Christopher Dibon und der physisch starke Christoph Schösswendter werden den Stamm bilden, dahinter lauern mit Maximilian Hofmann und Mario Sonnleitner zwei schnelle, knallharte Verteidiger. Über diese Qualitätsdichte verfügt nicht einmal Salzburg. Allerdings könnte Rapid außen Probleme bekommen. Schrammel und Pavelic scheinen gesetzt, die Ersatzleute sind Wöber für links und Auer für rechts, was eventuell international zu dünn sein könnte.
Die Mittelfeldzentrale
Für die drei zentralen Positionen hat Rapid derzeit nicht weniger als neun Optionen! Die defensivste Rolle wird auf Dauer wohl Ivan Mocinic einnehmen, der aber auch als Achter spielen kann. Derzeit ist noch der eingespielte und stärker werdende Srdjan Grahovac vorne. Auf der Acht können Schwab, Nutz, Malicsek und neuerdings auch der junge Tamás Szánto spielen. Nutz könnte den Verein allerdings noch wegen Perspektivlosigkeit verlassen. Die Position des Spielmachers können mit Steffen Hofmann, Louis Schaub und Thomas Murg ebenfalls drei Spieler bekleiden. Rapid ist also für eine lange, harte Saison gerüstet und auf jeder Position doppelt oder dreifach besetzt – zumeist ohne an Qualität einzubüßen.
Die Außenpositionen
Die bereits erwähnten Schaub und Murg sind auch für die Flügelpositionen zu gebrauchen – die Spezialisten für die Seiten sind aber andere. Der Isländer Arnór Ingvi Traustason wird sich links seinen Stammplatz erkämpfen. Rechts hat momentan Thomas Murg wohl sogar bessere Karten als Philipp Schobesberger, der sich heuer dringend wieder steigern und wesentlich kämpferischer werden muss. Die Ersatzleute am Flügel sind zusätzlich noch Andreas Kuen, der aktuell leider schon wieder verletzt ist und auch Maximilian Entrup, der als Rechtsaußen eingesetzt werden kann.
Der Angriff
Joelinton ist aktuell der Einserstürmer bei Rapid und steht damit vor dem langzeitverletzten Mate Jelic und dem routinierten Spanier Tomi, der wohl auch vor Jelic stünde, wäre dieser fit. Bevor die Saison so richtig losgeht und die englischen Wochen sich häufen, wird Rapid noch einen Stürmer verpflichten, der vor allem Joelinton entlasten soll. Dem jungen Brasilianer würde man mit 50 Pflichtspieleinsätzen keinen Gefallen tun. Der Sturm ist ein wenig Rapids Wundertüte. Hier ist auf einer „von – bis“-Skala alles möglich, jedoch wäre es angesichts des bisher Gesehenen sehr unwahrscheinlich, wäre Joelinton ein Transferflop.
Die Transfers
Rapid gab sieben Spieler ab, kassierte mit den Transfers von Kainz nach Bremen und Stangl nach Salzburg über fünf Millionen Euro ab. Auf der anderen Seite hat Rapid noch nie so viel Geld für neue Spieler ausgegeben, wie in der laufenden Transferperiode. Inklusive dem neuen Stürmer, der noch kommen soll, könnte man auch hier die fünf Millionen Euro Marke knacken. Sieben Abgängen stehen nach dem letzten Transfer also sieben Neuzugänge gegenüber, von denen wohl nur zwei Spieler, Malicsek und Entrup, keine sofortigen Startelfkandidaten sind. Rapid hat es trotz Verlusts seines besten Spielers geschafft, sich im Vergleich zur Vorsaison personell zu verbessern.
Ausblick auf 2016/17
Auf Rapid wartet im Idealfall eine Saison mit über 50 Pflichtspielen. Der Kader ist bereit und groß genug, einzelne Spieler werden sich wohl noch ein wenig eingewöhnen müssen und in Bezug auf die Automatismen wird Büskens noch eine kurze Schonfrist erhalten. Klar ist, dass alle 100%ig den Titel von Rapid fordern – und vielleicht ist dies bei diesem kämpferischen Klub auch genau das, was nötig ist, um wieder nach oben zu kommen. In den letzten Jahren wurde dieses Thema stets zu lethargisch behandelt. Rapid würde gut daran tun, nicht zu lange mit dem Meisterbekenntnis zu warten, sollte der Saisonstart gut verlaufen. Meister oder Vizemeister.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft