Bundesliga-Vorschau: Die Austria und die Suche nach dem neuen Organisator
Bundesliga 13.Juli.2011 Daniel Mandl 0
Mit Julian Baumgartlinger verlor die Austria bisher nur eine Stütze, holte mit Torhüter Pascal Grünwald, Mittelfeldmotor Alexander Grünwald und dem Kroaten Kaja Rogulj drei Spieler, die zu Stützen werden sollen. Und trotzdem hält sich der Favoritner Optimismus vorerst in Grenzen – auch weil Baumgartlinger voraussichtlich nicht der letzte Abgang der aktuellen Transferzeit bleiben wird.
TORHÜTER
Almer und Safar verlassen die Austria, der 20jährige Lindner – vergangene Saison nicht immer frei von Fehlern – darf bleiben. Der neue Trumpf im Austria-Tor ist jedoch Ex-Wacker-Innsbruck-Kapitän Pascal Grünwald. Von ihm erwartet sich die Wiener Austria nicht nur eine Verbesserung auf der Torhüterposition, sondern auch, dass er im Defensivbereich in eine Leaderrolle hineinwächst, die die Austria-Keeper der vergangenen Saison nicht einnehmen konnten. Abseits.at sieht die Austria auf dieser Position stärker als im Vorjahr.
ABWEHR
Mit Hoheneder, Vorisek und Troyansky verlassen gleich drei potentielle Verteidiger die Wiener. Doch keiner von ihnen hatte unmittelbaren Anspruch auf einen Stammplatz, wodurch sich an der Defensive des FAK nicht viel verändern wird. Die etatmäßigen Abwehrspieler Margreitter, Ortlechner, Suttner und Leovac werden die Austria nicht verlassen, zudem wird auch Florian Klein bleiben, dessen Verbleib aufgrund einiger Angebote am unsichersten war. Mit Kaja Rogulj kommt ein weiterer harter Zweikämpfer hinzu, der die Austria-Abwehr noch facettenreicher machen soll. Vergangene Saison war die Abwehr der „Veilchen“ nicht immer sattelfest und 2011/12 wird es für die Defensivabteilung wohl noch schwerer, weil mit Julian Baumgartlinger derjenige den Verein verließ, der vor der Viererkette oft entscheidend abräumte.
MITTELFELD
Der Abgang von Baumgartlinger schmerzt, das Austria-Mittelfeld verliert sein defensives Hirn. Aus Kreisen der Wiener Fanszene vernimmt man immer öfter, dass der Baumgartlinger-Abgang gar noch schwerer schmerzt, als der von Zlatko Junuzovic, der zwar noch Spieler des FK Austria Wien ist, den Verein aber höchstwahrscheinlich auch noch im Sommer verlassen wird. Obwohl für ihn ein Ersatz kommen würde: Die Personaldecke im Mittelfeld wird dünner. Grünwald wird die Baumgartlinger-Rolle nicht eins-zu-eins ausfüllen können, Liendl ist solide, aber kein Klassemann. Stankovic muss kommende Saison mehr Konstanz in sein Spiel bringen und jüngere Spieler wie Fabian Koch, Emir Dilaver oder Alexander Gorgon sind noch nicht so weit, dass sie im Austria-Mittelfeld das Heft in die Hand nehmen können. Das könnte übrigens defensiv Peter Hlinka (32) bewerkstelligen, doch auch der Slowake wird nicht jünger…
ANGRIFF
Die Austria stellt mit Roland Linz den aktuellen österreichischen Torschützenkönig, verfügt mit Tomas Jun einen echten Knipser (so er in Form ist). Hinzu kommt Nacer Barazite, der zwar noch mehr Konstanz in sein Spiel bringen muss, fußballerisch jedoch zweifelsohne einiges drauf hat. Und auch den bulligen Ex-Amateurstürmer Dario Tadic darf man nicht vergessen: Der machte vergangene Saison bereits sechs Saisontore, möchte diese Statistik 2011/12 auffetten. Der Austria-Angriff hat vieles, was eine Offensive ausmacht: Spieler, die ihre Tore machen (auch wenn sie zeitweise unspektakulär spielen), andere, die technisch große Vorzüge haben und dazu ein talentierter Junger, der nachdrängt.
TEAM
Der FK Austria Wien konnte vergangene Saison nicht selten durch gepflegtes Kurzpassspiel und große Dynamik überzeugen, wirkte als Team mit einigen (seltsamen) Ausnahmen – zumeist in Heimspielen – homogen. Ein wichtiger Mosaikstein dieser erfolgreichen Spielweise war Baumgartlinger, auf den die Austria ab der kommenden Saison nicht mehr zurückgreifen kann. Dennoch kennt sich das Team, wurde nicht gravierend verändert und wird daher am spielerischen Grundprinzip kaum etwas ändern.
TRAINER
Seit über drei Jahren ist Karl Daxbacher bereits Trainer der Wiener Austria – denkt man an Stronachs Zeiten zurück, ist das eine lange „Lebensdauer“ für einen Trainer der Favoritner. Es muss einen Grund haben, dass Parits und Co. an Daxbacher festhielten, auch wenn er den Meistertitel zuletzt zweimal hintereinander knapp verpasste. Daxbachers Arbeit ist solide, dennoch ist der 58jährige zeitweise für Schachzüge bekannt, wegen denen sich so mancher Fan an den Kopf greift: Oft nicht nachvollziehbare Personalentscheidungen, seltsame Spielerwechsel und das Starkreden des Gegners, sowohl vor als auch nach dem Spiel bzw. die Verteidigung jeder auch noch so schwachen Leistung seiner Schützlinge. Der sympathische Austria-Coach hat bei der Austria sicher einiges bewirkt, doch wird es ab sofort schwer das Team noch weiterzuentwickeln. Der Zenit von Daxbachers Möglichkeiten sollte bereits erreicht sein.
GESAMT
Im Grunde ändert sich bei der Austria nicht viel, doch auf der zentralsten Position (Baumgartlinger) gibt es eine Änderung, die einschneidend sein kann. Das Spiel der Austria wird an Dynamik verlieren und nach zwei Jahren, in denen der Klub um den Titel mitspielte, wird die Austria 2011/12 erstmals seit Jahren nichts mit dem Titelkampf zu tun haben. Abseits.at sieht den FK Austria Wien in der kommenden Saison auf den Plätzen 2 bis 4.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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