Ein sichtlich gut gelaunter Damir Canadi verlässt die Kabine des Ernst Happel Stadions und wird sogleich von Journalisten belagert. Die ersten Fotos an der... Damir Canadis erstes Training als Rapid-Coach: „Glei amoi on die Wond gstellt“

Wappen Rapid Wien am Trainingsplatz_abseits.atEin sichtlich gut gelaunter Damir Canadi verlässt die Kabine des Ernst Happel Stadions und wird sogleich von Journalisten belagert. Die ersten Fotos an der schneeweißen Wand vorm Trainingsgelände werden geschossen und Canadi beweist Humor „Glei amoi on die Wond gstellt, des hat ma kana bei der Vertragsunterzeichnung gsogt“

Nachdem sämtliche Fotografenwünsche befriedigt wurden, läuft auch die Mannschaft ein, dezimiert auf Grund von Verletzungen und Nationalteamabstellungen finden sich 16 Spieler ein, auch der zuletzt verletzt gewesene Philipp Schobesberger – wenngleich auch größtenteils im Einzeltraining – nimmt teil.

Um 10.05 kommt dann Neo-Cotrainer Goran Djuricin , kurz darauf auch Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek mit auffallend grüner Krawatte.

Nach einer kurzen Besprechung am Mittelkreis beginnt das typische Aufwärmen und Dehnen, mit und ohne Ball, immer wieder zeigt Canadi die Übungen vor und die Spieler folgen.

Nach dem Aufwärmen folgt das allseits bekannte und beliebte Hösche-Spiel. Während die Tormänner Strebinger und Knoflach (Novota ist beim slowakischen Nationalteam) mit Helge Payer trainieren, werden zwei Kreise zu je sieben Spielern gebildet, jeweils zwei davon versuchen in der Mitte den Ball zu bekommen. Das wird nach einiger Zeit intensiviert, indem die Außenspieler rotieren und keine fixen Positionen mehr einnehmen. Canadi verlangt ein schnelleres Spiel mit großer Passsicherheit und Balleroberung, viel Platz für technische Spielereien scheint nicht zu sein („Herts auf mit de Gurkn“). Kelvin Arase sticht bei dieser Übung positiv hervor.

Während die Verteidiger etwas abseits trainieren, formiert der Rest der Mannschaft eine größere Hösche, diesmal sind sieben Leute außen und drei innen, Canadi gibt das Tempo vor („Fire geht imma“) , zu guter Letzt spielen vier Leute innen und 9 außen, das Tempo wird erneut gesteigert, die Ballsicherheit sieht gut aus.

Mittlerweile ist bereits über eine Stunde vergangen und als letzten Programmpunkt möchte Canadi ein Trainingsspiel sehen. Nachdem Schobesberger hierbei nicht mitmacht, übernimmt Szanto aufgrund der ungeraden Anzahl an Spielern die (zentrale?) Anspielstation bei beiden Teams, überaus gut gefallen hat hierbei Joelinton, als Fremdkörper wirkte – wenig verwunderlich – Tomi, der mit Haube und Handschuhen seine Herkunft von den Kanarischen Inseln augenscheinlich nicht verbergen konnte.

Nach dem das Training nach etwas mehr als 90 Minuten beendet war, stellte sich Canadi noch kurz den Fragen der anwesenden Journalisten und sorgte für den ein oder anderen Lacher mit typisch Wiener Schmäh („die Woche war viel los, ich sollt mei Frau amoi wieder anrufen, sonst hängt der Haussegen schief“) aber auch mit der Verwechslung von Allianz-Arena und –Stadion.

Für ein Fazit oder gar einer Handschrift des neuen Rapid-Trainers ist es natürlich noch viel zu früh, sollte aber die Fähigkeit als Taktiker nur halb so ausgeprägt sein, wie sein Schmäh, werden ihm neben Punkten wohl auch die Herzen der Fans zufliegen, man darf als Rapidler also vorsichtig optimistisch sein.

Alle Bilder lassen sich per Mausklick vergrößern!

Martin Bartos, abseits.at

Martin Bartos

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