Das Interview: Rapids vereinte Fanszene "United We Stand" beantwortet Fragen der Fans
Bundesliga 1.September.2011 Daniel Mandl 0
Die vereinte Fanszene des SK Rapid („United We Stand“) stellte sich im Austrian Soccer Board zahlreichen kritischen Fragen der User. Wir bedanken uns bei „United We Stand“ für die aufschlussreichen Antworten, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen!
a. Platzsturm
User hyvä mika: Warum habt ihr euch nicht deutlicher vom Platzsturm distanziert, obwohl eigentlich klar ist, dass die Fanclubs nur sehr wenig bzw. gar nichts (da fehlt mir der Einblick) damit zu tun hatten? Vermutlich hätte euch eine solche Vorgangsweise mehr Sympathien und Verständnis der normalen (= nicht organisierten) Rapidfans eingebracht?
UWS: Auch wir haben den Platzsturm selbstkritisch hinterfragt. Das Werfen von pyrotechnischen Gegenständen in den Austria-Sektor war ein Fehler. Da der Platzsturm nicht organisiert war können wir jedoch nicht die Verantwortung für einzelne Personen übernehmen. Den Eindruck, dass wir wenig Sympathien und Verständnis erhalten können wir nicht teilen, da die Resonanz auf unsere Aktionen überwiegend positiv ist.
b. United We Stand
User StepDown: wie kann man sich die Stimmung rund um UWS im Block West vorstellen? Es sind ja nicht ausnahmslos alle Fanclubs dabei – warum nicht? Gab’s da Widerspruch/nicht genügend Zuspruch/zuwenig Relevanz/…? Gibt es dezidierte Gegner von UWS im Block West, die mit euren Ansichten nicht können? Wird mit denen diskutiert (ich sag mal jetzt: wir sind ja [hier im Austrian Soccer Board, Anm.] auch großteils NICHT bei UWS, somit „Außenstehende“), oder sagt man sich eher, dass sie sich zum Teufel scheren können, wer nicht will, muss nicht?
UWS: Kurz nach der Gründung von UWS wurden alle offiziellen RAPID Fanclubs zu einer Infoveranstaltung eingeladen, jeder konnte sich seine Meinung bilden und wurde eingeladen beizutreten. Viele folgten dem Aufruf, einige schlossen sich UWS an. Dezidierte Gegner sind uns keine bekannt. Die Aktivisten von UWS sind im Stadion seit vielen Jahren bekannt und stehen daher auch immer für Diskussionen zur Verfügung. Daraus ergaben sich in den letzten Wochen und Monaten viele Gespräche, die auch in die allgemeine Meinungsbildung von UWS eingeflossen sind. Es gibt aber natürlich auch Gegenwind und teilweise Unverständnis von anderen Fans. Uns war immer klar, dass wir nicht alle auf unsere Seite bringen können. Der Dialog mit Fans, die weniger Verständnis für unsere Anliegen haben, wird gesucht und auch geführt.
User dickhäuter: Eine Frage zur Meinungsbildung von UWS: Sitzt da pro Fanclub ein Vertreter und am Ende wird abgestimmt, wird nach Konsens/Einstimmigkeit oder Mehrheit entschieden? Gibt es Hierarchien, die sich aus der Größe der Beteiligten FCs ergeben? Wie geht man mit Dissens innerhalb der Gruppe um?
UWS: Es gibt regelmäßige Treffen bei welchen sich Vertreter der einzelnen Fanclubs einbringen können. Diese geben die Informationen dann in den jeweiligen Gruppen weiter. Durch Diskussionen innerhalb der Fanclubs und UWS ergibt sich eine Gruppenmeinung die danach nach Außen kommuniziert wird. Es gibt keine Hierarchien, es wird versucht die Entscheidungen durch Gespräche einstimmig zu treffen. Dadurch entstehen leider auch immer Wartezeiten oder Verzögerungen bei der Informationsweitergabe, da wir immer versuchen, einen (so weit wie möglich) einstimmigen Beschluss weiterzugeben, können wir oftmals nicht so rasch reagieren, wie wir gerne würden (Stichwort Andy Marek Brief…).
User Tom73: Ich war beim Derby D 2.Rang und hatte in der Pause mit ein paar alten Bekannten aus der „aktiven Szene“ geplaudert. Verständnis für den Derby Boykott konnte ich keine vernehmen. Es war mehr ein „die werden schon wissen was sie tun“. Daher die Frage: Wie wurde die große „Einigkeit“ hergestellt.
UWS: Es wurde versucht so viele Fanclubs wie möglich einzubinden. In unseren Aussendungen wurde stets gebeten unseren Protest im besten Fall zu unterstützen, zumindest aber zu respektieren. Speziell das Derby war ein sehr kritischer Punkt. Wir haben intern lange darüber gesprochen, ob und wie beim Derby eine Unterstützung stattfinden kann. Für viele von uns war aber von Anfang an klar, dass es gerade beim Derby im Prater keine Ausnahme geben wird. Denn gerade die Derbies im Prater sind einer der Punkte, die wir als aktive Szene sehr kritisch sehen (speziell weil wir glauben, dass Sicherheitsaspekte hier nur als Vorwand für die Verlegung herhalten mussten). Einige haben uns geschrieben und gefragt, wieso wir gerade beim Derby keine Ausnahme machen: Ein Protest kann nur erfolgreich sein, wenn er auch konsequent durchgezogen wird. Einen Hungerstreikenden nimmt man auch nicht ernst, wenn er sagt: OK, heute ist Sonntag, am Tag des Herren schlag ich mal ausnahmsweise kräftig zu. 😉
Speziell die Medien haben uns ja nie wirklich ernst genommen und wollten nach einem Spiel den Zusammenbruch von UWS herbei schreiben. Ein Aussetzen des Protestes kam auch daher nicht in Frage, da jede Glaubwürdigkeit verloren gegangen wäre.
User Tom73: Wurde mit Fanclub Ausschluss gedroht?
UWS: Nein! Es gibt in allen Fanklubs UWS aktivere und weniger aktive Mitglieder. Doch alle tragen gemeinsam den Protest. Denn es geht hier auch um die Frage, wie eine aktive und organisierte Fanszene in Zukunft überhaupt möglich sein kann.
User Laugenstangerl: Haltet ihr die ausgesprochenen Stadionverbote für gerechtfertigt?
UWS: Jeder der auf das Spielfeld gelaufen ist, wusste um die möglichen Konsequenzen. Unverständlich ist jedoch die Tatsache, dass Personen Stadionverbote bekamen, die nachweislich nicht am Spielfeld oder in manchen Fällen nicht mal im Stadion waren. Gegen diese Ungerechtigkeit werden wir uns auch weiterhin zur Wehr setzen. Notfalls auch anwaltlich.
User Admira Fan: ist es geplant offen zu legen, wieviele € gesammelt wurden und wem oder wie diese € „verwendet“ wurden?
UWS: Bei den regelmäßigen und offenen UWS Treffen werden die Finanzen stets besprochen und offengelegt. Die Fanclubvertreter können die Einnahmen und Ausgaben stets einsehen. Wir sind jedem einzelnen Spender und Unterstützer wirklich dankbar, denn es ist schon eine beachtliche Summe zusammengekommen. Mit einem Teil davon haben wir schon angefallene Anwaltskosten beglichen. Weiters wollen wir festhalten, dass die geplante Anklage wegen ‚Landfriedensbruchs’ nicht nur von uns sehr kritisch gesehen wird. Alleine die Kosten für die Verteidung im Vorfeld verschlingen teilweise Jahresgehälter. Dies ist der Staatsanwaltschaft und der Polizei auch durchaus bewusst, und alleine die Anklage kann man hier schon als Strafe sehen. Oft haben wir gelesen: „Na und, wenn nix rauskommt dann ist ja eh alles OK und die Unschuld bewiesen.“ Das stimmt leider so nicht, denn übrig bleiben der finanzielle Ruin und in manchen Fällen der Verlust der Arbeit, auch bei einem Freispruch. Denn die Anwaltskosten werden praktisch nicht ersetzt. So kann man durchaus sagen: Alleine die Anklage ist die Strafe.
Daher sind wir allen Unterstützern sehr dankbar, dass sie uns hier so kräftig unter die Arme greifen.
User GrasSchnee: Warum bestraft man diejenigen, die am wenigsten für die Maßnahmen können, am meisten (nämlich Spieler und Trainer)?
Gab es keine andere Form organisierten Protests als ausgerechnet eine neue uneingespielte Rapidelf zu verunsichern?
UWS: Der Stimmungsboykott ist die Weiterentwicklung des Protests der schon lange vor dem Platzsturm mit Spruchbändern und Gesängen begonnen hat. Leider hat den Verein aber keine Form des Protestes interessiert.
Grundsätzlich muss man aber sagen, dass dieser Protest auch ein Vorgeschmack auf die Zukunft in unserem Stadion sein kann. Wenn man sich die Aussagen nach dem Kollaps vom 22.05 nochmals ansieht, so wollten ja zahlreiche ‚honorige’ Vertreter des Kuratoriums die Szene überhaupt verbannen. Auch wenn uns die derzeitige Situation wirklich tief in unseren Herzen schmerzt, so können wir selbst noch gar nicht sagen, in welcher Form ein Support in Zukunft überhaupt möglich ist. Tatsache ist, dass es eine vergleichbare Stimmung und Unterstützung nicht unter stark verschlechterten Umständen geben kann. In letzter Zeit gab und gibt es immer mehr Repressionen gegen Fußballfans. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man sich (friedlich) zur Wehr setzen muss, um gehört zu werden. Mit dem Argument ‚Aber die Mannschaft braucht uns gerade jetzt’ – könnte man jeden Protest von Anfang an beenden.
User valderama: Ich persönlich sehe ein nicht ganz erwachsenes Umgehen mit emotionalen Aussagen nach dem letzten Derby, als ihr abwertend beurteilt wurdet (Stichwort: Geschwüre), da man ja gleichzeitig in der Masse beispielsweise diverse Mütter der Prostitution verdächtigt – seht ihr da nicht auch ein Ungleichgewicht in der Beurteilung bzw. könnte man nicht manchmal einfach souverän einstecken, wenn man schon ordentlich austeilt?
UWS: Sicher, es gibt am Fußballplatz immer gewisse ‚milieubedingte’ – und auch übertriebene – Äußerungen. Nur sind diese in Wahrheit komplett harmlos was die Folgen betrifft. Die Äußerungen der Vereinsverantwortlichen (Geschwüre gehören ausradiert, Haftstrafen, 10 Jahre Stadionverbot, sozial gescheitert – die Politik ist gefordert uvm.) haben für uns tatsächlich schmerzhafte Folgen. Sie ebneten den Weg für Hausdurchsuchungen und eine unserer Meinung nach komplett überzogene Verfolgung durch die Polizei/Staatsanwaltschaft.
Trotzdem war uns bei unseren ersten Gesprächen mit Rapid ein ‚Bekenntnis zu einer farbenfrohen, lauten Fankultur – wie wir sie in Hütteldorf gelebt hatten’ wichtiger, als genaueres Eingehen auf die Worte nach dem 22.05.
c. Verhältnis UWS <-> Verein
User valderama: Viele sehen einen Konflikt bei der Benennung von Tomanek als Anwalt, da dieser ja davor scheinbar Pacult (den der BlockWest ja weghaben wollte) gegen Rapid bei einer Klage unterstützte – ist dies für euch kein moralischer Widerspruch?
UWS: Dies ist kein Widerspruch. Das Pacult-Thema war für die Szene leider immer ein nicht ganz Konfliktfreies. Herr Tomanek ist aber ein ausgezeichneter Strafverteidiger und auch speziell mit den Ermittlern, die unseren Fall übernehmen mussten, vertraut. Weiters ist er glühender Rapidfan und Rapid Mitglied.
User Tom1989: Warum wird damit Argumentiert, dass Rapid englische Verhältnisse haben will? (Andy Marek hat sich zwei Tage nach dem Derby im TV klar dagegen ausgesprochen, trotzdem wurde es in den Stellungnahmen als Argument herangezogen)
UWS: Rapid ist nicht Andy Marek alleine, auch andere Vereinsoffizielle haben in den Tagen nach dem Platzsturm englische Verhältnisse gefordert. Zum Glück hat sich der SK Rapid mittlerweile zur Fankultur in Hütteldorf bekannt und hat die Forderungen nach dem englischen Modell zurückgewiesen.
User Knallo Rapid: Wird die Länge des Support-Boykotts auch mit der aktuellen Leistung der Mannschaft zusammenhängen, oder geht es wieder los, sobald alle Forderungen erfüllt sind? Welche Forderungen sind noch unerfüllt?
UWS: Unser Protest hat nichts mit der aktuellen sportlichen Leistung zu tun. Siehe nächste Frage.
User Dannyo: These: Wenn die Sache mit der Abo-Weitergabe erledigt ist, ist der Verein den Fans ganz objektiv gesehen zur Genüge entgegengekommen, weil die Happel-Derbies sowieso nicht von Dauer sein werden und das weiß auch UWS. Und ab dann sollte es wieder Support geben. Richtig?
UWS: Richtig. Der Support wird Schritt für Schritt wieder aufgenommen. Jedoch bitten wir um Verständnis wenn die Stimmung nicht von heute auf morgen auf dem Niveau der Vergangenheit sein wird.
User Knallo Rapid: Hat man kein anderes Druckmittel auf den Verein, als den Support einzustellen? Die Forderungen beziehen sich ja auf die Maßnahmen des Vereins, die Mannschaft kann ja großteils nichts dafür und ist in einer schwierigen Situation, in der sie die Unterstützung dringend bräuchte.
UWS: In unseren Augen ist die Verweigerung des Supports die letzte Konsequenz um auf die Entwicklungen der vergangenen Monate hinzuweisen.
User Laugenstangerl: Seht ihr UWS als Erfolgsprojekt? Ist es geplant, diesen Zusammenschluss weiter aufrecht zu halten, auch wenn Maßnahmenkatalog, Landfriedensbruch & Co wieder Schnee von gestern sind?
UWS: Generell sind wir mit der Entwicklung von UWS sehr zufrieden. Natürlich wird es unser Ziel sein, UWS auch weiterzuführen, um der breiten Masse der Rapidfans eine Basis zu bieten. Die genauen Details der Weiterführung wurden zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht besprochen.
User Gibson: Wird UWS wie ein Damoklesschwert in der Zukunft über dem Verein hängen und immer dann zum Vorschein treten, wenn irgendwo etwas nicht passt? Anders formuliert: Sieht UWS seine Aufgabe darin, dem Verein Missstände aufzuzeigen?
UWS: Wie bereits in der vorigen Frage beantwortet wird UWS weitergeführt, die genauen Details sind aber noch nicht geklärt. Aber UWS als Sprachrohr der aktiven Szene sollte nicht als Damoklesschwert gesehen werden. Gerade in letzter Zeit hat man gesehen, dass Verein, Medien und Fans eine stimmgewaltige Fanszene erwarten. Da wir uns aber als mündige Fans und nicht als Marionetten sehen, ist eine dauerhafte Vertretung der Szene aber auch durchaus ein legitimes und wichtiges Ziel.
User Ernesto: Welche Position wollt ihr in Zukunft im Verein einnehmen? Wieviel Mitspracherecht im Verein wollt ihr erreichen?
UWS: Die zukünftige Vorgehensweise von UWS ist derzeit noch kein Thema da wir mit der aktuellen Situation noch genug Aufgaben zu bewältigen haben. Eines vorweg: Wir werden sicher kein Mitspracherecht im Verein fordern, sondern werden gezielt Situationen aus ‚Fansicht’ beleuchten und Fehlentwicklungen aufzeigen. Schließlich geht es darum, unsere geliebte Rapid auch fantechnisch wieder in dem Licht erscheinen zu lassen, wie es in den letzten Jahren oft der Fall war. Und das geht nur Miteinander.
User Gibson: Warum hat es UWS bis heute verabsäumt, im offiziellen Rapid-Forum zu kommunizieren? Immerhin geht es um Rapid.
UWS: Es gibt unseres Wissens nach kein offizielles Forum. Wir haben aber den Kontakt über etliche Kanäle gesucht und auch gefunden. Die meiste Kommunikation fand und findet immer noch im und rund ums Stadion statt. Und so soll es auch sein. Leider ist im Internet eine Diskussion nur bedingt möglich (und damit sind sämtliche Foren und Zeitungskommentare gemeint), da es hier vielen nicht um Kommunikation oder Information geht, sondern rein um bashing. Aber auch dieser Hürde haben wir uns immer wieder gestellt. Trotzdem muss man festhalten, dass (entgegen vieler Vermutungen) praktisch alle UWS Verantwortlichen einer geregelten Arbeit nachgehen und es daher auch sein konnte und kann, dass manches unbeantwortet bleibt. Dies ist sicher verbesserungswürdig.
d. Verhältnis UWS <-> andere Fans
User bashtart: Ein wichtiges Ziel von UWS war es, dass die Fans wieder näher zusammen rücken, glaubt ihr das dieses Ziel mit euren Aktionen erreicht wurde?
UWS: Ja, zumindest hoffen wir das. Es gab und gibt immer Gruppen, die den Block stets kritisch gesehen haben. Diese Gruppe werden wir natürlich nicht erreichen. Aber die ‚Fanszene’ an sich ist durch UWS merkbar und nachhaltig zusammengerückt.
User Anthem: Nach dem Platzsturm, der Gründung von UWS und der Zeit danach, ergab sich ja ein ziemlich großer Spalt zwischen den einzelnen Fanlagern.
Wird es von der UWS aus auch Maßnahmen geben, damit die gesamte Fanszene bald wirklich wieder „united“ ist?
UWS: Der SK Rapid ist der größte Verein mit den meisten Fans in diesem Land, dadurch ist es sehr schwer die vielen verschiedenen Meinungen zu einigen. Natürlich sind wir stets bemüht die verschiedenen Strömungen unter einen Hut zu bringen und werden dies auch in Zukunft weiter forcieren. Wir sind uns aber im Klaren, dass nicht alle in der Rapidfamilie unseren Boykott nachvollziehen können. Sei es aus Informationsdefiziten, Desinteresse oder auch deshalb, weil man nicht auf unserer Seite stand. Es wird auch Aufgabe von UWS sein, Gräben zwischen den Lagern zu schließen. Wir alle wünschen uns von Herzen wieder eine geeinte Fanszene (obwohl man ehrlicher Weise auch sagen muss, dass es immer Differenzen gab, diese nur nicht so hochgeschaukelt waren, wie nach dem 22.05)
e. Restliches
User bashtart: Werden durch den Protest nicht einige Prinzipien die den Block West definiert haben, wie z.B. „in guten und in schlechten Zeiten…“ gebrochen?
UWS: Nein, da wir nach wie vor zum SK Rapid stehen. Lediglich die Art der Unterstützung war in den letzten Wochen eine andere. Ein ‚nicht zu Rapid stehen’ wäre ein Fernbleiben und ein Abklingen der Emotionen. Dies kann man bei vielen anderen Vereinen der Bundesliga beobachten, wenn es schlecht läuft. In den ersten Tagen nach dem Platzsturm wollte man für kurze Zeit sogar so ein Publikum.
User Valderama: Wie kann ich mir als kleiner Fan auf der Nord die immer wieder kolportierte Neuordnung auf der West (Stichwort: Generationenkonflikt bzw. -umbruch) vorstellen – hat dies auf die momentanen Vorgänge bei der Fanszene von Rapid einen Einfluss?
UWS: Der Generationswechsel hat mit den derzeitigen Vorgängen nichts zu tun. Er ist auch kein Thema von UWS – speziell hier sind ja wieder Alle an einem Tisch wo die Medien einen Konflikt gesehen haben wollen – sondern eine interne Sache der Kurve und deren Fanklubs.
User Green_White Anfield Devil: Jetzt wo die Aboweitergabe wieder (auch wenn etwas umständlich) möglich ist, werden weiterhin „Freunde der UR“ wie Panathinaikos-, Nürnberg-, Veneziamestre-Leute manche Matches besuchen oder verzichtet man darauf um mögliches Aufsehen zu verhindern?
UWS: Unsere Freunde werden auch in Zukunft gern gesehene Gäste in Wien-Hütteldorf sein, da uns diese gerade in der aktuellen Lage immer wieder Mut und Kraft geben. Weiters ist es in einer aktiven Szene üblich und für die Leute auch wichtig, befreundete Gruppen einzuladen.
User Sempreverde: Ich behaupte jetzt einmal, dass sich die Entsagung des Supports auf die Leistung der Mannschaft auswirkt. Wie sieht das UWS?
UWS: Da auch wir die Unterstützung als wichtigen Bestandteil ansehen ist es unser Bestreben die Mannschaft bald wieder tatkräftig zu supporten. Dennoch muss man, um höhere Ziele zu erreichen, manchmal einen unangenehmen Weg gehen, mit dem sich nicht immer alle identifizieren werden können. Für uns sind der Support und die Stimmung rund ums Match ein wesentlicher Bestandteil des Spiels. Wie man gesehen hat, ist ein Match ohne die gewohnten Emotionen eine sehr traurige Sache. Auch gerade deshalb verstehen wir manche Punkte nicht, die in den ‚Maßnahmenkatalog der Ehrlichkeit’ und die neuen AGB eingeflossen sind, aber wenig bis gar nichts mit dem Platzsturm zu tun haben (Prateroval, Kammerl – wurde laut Verein nur auf Druck der Medien geschlossen, Stehverbote uvm.)
Die Aktion leiteten die User narya und GRENDEL.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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