Das ist Rapids neuer „Geschäftsführer Sport“ Fredy Bickel
Bundesliga 11.Dezember.2016 Daniel Mandl 1
Der SK Rapid präsentierte heute Mittag, zwei Stunden vor dem letzten Heimspiel des Jahres, den Schweizer Sportdirektor Fredy Bickel, der einen Vertrag bis Sommer 2019 unterschrieb. Wir haben recherchiert und die Arbeitsweise und Charakterzüge des einstigen Young Boys Bern- und Zürich-Managers zusammengefasst.
7 ½ Jahre beim FC Zürich, fast vier Jahre bei den Young Boys Bern. Die bisherigen Amtszeiten des 51-Jährigen waren für das schnelllebige Fußballgeschäft ungewöhnlich lang. Bickel gilt als Funktionär, der sich mit seinen Vereinen enorm identifizieren kann. Das muss er auch, will er seine Arbeit so umsetzen, wie er sich das vorstellt. Spricht man mit Schweizern über den neuen starken Mann bei Rapid, fällt oft das Wort „Herzblut“.
Kein Mittelding
Bickels Art zu arbeiten polarisiert. Daher sind die Meinungen über ihn gespalten. Bickel-Fans beschreiben ihn als freundlich, engagiert, fast schon liebevoll. Er ist immer für alle erreichbar und hat ein offenes Ohr, sitzt bei den Spielen seiner Mannschaft auf der Trainerbank, ist auch häufig auf dem Trainingsplatz anzutreffen. Von der Gegenseite hört man, dass Bickel intrigant und hinterlistig ist. Ein Machtmensch. Zwei Pole eben.
Siegenthaler vs. Bickel
Es braucht deutliche Strukturen, damit Bickel sein volles Potential ausschöpfen kann. Die sind bei Rapid gegeben. Bei YB scheiterte Bickel aufgrund eines lange andauernden Machtkampfes und da vor allem an Urs Siegenthaler, der von den exzentrischen Rihs-Brüdern, den Eigentümern der Young Boys, in den Vorstand gesetzt wurde, um seine sportliche Expertise einzubringen. Allerdings erwischten sich Siegenthaler und Bickel auf dem falschen Fuß und die Situation eskalierte schleichend.
Zu viel Geld „verblasen“
Bickel wurde vorgeworfen, dass er für das Jahresminus von acht Millionen Franken verantwortlich wäre. Da in Bern der Sparstift angesetzt wurde und die Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage die höchste Maxime war, wurde Bickel gefeuert. Tatsächlich gab Bickel recht viel Geld für neue Spieler aus, nützte die Finanzlage bis an die Grenze. Viele bewerten den Schweizer als Manager, der zu viel Geld „verbläst“. Vor allem die Gehaltsstruktur in Bern wurde kritisiert. Allerdings hatte Bickel auch Pech: So etwa beim Drei-Millionen-Transfer von Loris Benito, der sich kurze Zeit nach der Unterschrift schwer verletzte und monatelang ausfiel.
Auch am fehlenden Titel gescheitert
Der neue Rapid-Sportchef baute sich in Bern gewaltige Macht auf und wurde abgesetzt, als er zu mächtig wurde, sodass jetzt Siegenthaler mächtiger sein darf. Wie eine Telenovela lesen sich die Umstände, die zu Bickels Entlassung führten. Allerdings scheiterte er noch an etwas anderem: Er holte mit den Young Boys keinen Titel. Ein dritter Platz und zwei zweite Plätze waren am Ende zu wenig, um die angespannte Lage zu kitten. An seine höchsterfolgreiche Zeit beim FC Zürich konnte er in Bern nicht anschließen.
Exzellenter Kaderentwickler
Während es rund um die Person Fredy Bickel geteilte Meinungen gibt, zweifelt kaum jemand an seiner Qualität als Sportchef. Bickel gilt als exzellenter Kader- und Nachwuchsentwickler, der sehr schnell und mutig reagiert, wenn ihm Spieler abhandenkommen. Er verfügte stets über eine parat stehende „Schattenmannschaft“ aus möglichen Ersatzspielern, schreckt auch nicht vor dem Kauf großer Namen zurück. Vor allem die Käufe von Guillaume Hoarau und Miralem Sulejmani sorgten für Aufsehen.
Höherer Fokus auf den Nachwuchs
Der wesentlichste Unterschied zu Andreas Müller wird wohl sein, dass Bickel massives Augenmerk auf die Jugend legt. Müller hatte den Rapid-Nachwuchs in seinen Grundsätzen nicht straff genug geführt, kontrollierte auch Willi Schuldes‘ Arbeit zu wenig, war eher ein „Kampfmannschaft-Sportchef“. Bickel ist im Vergleich stärker auf die Nachwuchsarbeit fokussiert.
Einer, der den Vertrag erfüllen könnte
Unterm Strich steht, dass Bickel ein gutes, professionelles Arbeitsumfeld, aber auch eine Portion Kontrolle braucht, um erfolgreich arbeiten zu können. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Schweizer ein Sportchef sein wird, der seinen Vertrag bis zum Schluss erfüllt. Nicht etwa weil er sich dafür die nötige „Macht“ erarbeiten wird, sondern weil er im fußballerischen Denken zu Rapid passt, eher ein sesshafter Typ ist und in Hütteldorf tatsächlich etwas bewegen kann.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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