Nach der 1:2-Niederlage beim LASK äußerte sich Rapid-Trainer Christian Klauß sichtlich enttäuscht in der nachfolgenden Pressekonferenz. Während die Hütteldorfer in wirtschaftlicher Hinsicht auf einem... Das sagt Rapid-Trainer Klauß nach der 1:2-Niederlage gegen den LASK

Nach der 1:2-Niederlage beim LASK äußerte sich Rapid-Trainer Christian Klauß sichtlich enttäuscht in der nachfolgenden Pressekonferenz. Während die Hütteldorfer in wirtschaftlicher Hinsicht auf einem guten Weg sind, gerät man nach der dritten Niederlage in Folge unter Druck. Wir fassen einige Aussagen von Rapid-Trainer Klauß bei der Pressekonferenz für euch zusammen.

Wir sind natürlich enttäuscht über das Ergebnis. Klar, dass wir hier nicht verlieren wollten. Aber am Ende müssen wir es so akzeptieren.“ Dabei habe man „bis zum Gegentor ein gutes Spiel gemacht“, erklärte Klauß weiter. „Wir hatten viel Kontrolle und auch selber unsere Abschlussmöglichkeiten, Situationen in der gegnerischen Box, hatten auch Torchancen. Leider nicht das Tor gemacht und bringen uns dann raus aus dem Spiel beziehungsweise holen den LASK rein, indem wir einfach einen katastrophalen Ballverlust haben, der zum Gegentor führt, wo nichts mehr zu retten war.“

Auch nach der Halbzeitpause änderte sich das Muster laut Klauß kaum: „Wir spielen wieder dem Gegner den Ball in die Füße, verlieren ihn wieder, der Gegner geht wieder allein aufs Tor zu. Diesmal hält der Pauli (Anm. Tormann Paul Gartler). Direkt danach spielen wir wieder dem Gegner den Ball in die Füße, diesmal der Pauli selber. Das heißt, wir haben drei riesengroße Torchancen des Gegners, indem wir jeweils dem Gegner den Ball geben oder vorlegen.“

Klauß sieht die Mannschaft selbstverschuldet unter Druck

Die aktuelle Lage rund um Rapid bezeichnete Klauß als „Phase, wo wir sehr viel Aufwand betreiben, wo wir sehr viel investieren ins Spiel, wo wir aber vorne nicht das Tor machen, um mal gewisse Ruhe zu haben, beziehungsweise dem Gegner immer relativ einfache Tore gestatten.“ Genau darin liege laut Klauß der Grund, warum es aktuell schwierig sei, Spiele in Punkte umzuwandeln. „Gerade gegen Gegner, die gut sind, die auf Augenhöhe agieren mit uns, wie in den letzten Wochen.“

Klauß weiter: „Deswegen müssen wir da einfach schauen, dass wir kurzfristig die Fehler minimieren und auch schauen, dass wir in den Phasen, wo wir gut sind, Tore machen, und in den Phasen, wo wir vielleicht nicht so gut sind, das überstehen.“

Kein Verstecken, sondern „fleißig arbeiten“

Angesprochen auf die Tabellensituation, nachdem Rapid zuletzt dreimal in Folge verloren hat, räumte der Trainer ein, dass sein Team „ein bisschen unter Druck geraten ist“. Das Heimspiel gegen Altach müsse nun unbedingt gewonnen werden: „Natürlich sind wir jetzt in der Situation, wo wir ein bisschen unter Druck geraten sind, was nicht gut ist und was wir natürlich vermeiden wollten. Jetzt haben wir das Heimspiel nächste Woche gegen Altach, was wir unbedingt gewinnen wollen, damit wir dann nicht unter Druck geraten für die nächsten Spiele.“

„Negative Gedanken kommen automatisch“

Auf die Frage, warum sich sein Team nach individuellen Fehlern so schnell verunsichern lässt, erklärte Klauß, dass dies ein normaler psychologischer Prozess sei: „Es ist ja ein gewisser Frust, der sich einstellt. Man merkt, dass man gut im Spiel ist, dass man dominant ist und dass man nah dran ist am Führungstor. Dann passiert das, und dann kommen negative Gedanken automatisch, aufgrund der letzten beiden Spiele, die dann natürlich weiter im Kopf sind.“

Klauß betonte, dass seine Mannschaft jetzt Schritt für Schritt wieder Selbstvertrauen aufbauen müsse: „Wir müssen jetzt schauen, dass wir kleine Schritte einleiten, die uns Selbstvertrauen geben, Erfolgserlebnisse geben, Fehler minimieren.“

Klare Ansage an die Spieler: Fehler vorne erlaubt, „hinten nicht“

Um der Mannschaft Sicherheit zurückzugeben, sieht Klauß es als seine Aufgabe an, den Spielern bewusst zu machen, dass sie eine gute Mannschaft sind: „Es steckt sehr viel drin in der Mannschaft, und das ist natürlich jetzt auch unsere Aufgabe als Trainerteam, gemeinsam mit Spielern, die Verantwortung übernehmen, wieder den Jungs zu zeigen, dass sie gut sind, ihnen dann Mut zuzusprechen und vor allen Dingen auch eine gewisse Fehlertoleranz zuzugestehen, aber natürlich ein Bewusstsein zu schaffen: Wann kann ich Fehler machen, in welchen Bereichen des Feldes kann ich Fehler machen? Macht die Fehler vorne, scheiß drauf – macht sie nicht hinten.“

„Beschissene Phase“, aber keine Krise

Gefragt, ob Rapid mit drei Niederlagen in Serie nun in einer Krise stecke, antwortete Klauß mit klarer Abgrenzung: „Das Wort Krise gefällt mir mal nicht auf Fußball bezogen, weil Krise ist für mich irgendwie, dann geht’s ganz vielen Leuten schlecht. Da möchte ich im Fußball generell, ob es um mich oder um andere geht, immer wenig von Krise reden.“ Dennoch gab er ehrlich zu: „Aber es ist eine beschissene Phase, ja, das wollen wir nicht wegdiskutieren, das ist klar.

Sein abschließendes Fazit zur aktuellen Lage fiel eindeutig aus: „Wir haben jetzt drei Spiele, wir haben nicht gepunktet, wir haben in jedem Spiel die Chance gehabt, das Spiel für uns zu entscheiden, wir haben es nicht getan, wir haben Fehler verursacht, die zu Gegentoren geführt haben, wir haben Torchancen nicht genutzt, die uns gut getan hätten. Deswegen fühlt es sich einfach gerade jetzt richtig, richtig mies an. Wir müssen jetzt einfach wirklich Gas geben, fleißig sein und Stück für Stück uns das wieder zurückholen, was uns ausgezeichnet hat.“

Stefan Karger