Die Bilanz zur Saisonhalbzeit 2013/14
Bundesliga 14.Dezember.2013 Christian Ditz 0
Mit dem Nachtragsspiel des WAC gegen Sturm Graz wurde etwas verspätet die erste Saisonhälfte in der österreichischen Bundesliga abgeschlossen. Zeit, wieder einen Blick auf die Analyse der Tabellenstände im Vergleich zu den Vorsaisonen zu werfen. Welche neuen Rekorde gibt es? Wer sind die besten Heim- und Auswärtsteams? Untersucht wurden die Heim-, Auswärts- und Gesamttabellenstände nach der ersten Saisonhälfte seit der Saison 2000/2001.
Erneut zu viele Remis, auswärts weiter Trumpf mit Torrekord
Letztes Jahr zur Halbzeit gab es mit 17 Punkteteilungen noch die Zweitwenigsten nach 2008/09, dieses Jahr hat sich die Gegentendenz schon nach neun Runden abgezeichnet und im zweiten Saisonviertel fortgesetzt. 25 Remis bedeuten den viertschlechtesten Wert gemeinsam mit den Saisonen 2005/06 und 2002/03. 245 Punkte bedeuten als weitere Konsequenz aus der Remis-Flut auch nur Rang 9, es wurden acht Punkte weniger vergeben als letztes Jahr.
Die Auswärtsstärke der Vorsaison setzt sich beinahe ungemindert fort, 28 Siege in der Fremde bedeuten Platz 4 im Ranking, entsprechend ist die Heimbilanz der Klubs ex aequo mit der Saison 2001/02 mit nur 37 Heimsiegen die Schlechteste des Jahrtausends. Die mageren 39 Siege des Vorjahres wurden also noch einmal unterboten. Das letzte Mal wurden 2009/10 mehr als die Hälfte der Heimspiele gewonnen, den heimischen Teams kommt immer mehr die Heimstärke abhanden.
Mit 143 erzielten Auswärtstoren wurde der Rekord aus dem Vorjahr hingegen noch einmal pulverisiert, auf Platz 3 liegt nun die Saison 2010/11 bereits abgeschlagen mit 110 Treffern. Die letzten sechs ersten Saisonhälften waren die torreichsten des Jahrtausends, was die Auswärtstreffer betrifft – ein weiterer Beleg für die nachhaltige Stärke der Gastteams. Auf der anderen Seite haben die Auswärtsteams mit 172 Gegentoren auch die drittmeisten nach 2008/09 und 2009/10 mit je 181 Treffern erhalten. Das Torverhältnis von nur -29 ist dafür das Zweitbeste nach 2010/11 mit -18.
Auch ein neuer Gesamttorrekord und weiter dominante Salzburger
Die Lust aufs Tore schießen des ersten Viertels, wo bereits ein neuer Rekord aufgestellt wurde, setzte sich auch bis zur Halbzeit fort: 315 erzielte Treffer übertreffen die bisherige Bestmarke von 288 Toren aus 2008/09 deutlich. Der Schnitt nach neun Spieltagen von 3,64 Toren je Spiel sinkt nur geringfügig auf 3,50 Treffer je Spiel. Auch der Tabellenführer aus Salzburg überflügelte mit 53 Toren den mit 49 Toren eigenen Rekord aus 2008/09. Mit dieser Mannschaft teilen sich die aktuellen Bullen auch den Rekord von 32 erzielten Heimtoren. Weiters konnten die Mozartstädter als insgesamt 21. Mannschaft die Hinrunde ohne Heimniederlage beenden. Den Salzburgern selbst gelang dies bisher bereits viermal, jedes Mal wurden sie dann auch Meister.
Zum vierten Mal sind Heim- und Auswärtsherbstmeister ident, Salzburg gesellt sich mit dieser tollen Leistung zu den Mannschaften Innsbruck 2001, sowie Austria 2002 und 2012 – alle drei wurden später auch Meister. Die schlechteste Heimmannschaft mit neun Punkten ist erstmals Wiener Neustadt, das schlechteste Auswärtsteam mit fünf Zählern die Admira, die diesen zweifelhaften Titel bereits bei ihrem Abstieg 2005/06 zur Halbzeit innehatte.
An weiteren Rekorden schrammte der Ligakrösus teilweise nur knapp vorbei: +37 Tordifferenz bedeuten ebenso Platz 2 hinter Innsbruck 2001/02 (+40) wie das Heimtorverhältnis von +26 (Innsbruck +27). Zweiter ex aequo mit Sturm Graz 2010 und Vorjahresmeister Austria 2012 ist man auch mit 21 erzielten Auswärtstoren knapp hinter den Wienern, die 2004 satte 22 Treffer in der Fremde erzielten.
Im Tabellenkeller setzt Wiener Neustadt eine Tradition in der Halbzeittabelle fort: mit nur neun erzielten Toren zu Hause gibt es zum 5. Mal in Folge und zum 12. Mal in den 14 Saisonen des Jahrtausends mindestens ein Heimteam, das weniger als zehn Tore erzielte (Ausnahmen nur 2004 und 2008). Dafür werden Auswärtsstärke und Auswärtstorrekord auch dadurch belegt, dass erstmals neun Mannschaften mehr als 10 Tore in der Fremde erzielten. Nur Innsbruck erzielte mit acht Toren weniger.
Tendenzen Meister und Absteiger
Mehr als vier Punkte Vorsprung hat sich noch kein Herbstmeister nehmen lassen, Salzburg kann den Champagner auch ob der spielerischen Dominanz in dieser Saison schon einkühlen. Sieben Mal, auch die Wiener Austria letzte Saison, wurde der Tabellenführer nach 18 Spieltagen auch Meister, auch Salzburg schaffte dies bereits zweimal (2006/07 und 2008/09).
Der Abstiegskampf schien durch den Abzug von 8 Punkten, den die Admira nun verkraften muss, schon frühzeitig entschieden. Aktuell beträgt der Rückstand aufgrund einer beeindruckenden „Jetzt-erst-recht“-Mentalität auf den Vorletzten Innsbruck aber nur noch 6 Punkte. Die Tiroler holten letzte Saison fünf Punkte auf Mattersburg auf, die Admira selbst 2002 sogar sieben Punkte auf damals geschockte Rieder. Wer diese Saison am Ende also eine Etage weiter unter sein Dasein fristen muss, ist noch lange nicht fixiert. Für die Admira spricht derzeit die mit (sportlich erzielten) 13 Punkten bessere Heimbilanz als etwa jene von Innsbruck und Wiener Neustadt (je 9 Punkte), mit nur 5 Zählern auswärts ist man aber Letzter, 2 Punkte hinter den Tirolern und dem WAC. Das Schicksal von Mattersburg letztes Jahr sollte Mahnung genug gewesen sein, dass man mit einer katastrophalen Auswärtsbilanz trotz aller Erfolge zu Hause trotzdem absteigen muss.
Autor: Christian Ditz, abseits.at
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