Die Bundesliga-Trainer als Spieler: Wo kickte Gerhard Struber?
Bundesliga 2.November.2023 Daniel Mandl
In unserer neuesten Serie werfen wir einen Blick auf die Spielerkarrieren der aktuellen österreichischen Bundesligatrainer. Wo kickten diejenigen, die heute für die Taktik zuständig sind? Was waren ihre Karriere-Highlights?
Der letzte Teil unserer Serie beleuchtet Salzburg-Coach Gerhard Struber, der als Spieler bei zahlreichen österreichischen Vereinen unter Vertrag stand und in jungen Jahren als durchaus großes Talent galt.
Über seinen Heimatverein Kuchl kam Gerhard Struber im Jahr 1991, im Alter von 14 Jahren, in den Nachwuchs von Austria Salzburg, wo er zunächst vier Jahre blieb und danach ein „Lehr-Halbjahr“ beim FC Puch einschob, ehe er 1996 in die erste Mannschaft der Salzburger aufstieg. Zuvor war er 1995 bereits Mitglied der erfolgreichen Salzburger Meistermannschaft, absolvierte in der Meistersaison aber nur zehn Spielminuten. 1997 wurde er zum zweiten Mal Meister, spielte diesmal neunmal, davon einmal von Beginn an. In einer legendären Salzburger Mannschaft mit Spielern wie Glieder, Kocijan, Hütter, Amerhauser, Aufhauser und Feiersinger war es für den jungen Struber sehr schwierig, in der ersten Elf Fuß zu fassen.
Auf Nachwuchsebene spielte Struber zu jener Zeit immerhin dreimal für die österreichische U21-Nationalelf, erzielte einen Treffer im Spiel gegen die Slowakei. Die damals von Ernst Weber trainierte Truppe war eine ohne große Namen, die bekannteren Spieler waren etwa Markus Weissenberger oder Ronald Brunmayr.
1998 wechselte Struber schließlich zugunsten von mehr Spielpraxis zur Admira, wo er aber nur ein halbes Jahr blieb und in 13 Spielen einen Treffer erzielte. Im Jänner 1999 ging’s weiter nach Wörgl, wo er in der 2. Liga auf neun Tore in 29 Spielen kam. Ein Jahr danach ging’s zurück zu Austria Salzburg, wo er ein weiteres Jahr bleiben sollte. Er spielte häufiger als in seiner ersten Salzburg-Zeit, kam in 22 Spielen auf ein Tor. Mit seinem neuerlichen Salzburg-Abgang im Jänner 2001 konnte man nun ein Resümee ziehen: Insgesamt verbrachte Struber 7 ½ Jahre bei Austria Salzburg – die deutlich längste Ära seiner Karriere.
Ab 2001 hatte Struber praktisch jedes Jahr einen neuen Klub. Zunächst spielte er ein halbes Jahr bei Bad Bleiberg, dann 1 ½ Jahre beim LASK, wo er es auf 45 Spiele und einen Treffer brachte. In den darauffolgenden 1 ½ Jahren kickte der offensive Mittelfeldspieler 46-mal für den SC Schwanenstadt und traf viermal.
Bis hierhin kam Struber auf 90 Spiele in der 2. Liga, 50 Bundesligaeinsätze, sowie 68 Partien in den Regionalligen Mitte und West. Bereits 27-jährig zog sich der gebürtige Kuchler daraufhin in den Amateurfußball zurück. Zunächst ging’s nach Hallein, dann in die Bezirksliga West nach Friedburg und in die 1. Landesliga zu Leogang. Im Sommer 2008 ging’s für Struber dann noch einmal zum damaligen 1. Klasse Nord Meister Austria Salzburg – er blieb allerdings nur einen Monat, machte keine Spiele mehr mit und hing dann seine Fußballschuhe an den Nagel.
Bis zu seinem Karriereende hatte Struber bereits die UEFA-B-Junioren-Lizenz und den Trainerlehrgang des Landesverbands absolviert. 2009 folgte die UEFA-B-Lizenz und erst 2015 die A-Lizenz. Die UEFA-Pro-Lizenz hält Struber seit 2019. Anders als Sageder oder Ilzer, die bereits sehr früh alles ihrer Trainerberufung unterordneten, war Struber also als „Chef“ eher ein „Spätzünder“ und mit Ausnahme einer Unterbrechung von 1 ½ Jahren als Coach beim SV Kuchl, arbeitete er zehn Jahre lang in verschiedenen Funktionen im Nachwuchs von Red Bull, ehe er 2019 seinen ersten Trainerjob in Wolfsberg übernahm und von dort den Sprung zum englischen Zweitligisten Barnsley und schließlich nach New York und Salzburg schaffte.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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