In unserer neuesten Serie werfen wir einen Blick auf die Spielerkarrieren der aktuellen österreichischen Bundesligatrainer. Wo kickten diejenigen, die heute für die Taktik zuständig... Die Bundesliga-Trainer als Spieler: Wo kickte Joachim Standfest?

In unserer neuesten Serie werfen wir einen Blick auf die Spielerkarrieren der aktuellen österreichischen Bundesligatrainer. Wo kickten diejenigen, die heute für die Taktik zuständig sind? Was waren ihre Karriere-Highlights?

Im zweiten Teil unserer Serie widmen wir uns dem aktuellen Trainer des SC Rheindorf Altach. Joachim Standfest ist von den aktuellen Bundesliga-Trainern sicher einer derjenigen, die am meisten Erfahrung auf dem grünen Rasen mitbringen.

Kein anderer Bundesliga-Trainer der Saison 2023/24 kann auf mehr Bundesligaeinsätze zurückblicken als der gebürtige Leobener Joachim Standfest. Die Karriere des flexibel einsetzbaren Kickers begann in seiner Heimat, wo er in Eisenerz und Rottenmann im Nachwuchs kickte, ehe er 18-jährig zum GAK wechselte.

Beim GAK sollte Standfest, der vor allem als rechter Verteidiger aufgeboten wurde, in seiner Anfangszeit aber auch noch auf offensiveren Positionen und phasenweise sogar als Stürmer spielte, ganze 8 ½ Jahre bleiben. 2004 holte er mit den Grazern den Meistertitel und insgesamt kam er in 263 Pflichtspielen für die Rotjacken auf 20 Tore und 17 Assists. Er war auch einer der Spieler, die über 90 Minuten dabei waren, als der GAK im Jahr 2004 durch einen Treffer von Mario Tokic sensationell an der Anfield Road gegen Liverpool gewann.

Standfest war eher als verlässlicher Abwehrspieler bekannt, haute aber da und dort auch mal ein Supertor raus – so wie im Herbst 2000 beim 3:2-Sieg im UEFA-Cup gegen Kosice. Das Tor wurde auch zum Tor des Monats vorgeschlagen und ist im folgenden Video ab 1:25 zu sehen:

Nach dem Zwangsabstieg des GAK wechselte Standfest nach Wien und kickte dort 3 ½ Jahre für die Wiener Austria, für die er auf 135 Spiele, zehn Tore und zwölf Assists kam. Nachdem er zuvor mit dem GAK bereits drei Cupsiege erringen konnte, legte er mit den „Veilchen“ noch zwei weitere Erfolge im ÖFB-Cup drauf.

Seinen zweiten und letzten Meistertitel holte Standfest allerdings wieder in Graz. Im Sommer 2010 wechselte der Außenverteidiger zu Sturm Graz und war Mitglied einer legendären Mannschaft, die 2011 den Titel holte. Obwohl er Stammspieler war, reichte es bei Sturm aber nur zu zwei Saisonen, ehe er in die zweite Spielklasse nach Kapfenberg wechselte.

Bei den „Falken“ bestritt Standfest nur eine Saison, fiel dort aber als fleißiger Vorlagengeber auf: In 35 Spielen erzielte er drei Tore und bereitete stolze 16 Kapfenberg-Tore vor. Wenig überraschend folgte im Sommer 2013 die Rückkehr in die Bundesliga – sein Engagement beim Wolfsberger AC sollte die letzte Station seiner bewegten Karriere sein.

Der Routinier spielte noch vier Saisonen im Lavanttal, ehe er 2017 seine Karriere im Alter von 37 Jahren beendete. Es war eine erfolgreiche und intensive Karriere – vor allem wenn man bedenkt, dass Standfest bis zu seinem 14. Lebensjahr auch noch als große Nachwuchshoffnung im Skispringen galt. Am Ende war er aber 34-facher ÖFB-Teamspieler und erzielte zwei Tore für die Nationalmannschaft.

Sofort nach Beendigung seiner Spielerkarriere wechselte Standfest als Trainer der zweiten Mannschaft des SK Sturm Graz die Blickrichtung. Später war er bei Sturm Co-Trainer von Heiko Vogel und Roman Mählich, danach bei der Admira unter Klaus Schmidt, ehe er seinen ersten Posten als Cheftrainer in Amstetten bekam. Über den Umweg über die U18-Akademieelf der Wiener Austria kam er schließlich nach Altach, wo er zunächst erneut Co-Trainer von Klaus Schmidt war und im vergangenen Sommer zum „Einser“ befördert wurde.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen