Die erneut durchwachsene Leistung des inkonstanten SK Rapid in Innsbruck lässt einige Fans vor dem Auswärtsspiel in der Südstadt gegen eine motivierte Admira zittern.... Die Chance auf einen Mini-Umbruch: Das sind die auslaufenden Verträge beim SK Rapid Wien!

Die erneut durchwachsene Leistung des inkonstanten SK Rapid in Innsbruck lässt einige Fans vor dem Auswärtsspiel in der Südstadt gegen eine motivierte Admira zittern. Mit einer Niederlage bei der Admira und einem gleichzeitigen Sieg von Red Bull Salzburg bei der Austria, wären die Titelträume der Hütteldorfer wohl schon dahin. Ein weiteres Thema, das die Rapid-Fans beschäftigt sind die bevorstehenden Vertragsverhandlungen, die die Weichen für die Sommertransferzeit stellen sollen.

Finanziell wird Rapid im Sommer keine großen Sprünge auf dem Transfermarkt machen, einige Nachwuchs- und Leihspieler, wie etwa Konstantin Kerschbaumer (Vienna) oder Muhammed Ildiz (Wacker Innsbruck), drängen auf einen Platz im Rapid-Kader für 2012/13. Dass Rapid sich für Admira-Abwehrchef Christopher Dibon interessiert, ist ebenfalls ein offenes Geheimnis. Dennoch gibt es einige Baustellen, auf denen mit kleineren Überraschungen zu rechnen ist. Ein Mini-Umbruch in der kommenden Sommertransferzeit ist möglich – auch weil Rapid im Ausland auf Spielersuche gehen kann, zumal man nach dem Abgang von Ragnvald Soma im Sommer nur noch drei Legionäre im Kader hat.

Markus Heikkinen

Der 33-jährige Finne spielt seine fünfte Saison für den SK Rapid, hat noch Vertrag bis Sommer 2013. Dennoch ist es denkbar, dass die Zeit des 60-fachen Teamspielers bereits im kommenden Sommer abläuft. In den letzten Monaten war zu beobachten, dass Heikkinen dem Druck das Spiel als „6er“ aufzubauen, nicht immer gewachsen war. Zahlreiche Abspielfehler und Probleme mit der Balance und im Spielaufbau – Tugenden, die den Finnen vor allem in seinen ersten beiden Saisonen für Rapid auszeichneten – könnten Heikkinen ein ruhiges letztes Vertragsjahr bescheren. Dass Heikkinen den Verein vorzeitig verlässt ist unwahrscheinlich, jedoch wird sich Rapid bereits vorausschauend um einen Einsatz für den defensiven Mittelfeldspieler umsehen.

Boris Prokopic

Heute feiert der gebürtige Slowake seinen 24.Geburtstag – von seiner Entwicklung bis zum heutigen Tag erwartete man sich bei Rapid deutlich mehr. Prokopic ist zwar ein guter Fußballer, präsentiert sich jedoch, anders als bei Wacker Innsbruck, kaum eigeninitiativ, verliert viele Zweikämpfe, spielt oft zu unsicher nach vorne. Bei Prokopic wird es auf die verbleibenden neun Spiele ankommen, ob sein Vertrag verlängert wird oder nicht. Aufgrund einiger Verletzungen im Rapid-Mittelfeld wird er wohl noch zu einigen Einsatzminuten kommen, die Zeichen stehen jedoch eher auf Abschied.

Christian Thonhofer

Der mittlerweile 26-jährige Außenverteidiger gilt als ewiges Talent. Eine starke Meistersaison 2007/08 war seine beste Zeit für die Grün-Weißen – seine Form- und Motivationskurve zeigte jedoch unmittelbar danach, aufgrund von positionstechnischen Auffassungsunterschieden mit Trainer Peter Pacult, nach unten. Unter Peter Schöttel war Thonhofer 2010/11 Stammspieler in Wiener Neustadt, 2011/12 ist der ehemalige U21-Teamspieler dennoch nur Füllstoff im Rapid-Kader. Thonhofers Vorteil ist sicher seine Flexibilität, zumal er auf verschiedenen Positionen auf der rechten Seite eingesetzt werden kann. Ob Thonhofer sein grundsätzlich großes Potential noch abrufen kann, ist fraglich; eine Vertragsverlängerung ist bei ihm Geschmackssache, allerdings aufgrund dessen, dass Peter Schöttel in Wiener Neustadt stark auf den Rechtsfuß baute, nicht unwahrscheinlich.

René Gartler

Ein kniffliger Fall ist wohl einer der besten Fußballer in der Mannschaft des SK Rapid: René Gartler kann mit dem Ball alles, bringt alle Vorteile eines modernen Stürmers mit – der Knoten platzte dem heute 26-Jährigen, der bereits vor 8 ½ Jahren für Rapid debütierte, allerdings nie. Unterm Strich stehen nur 17 Pflichtspieltore für Rapid – zu wenig für einen Angreifer, auch wenn sich Gartlers Minuten- und Assiststatistiken sehen lassen können. Die familiäre Verbundenheit zum Verein (auch Gartlers Vater arbeitet nach wie vor für den Verein) ist wohl kein Faktor mehr. Gartler muss sich in den verbleibenden Wochen der Saison 2011/12 stark präsentieren, um einen neuen Vertrag zu bekommen. Auch weil die Fans immer wieder einen neuen Angreifer fordern und Gartler derjenige aus dem Quartett Nuhiu-Alar-Gartler-Burgstaller ist, den man in der kommenden Transferzeit „am Leichtesten“ loswerden könnte.

Ragnvald Soma

Zu Beginn der Saison war der 32-jährige Norweger noch Stammspieler – sein letztes Pflichtspiel für Rapid absolvierte er jedoch vor fünf Monaten. Die Zeichen stehen definitiv auf Abschied – statt ihm wird ein neuer Innenverteidiger (Favorit ist Dibon) verpflichtet.

Jürgen Patocka

Der Teamälteste durfte in der laufenden Saison nur fünfmal in der Liga ran und ein Wechsel nach Vorarlberg steht im Raum. Verlängert wird der Vertrag des 34-Jährigen definitiv nicht mehr. Sein Platz wird durch einen jungen Spieler aufgefüllt: Kandidaten sind Brian Behrendt, Andrey Lebedev und Maximilian Hofmann.

Helge Payer

Ein emotionaler Abschied eines Urgesteins steht bevor. Schwere Verletzungen und Erkrankungen warfen den 32-jährigen Keeper immer wieder zurück und so ist Payers Zeit nach 296 Pflichtspielen in Grün-Weiß im Begriff zu enden – auch weil der Vertrag mit Lukas Königshofer bis 2014 verlängert wurde.

Thomas Prager

Der ehemalige Holland-Legionär gehört dem FC Luzern, wo er jedoch nicht mehr benötigt wird. Rapid hat eine Kaufoption, könnte den lebenslangen Rapid-Fan günstig verpflichten. Es stellt sich jedoch angesichts der wechselhaften Leistungen die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Prager spielte zeitweise stark, leistete sich jedoch auch wochenlange, künstlerische Pausen, in denen er kaum überzeugen konnte und alles andere als ein Mittelfeldmotor war. Es ist anzunehmen, dass Prager fix verpflichtet wird, allerdings sollte sich der Verein nach der Decke strecken und weitere Taten und Transfers auf der wichtigen Position des „8ers“ folgen lassen. Ein gleichwertiger Ersatzmann für den schmerzlich vermissten Branko Boskovic ist der 26-Jährige nämlich nicht.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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