In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das... Die größten Nachwuchstalente der Welt: Karim Adeyemi

In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Karim Adeyemi

ST, 18 (Jg. 2002), GER/NIG – Red Bull Salzburg

In Österreich staunte man nicht schlecht, als Red Bull Salzburg den damals 16-jährigen Karim Adeyemi um 3,4 Millionen Euro aus dem Nachwuchs von Unterhaching holte. Es war eine Transfersumme, wie sie bisher kein anderer Verein außer Salzburg für einen Spieler ausgab, schon gar nicht für einen Teenager – Ausnahme ist der 50-Millionen-Schilling-Transfer von Charles Amoah zu Sturm Graz. Adeyemi zeigte aber schnell, wieso er den Mozartstädtern so viel wert war.

Schnellster Spieler in Österreichs 2.Liga

Der gebürtige Münchner mit nigerianischen Wurzeln ist ein enorm explosiver Angreifer und war im Herbst der Saison 2019/20 mit hoher Wahrscheinlichkeit der schnellste Spieler in Österreichs 2.Liga. Für den FC Liefering gelangen ihm in 14 Partien neun Tore und acht Assists und speziell die technische Sicherheit und die vielen Finten und Körpertäuschungen im Eins-gegen-Eins auf höchstem Tempolevel überforderten nahezu alle Gegenspieler. Parallel erzielte Adeyemi in sieben Spielen in der UEFA Youth League drei Tore und vier Assists und debütierte für Red Bull Salzburg im Europa-League-Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt.

Barcelona steht in den Startlöchern

Durch den kometenhaften Aufstieg von Erling Braut Haaland war im Herbst noch kaum Platz für den jungen Deutschen, aber unmittelbar nach dessen Wechsel zu Borussia Dortmund war klar, dass Adeyemi über kurz oder lang seinen Platz in der Kampfmannschaft einnehmen würde. Dabei war aber nicht klar, ob Adeyemi überhaupt so lange in Salzburg bleiben würde, um sich etablieren zu können. Zwar läuft sein Vertrag beim Serienmeister noch bis 2024, allerdings warfen bereits die größten Klubs der Welt ein Auge auf den 18-Jährigen: Der FC Barcelona war im vergangenen November ebenso als neuer Klub im Gespräch, wie Liverpool, Arsenal oder Dortmund, das auch nach der Haaland-Verpflichtung noch an Adeyemi interessiert war.

Abschlussqualitäten und Kombinationsfreudigkeit

Der talentierte Angreifer geht sowohl mit, als auch ohne Ball ein unglaubliches Tempo und überzeugt vor allem im Abschluss und mit seinem ersten Kontakt. Adeyemi schließt mit links und rechts ab, bringt sich nach guten Zuspielen häufig mit seinem ersten Kontakt in perfekte Abschlusspositionen und ist zudem ein extrem starker Kombinationsspieler, der den Angriffsfluss kaum unterbricht, sondern mit seinen schnellen, kurzen Pässen das Tempo im gesamten Offensivspiel hochhält. Zudem ist er kein klassischer Ziel- oder Wandspieler, der auf seine Bälle wartet, sondern vor allem in der Zentrale ein guter Antizipationsstürmer, der Bälle im Mittelfeld absammelt, um dann das Tempo anzuziehen und sich schnell in Gefahrenpositionen zu bewegen.

Er braucht nur noch Spielpraxis

Da der 177cm große Linksfuß auch als Linksaußen, seltener auch als Rechtsaußen aufgeboten werden kann, wird er auf seine nächsten Einsätze bei Red Bull Salzburg nicht lange warten müssen. Seine Coaches haben mit ihm eine enorm flexible und läuferisch wie technisch gefährliche Waffe in petto und alles, was Adeyemi noch braucht, sind Spiele auf Toplevel. Es ist zu erwarten, dass seine Zeit als Stammspieler in Salzburg nicht sehr viel länger dauern wird, als die von Haaland, ehe er den nächsten Schritt in seiner Karriere setzt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen