Die interessantesten Spieler der Herbstsaison 2016/17 (5): Louis Schaub
Bundesliga 31.Dezember.2016 David Goigitzer 0
In dieser Serie stellen wir euch zehn Spieler vor, die in der Herbstsaison 2016/17 interessante Leistungen in der österreichischen Bundesliga abriefen, über die es sich zu sprechen lohnt. Seit 2007 spielt der in Deutschland geborene österreichische Nationalspieler Louis Schaub für den SK Rapid und hat sich trotz seinen noch jungen 22 Jahren zu einem konstanten Leistungsträger gemausert. Der zentrale Mittelfeldspieler, der auch auf den Flügeln einsetzbar ist, hat ganz besondere Fähigkeiten. Die breite Öffentlichkeit scheint ihn immer noch falsch zu bewerten, oder zumindest seine strategischen Eigenschaften stark zu vernachlässigen. Schon bald könnte er im Nationalteam wichtige Stützen ersetzen und deren Positionen neu und auf eine besondere Art und Weise interpretieren.
Kombinativer Wühler
In der Offensive kann Schaub mehrere Positionen bekleiden. Neben Zehner und einrückendem Flügelstürmer kann er auch einen hervorragenden Achter geben. Dass er auf so vielen Positionen spielen kann, hat vor allem mit seiner Positionsfindung zu tun: Schaub positioniert sich gerne in engen Räumen, damit er diese auflösen oder durch seine Position Räume für Mitspieler reißen kann. In diesen Engen, oftmals umzingelt von mehreren Gegenspielern, kann er durch sein gutes Umblickverhalten und seine starke Technik diese immer wieder bespielen. Dies hat wichtige gruppentaktische Auswirkungen, da durch das Lösen solcher Situationen bisweilen sogar mehrere Gegenspieler ausgespielt werden können. Mit Drehungen, Ballmitnahmen oder schnellen Passweiterleitungen hat Schaub ein breites Arsenal an Lösungsoptionen, die er je nach Situation meist passend einsetzen kann. Er spielt nicht nach einer Schablone, sondern erkennt Muster, an denen er seine Lösungen anpasst.
Seine Dynamik ist ein weiterer wichtiger Aspekt in Schaubs Spiel. Diese kann er auf mehrere Arten im Spiel der Wiener nutzen. Wenn er sich ins tiefere Mittelfeld zurückfallen lässt, kann er dort immer wieder ankurbelnd agieren und mit kurzen Dribblings den Ballvortrag ermöglichen. In höheren Zonen nutzt er seine Dynamik dazu, um Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor zu generieren und Durchbrüche für sich und seine Mitspieler zu erarbeiten. Mit durchschlagenden Dribblings in den Halbräumen kann er aus strategisch wichtigen Positionen Torchancen vorbereiten oder bisweilen auch selbst abschließen. Vor allem aus dem rechten Halbraum kann der Linksfuß durch ideales Sichtfeld viel Kreativität in das Angriffsspiel der Rapidler bringen. Von dort aus setzt er immer wieder zu diagonalen Dribblings oder Läufen an und sorgt so für Zugriffsprobleme bei den Gegnern. Der Vorteil an einer generellen Diagonalität ist, dass man nicht nur Raumgewinn in die Tiefe, sondern auch in die Horizontale hat und so die Formation des Gegners effektiv bespielen kann.
Schaub bei gegnerischem Ballbesitz
Schaub hat seine großen Stärken vor allem dann, wenn seine Mannschaft im Ballbesitz ist. Er ist kein absolut herausragender Pressingspieler, so wie es zum Beispiel Konrad Laimer ist. Dennoch kann der 24-jährige durch seine Dynamik stets effektiv Räume schließen und Passwege des Gegners versperren und tut dies auch verlässlich. Bisweilen fehlt ihm jedoch die Fähigkeit Pässe im richtigen Moment zu antizipieren, weshalb er manchmal, um auf Ballgewinn zu zocken, Wege öffnet, die er nicht öffnen hätte dürfen. In solchen Szenen arbeitet er jedoch stets hart, um diesen „Fehler“ wiedergutzumachen. Auch im Gegenpressing nutzt Schaub seinen Antritt immer wieder gut, orientiert sich nach Ballverlusten schnell um und agiert geschickt. Durch sein Nachsetzen kann er oft den Gegner am direkten Angriffsvortrag hindern.
David Goigitzer, abseits.at
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