Nach der Länderspielpause mit der 1:2 Heimniederlage im WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland schafften die vier Spitzenklubs Rapid, Austria, Salzburg und Sturm (Meister im dritten Jahrtausend,... Die Sache mit der Länderspielpause und wieso Rapid danach der angenehmste „Große“ ist

Nach der Länderspielpause mit der 1:2 Heimniederlage im WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland schafften die vier Spitzenklubs Rapid, Austria, Salzburg und Sturm (Meister im dritten Jahrtausend, kein Abstieg) etwas Bemerkenswertes: erst zum dritten Mal nach 2003 und 2008 in den letzten 13 Saisonen gingen alle vier „Großen“ nach der länderspielbedingten Septemberpause ohne Niederlage vom Platz. In die Kategorie „eher peinlich“ einzureihen waren dabei die Heimremis von Rapid gegen Admira und Salzburg gegen Ried, ein Blick in Statistik zeigt aber, dass solche Ergebnisse alles andere als überraschend sind.

Überblick – keine herausragenden Leistungen

Keine Mannschaft schaffte es, mehr als die Hälfte seiner Partien zu gewinnen. Am besten schneidet hier noch die Austria mit 46% ab, Salzburg mit 38% und Sturm mit 31% gewinnen immerhin noch etwa ein Drittel ihrer Spiele, ganz schwach ist Rapid mit nur 2 Siegen aus 13 Spielen. Eine Unterscheidung in Heim- und Auswärtsspiele offenbart weitere Erkenntnisse. Daheim Top sind nur die Violetten, die beide Heimspiele 2000 (2:1 Bregenz) und 2005 (2:0 Salzburg) gewinnen konnten. Salzburg siegte immerhin bei 3 seiner 6 Heimspiele, Sturm bei 3 von 7. Der dankbarste Gegner ist Rapid: 2 Siege und 6 Remis aus 11 Heimspielen sind eine ganz schwache Ausbeute und sind ein weiterer Beleg für den „Seuchenmonat“ September.

Die Auswärtsbilanz zeigt, dass die Anzahl der Siege der Austria dadurch positiv relativiert wird, als sie satte 11 Spiele in der Fremde absolvieren musste – mit Abstand die meisten der vier Mannschaften. Dabei wurden immerhin 4 Siege und 3 Remis geholt. Auch Salzburg ist auswärts recht erfolgreich, in 7 Partien wurde nur eine einzige verloren (2005 in Favoriten). Sturm gewann bei 3 Remis eines seiner 6 Auswärtsspiele (2007 mit 5:1 in Hütteldorf), und die Grünen sind in ihren 2 Spielen als einziges Spitzenteam sieglos – ein 1:1 2005 in der Südstadt und ein 0:1 2000 in Innsbruck sind die Ergebnisse.

In 13 Saisonen nur 9 direkte Duelle

Die Chance, gegen eines der 3 anderen Topteams zu spielen, liegt bei einem Drittel, nach der Länderspielpause fanden aber nur 9 direkte Duelle statt, das sind nicht ganz 20%. Am öftesten musste Salzburg zu einem Spitzenspiel antreten, in 6 Partien (davon 5 auswärts) gab es 2 Siege, 3 Remis und nur 1 Niederlage (2005 0:2 in Favoriten). Eine Ausbeute von 50% der möglichen Punkte ist akzeptabel, Sturm schaffte mit einem Sieg und 2 Remis in 5 Spielen (3 auswärts) immerhin ein Drittel der Punkte. Krösus bei den direkten Duellen ist wieder die Austria, die in 3 Spielen (2 auswärts) 2 Siege und 1 Unentschieden einfuhr und somit 78% Punktausbeute holte. Peinlich wieder Rapid: 4 direkte Duelle daheim, kein Sieg, nur 2 Unentschieden, nur 17% der Punkte, eine weitere unterirdische Leistung der Grünen.

Weitere Details zu den Mannschaften

Rapid spielte gegen die Admira zum 7. Mal in Folge nach der Länderspielpause ein Heimspiel – dabei gelang kein einziger Sieg. Die beiden einzigen Siege wurden 2003 (2:1 GAK) und 2004 (2:1 Admira) geholt. Zum 7. Mal in Folge auswärts musste die Austria ran, immerhin zum dritten Mal in Folge blieb man dabei ungeschlagen. Das erfolgreichste Jahr für die 4 Teams war 2004, als 3 Spiele gewonnen wurden (direktes Duell Salzburg-Sturm), ohne Niederlage ohne die direkten Duelle blieb man weiters 2003, 2008, 2010 und jetzt 2012. Unentschiedenkönig ist Rapid (7mal) knapp vor Salzburg und Sturm (je 6mal), die Austria teilte nur 3mal die Punkte.

Fazit

In Summe 47% der möglichen Punkte holten die 4 Spitzenteams in den Spielen nach der Länderspielpause im September – vor allem angesichts der wenigen direkten Duelle eine stark verbesserungswürdige Bilanz. Nur ein Drittel der Spiele wurde gewonnen, jedes Vierte ging verloren. Liegt es an der Abstellung der Teamspieler? Zumindest für 2012 kann dies nicht gelten, nur Guido Burgstaller spielte gegen Deutschland und das nicht von Beginn an. In den letzten Jahren war es sicher so, dass diese vier Teams einen Großteil des Nationalkaders bestückt haben, von Profis muss man aber erwarten, dass sie eine solche Belastung aushalten. Vielleicht werden die Mannschaften durch die Pause aus dem Tritt gebracht, vor allem, wenn man zuvor einen positiven Lauf hatte, kann eine solche Unterbrechung hinderlich sein.

Der dankbarste Gegner aus dem Spitzenquartett ist eindeutig Rapid: wer das unverschämte Glück hat, in 13 Begegnungen 11 Heimspiele bestreiten zu dürfen, muss eindeutig mehr herausholen als 2 magere Siege (33% Punktausbeute). Am erfolgreichsten nach der Punktausbeute schneiden die Wiener Austria und Salzburg mit je 54% ab, Sturm mit 46% liegt bereits deutlich dahinter.

Anmerkung: aufgrund der Zersplitterung des 8. Spieltages 2003 wurde der 9. Spieltag (13./14.9., eine Woche nach dem Länderspiel) herangezogen.

Autor: Christian Ditz, abseits.at

Christian Ditz

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