Expected-Goal-Werte zum 16. Spieltag 2019/20
Bundesliga 4.Dezember.2019 Stefan Karger
Wir lassen nach jedem Spieltag die jeweilige Bundesliga-Runde in einer kompakten Form Revue passieren, wobei wir den Schwerpunkt auf die Expected-Goal-Statistiken legen. Alle Daten stammen von Wyscout S.p.a.
Verdienter Kantersieg der Wiener Austria
Die Wiener Austria setzte sich überraschend klar mit 5:0 gegen Hartberg durch und verkürzte damit den Abstand auf einen Platz im oberen Playoff um fünf Punkte. Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Expected-Goal-Werte sprechen eine eindeutige Sprache – aus Sicht der Hausherren lauten diese 4.22:0.45! Der bisherige höchste xG-Wert der Veilchen stammt aus der dritten Runde, als man gegen Mattersburg auswärts mit 5:1 gewann und dabei einen xG-Wert von 2.71 erreichte. Seitdem blieb die Austria in acht Partien unter einem Wert von 1.01 und kam nie auf einen Wert von über 1.94. Es scheint als ob die Offensive der Austria vor dem Derby in Form kommt, wobei sich neben Monschein die jungen Akteure wie Sarkaria, Fitz und Pichler zuletzt in den Vordergrund spielten. Hier findet ihr eine ausführliche Analyse zum Spiel und Spielerbewertungen.
Nicht viel los in St. Pölten
Das 0:0-Unentschieden zwischen dem SKN St. Pölten und dem SV Mattersburg war keines der besseren Sorte. Die xG-Werte lauten aus Sicht der Hausherren 0.68:0.21. Auffallend ist, dass die Gäste aus dem Burgenland nur drei Schussversuche aufweisen, von denen aber keiner aufs gegnerische Tor ging. Immerhin schafften es die Burgenländer zum ersten Mal seit dem 29. September wieder zu punkten. Zuvor verloren der SV Mattersburg sechs Spiele in Serie. Der SKN St. Pölten, der immerhin zuletzt den SK Rapid und die WSG Tirol schlug und auswärts gegen Salzburg remisierte, wird allerdings enttäuscht sein, dass nicht mehr gegen den Tabellenletzten herausgeschaut hat.
Schmeichelhaftes 5:1 für Sturm
Die WSG Tirol rutscht in der Tabelle immer weiter nach unten und befindet sich nur noch einen Punkt vor Schlusslicht Mattersburg. Dabei hätte der Aufsteiger in der Partie gegen den SK Sturm durchaus Chancen gehabt etwas Zählbares mitzunehmen, allerdings waren die Gäste weitaus kaltschnäuziger. Die Hausherren hatten mehr Ballbesitz (56%), schossen öfters aufs gegnerische Tor (12:9) und haben mit 2.22:1.35 auch die besseren xG-Werte. Es ist schon ein wenig kurios, dass die WSG Tirol die Hälfte der zwölf bisherigen Punkte gegen die Wiener Austria holte und ansonsten nur einen Sieg gegen Mattersburg einfuhr.
Schmeichelhaftes 4:0 für Rapid
Nicht nur beim SK Sturm fiel das Ergebnis zu hoch aus, auch der SK Rapid wird sich nach dem überraschenden 4:0-Auswärtssieg gegen den LASK nicht über mangelndes Glück beschweren dürfen. Didi Kühbauer stellte seine Mannschaft allerdings taktisch gut ein auf den unangenehmen Gegner, der wohl insbesondere in der zweiten Halbzeit auch das EL-Auswärtsspiel gegen Rosenborg in den Beinen spürte. Die xG-Werte lauten aus Sicht der Hausherren 1.46:1.12. Auch wenn der Wert des SK Rapid nicht besonders hoch aussieht, muss man festhalten, dass der LASK seit dem 2:2-Unentschieden gegen Salzburg am achten Spieltag nicht mehr einen so hohen gegnerischen xG-Wert zuließ. Der LASK hatte mehr Ballbesitz und mehr Schussversuche (19:7), wobei von den 19 Schüssen nur drei aufs gegnerische Tor gingen.
Effiziente Admira holt Punkt gegen Salzburger
Viel effizienter als die Admira kann man nicht agieren, denn die Südstädter schossen beim 1:1-Unentschieden nur ein einziges Mal auf das Tor der Salzburger. Die Expected-Goal-Werte lauten 0.2:1.99 aus Sicht der Niederösterreicher. Den Gästen gelang erst in der 77. Minute durch Hwang der Ausgleich, wobei der Legionär bereits in der dritten Minute bei einer riesigen Chance den Führungstreffer auf dem rechten Fuß hatte. Die Salzburger taten sich insgesamt überraschend schwer und schossen nur 13 Mal aufs gegnerische Tor, was für Jesse Marschs Mannschaft ein niedriger Wert ist. Da der LASK im Parallelspiel gegen den SK Rapid verlor, bauten die Salzburger die Tabellenführung dennoch um einen Punkt aus.
Glücklicher Altach-Sieg gegen den WAC
In dieser Runde gewannen einige Mannschaften, die einen niedrigeren xG-Wert als der Gegner hatten. Auch Altach reiht sich in diese Gruppe ein, denn die Vorarlberger kamen beim 2:1-Sieg gegen den WAC auf einen xG-Wert von 1.09:2.31. Der WAC hatte neben dem besseren Expected-Goal-Wert auch weit mehr Ballbesitz, gewann etwas mehr Zweikämpfe und wies die bessere Passquote auf – das half allerdings alles nichts, denn die drei Punkte blieben im Ländle. Mergim Berisha avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner. Der 21-Jährige benötigte nur 21 Minuten für die beiden Treffer.
Stefan Karger, abseits.at
Stefan Karger
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