Die 13. Runde der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und bringt einige interessante Begegnungen. Am Samstag kommt es dabei unter anderem zum „Kärnten-Derby“... Faktencheck zur 13. Bundesliga-Runde 2023/24

Die 13. Runde der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und bringt einige interessante Begegnungen. Am Samstag kommt es dabei unter anderem zum „Kärnten-Derby“ zwischen dem Wolfsberger AC und Austria Klagenfurt. Am Sonntag geht es dann mit den restlichen Begegnungen weiter, wo im Spitzenspiel der Runde der SK Sturm den LASK empfängt.

Wolfsberger AC – SK Austria Klagenfurt

Samstag 17:00, Lavanttal Arena, Schiedsrichter: Josef Spurny

Der Wolfsberger AC befindet sich aktuell in einer kleinen Krise und inmitten einer Negativserie. Aus den letzten drei Ligaspielen holte man nur einen mickrigen Punkt und kassierte zwei Niederlagen, womit im Kampf um die Meistergruppe ins Hintertreffen geraten ist. Doch nicht nur das, unter der Woche ist man noch dazu gegen den Zweitligisten DSV Leoben im Cup ausgeschieden, wo man im Elfmeterschießen das Nachsehen hatte. Daher steigt nun der Druck im Lavanttal und bietet sich für die Mannen von Trainer Schmid die passende Gelegenheit, im Derby einen Befreiungsschlag zu landen.

Der SK Austria Klagenfurt dagegen bleibt in der Liga weiterhin das Team der Stunde und der Erfolgstrend nimmt seinen Lauf. Aus den letzten fünf Spielen holte man beachtliche 11 Punkte und nimmt damit aktuell den starken vierten Tabellenplatz ein. Daher steht man nach wie vor nur bei einer Saisonniederlage in der Liga – mit Sturm die wenigsten. Unter der Woche musste man jedoch einen Dämpfer hinnehmen, flog man doch gegen die Wiener Austria aus dem Cup. Die Leistung war dabei nicht wirklich berauschend und man merkte die dünne Personaldecke, die sicherlich nicht hilfreich ist. Nun möchte man mit einem Sieg über den WAC wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren und den Status als Nummer 1 in Kärnten prologieren.

Fakten:

– In den sieben Duellen in der Bundesliga zwischen dem SK Austria Klagenfurt und dem WAC gab es erst einmal einen Heimsieg (WAC mit 2:1 am 23.Oktober 2021), bei vier Auswärtssiegen und zwei Remis.

– Der WAC traf in der Bundesliga in jedem der sieben Duelle und erzielte 15 Tore – in den ersten sieben BL-Duellen trafen die Wolfsberger nur gegen den TSV Hartberg häufiger (16 Tore).

– Der SK Austria Klagenfurt steht nach den ersten 12 BL-Spielen bei 21 Punkten – die beste Zwischenbilanz der Klagenfurter in der Bundesliga. Zuvor waren es für den SKA nach 12 Spielen nie mehr als 17 Punkte.

– Der SK Austria Klagenfurt kassierte erstmals in den ersten sechs BL-Auswärtsspielen keine Niederlage, die Klagenfurter sind auch erstmals in der Bundesliga sechs Auswärtsspiele in Folge ungeschlagen (3S 3U). In drei der ersten sechs BL-Auswärtsspiele kassierte Klagenfurt kein Gegentor – in den ersten zwei kompletten BL-Saisonen stand zusammen viermal auswärts die Null.

– Klagenfurts Sinan Karweina lieferte beim 1:0-Sieg gegen die WSG Tirol den Assist zum Goldtor ab und führt mit 13 direkten Torbeteiligungen (7 Tore, 6 Assists) die Scorerwertung in dieser Saison der Bundesliga an. In der Hinrunde lieferte er beim 2:2- gegen den WAC ebenfalls einen Assist ab.

Letztes Duell:
Klagenfurt 2:2 WAC
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 7 (3 Siege WAC, 2 Remis, 2 Siege Klagenfurt)
Verletzt: Niemand / Binder, May, Irving, Cvetko, Gezos, Soto
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Veratschnig, Altunashvili / Niemand
Nächstes Spiel: Lustenau-WAC / Klagenfurt-Sturm

 

WSG Tirol – FC Red Bull Salzburg

Samstag 17:00, Tivoli Stadion, Schiedsrichter: Julian Weinberger

Die Negativserie der WSG Tirol nimmt kein Ende und man kann von Glück reden, dass es noch eine Mannschaft gibt, die mit noch größeren Problemen zu kämpfen hat. Fünf Niederlagen setzte es zuletzt in Serie und dabei steht man nach zwölf Runden nur bei mickrigen fünf Zählern. Dabei zeigte man am vergangenen Spieltag gegen Klagenfurt zwar keine schlechte Leistung und schnupperte an einem Punktegewinn, präsentierte sich jedoch vor dem Tor als nicht kaltschnäuzig genug und verpasste damit die Chance etwas mitzunehmen. Nun wartet mit Meister Salzburg eine recht undankbare Aufgabe und werden die Trauben für die Tiroler recht hochhängen.

Auf der anderen Seite läuft es auch bei Red Bull Salzburg nicht wirklich rund und kämpft man in dieser Saison mit einigen Bauchschmerzen. In der Liga fand man zwar zuletzt wieder in die Erfolgsspur zurück und bezwang schwache Altacher mit einem glatten 3:0, um einige Tage darauf jedoch fast aus dem Cup auszuscheiden. Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand im Duell gegen Hartberg, erzielte man in der Schlussphase noch den Ausgleich und schaffte es in die Verlängerung, wo man sich erst im Elfmeterschießen durchsetzen konnte. Alles andere als souverän also und nun darf man gespannt sein, wie sich die Bullen gegen angeschlagene Tiroler präsentieren werden und ob es gelingt, einen überzeugenden Auftritt hinzulegen.

Fakten:

– Der FC Red Bull Salzburg gewann in der Bundesliga zehn der elf Spiele gegen die WSG Tirol (1N) und erzielte dabei 41 BL-Tore gegen die Tiroler. Kein anderes Team erzielte gegen einen Gegner in der BL-Historie so viele Tore in den ersten 11 BL-Duellen.

– Der FC Red Bull Salzburg erzielte in der Bundesliga in jedem der 11 Spiele gegen die WSG Tirol mehr als ein Tor, in den ersten 11 Duellen zwischen zwei BL-Teams stellt dies einen neuen BL-Rekord dar.

– Der FC Red Bull Salzburg ist erstmals in der Bundesliga seit 21 Auswärtsspielen ungeschlagen – als erstes Team in der Drei-Punkte-Ära. Den Bundesliga-Rekord hält der FC Wacker Innsbruck (23 ungeschlagene Auswärtsspiele von Oktober 1988 bis Februar 1990 unter Trainer-Legende Ernst Happel).

– Die WSG Tirol blieb in der Bundesliga in keinem der letzten 20 Spiele ohne Gegentor – erstmals in der Klubhistorie. In den letzten vier BL-Spielen blieb die WSG zudem torlos – erstmals so lange.

– Der FC Red Bull Salzburg traf in der Bundesliga in 27 Auswärtsspielen in Folge – ausgebauter BL-Rekord. Die Salzburger trafen in jedem der ersten sechs Auswärtsspiele in dieser BL-Saison mindestens doppelt. Das gelang den Salzburgern zuletzt zu Saisonbeginn 2018/19, als sogar in den ersten neun BL-Auswärtsspielen der Saison mind. doppelt getroffen wurde.

Letztes Duell:
Salzburg 3:0 WSG
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 17 (2 Siege WSG, 3 Remis, 12 Siege Salzburg)
Verletzt: Oswald, Blume, Müller / Koita, Wallner, Fernando, Okoh, Guindo, Omoregie, Terzic, Piatkowski, Kameria
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Üstündag, Ertlthaler, Taferner / Niemand
Nächstes Spiel: WSG-Altach / Austria-Salzburg

FK Austria Wien – SC Austria Lustenau

Samstag 17:00, Generali Arena, Schiedsrichter: Christian-Petru Ciochirca

Der Erfolgslauf des FK Austria Wien nimmt kein Ende und man kann von einem „goldenen Oktober“ sprechen, blieb man doch im gesamten Monat ungeschlagen und holte starke zehn Punkte aus vier Spielen. Zuletzt gelang sogar der ganz große Coup und man fügte dem Tabellenführer Sturm Graz die erste Saisonniederlage zu und ist darüber hinaus bereits seit über 600 Minuten ohne ein Gegentor geblieben. Das prologierte man nun auch unter der Woche im Cup, wo man die formstarken Klagenfurter mit einem knappen 1:0 bezwingen konnte und damit ins Viertelfinale des Bewerbs einzog. Nun folgt eine Pflichtaufgabe gegen den angeschlagenen Tabellenletzten Lustenau, wo man mit einem Sieg den Sprung zurück in die Meistergruppe schaffen könnte.

Ganz anders dagegen die Lage beim SC Austria Lustenau, hat man doch eine Negativserie, die es in sich hat. Nach wie vor gab es in der Liga keinen einzigen Sieg und steckt man nur mit drei mickrigen Zählern im Tabellenkeller fest. Zuletzt kassierte man noch dazu zwei deftige 0:4 Klatschen, einerseits in der Liga vor heimischer Kulisse gegen Hartberg, andererseits im Cup beim Zweitligisten St. Pölten, wo man ebenfalls mit 0:4 die Segel streichen musste. Damit dürfte klar sein, dass sich Trainer Mader keine weitere Niederlage leisten kann und in diesem Gastspiel in der Bundeshauptstadt höchstwahrscheinlich viel auf dem Spiel steht.

Letztes Duell:
Lustenau 0:2 Austria
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 15 (6 Siege Austria, 6 Remis, 3 Siege Lustenau)
Verletzt/Angeschlagen: Plavotic, El Sheiwi, Raguz, Wustinger, Fitz / Maak
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Austria-Salzburg / Lustenau-WAC

 

TSV Hartberg – FC Blau-Weiß Linz

Sonntag 14:30, Profertil Arena, Schiedsrichter: Florian Jäger

Der TSV Hartberg bleibt auch weiterhin dick im Rennen um die Meistergruppe dabei und lässt sich durch temporäre Rückschläge nicht aus der Fassung bringen. Nach der Niederlage bei Sturm, kehrte man mit einem deutlichen 4:0 bei Lustenau auf die Erfolgsstraße zurück und bleibt damit weiterhin eine der großen Überraschungen der Saison. Auch im Cup zeigte man sich von der besten Seite und hatte Liga-Krösus Salzburg am Rande eines Ausscheidens, scheiterte jedoch letztlich denkbar knapp im Elfmeterschießen. Nun steht für die Steirer ein wichtiges Spiel gegen BW Linz an, wo man mit einem Sieg die eigene Position in der Meistergruppe erheblich stärken könnte.

Der FC Blau-Weiß Linz hatte auf der anderen Seite ein Wechselbad der Gefühle die letzten Tage zu verarbeiten. Zunächst gelang endlich der erste Heimsieg in der neuen Heimstätte und man schlug den WAC mit einem glatten 2:0. Einige Tage darauf folgte im Cup-Achtelfinale das Gastspiel beim SCR Altach, wo man diesmal nicht ans Leistungsmaximum kam und mit 0:2 aus dem Bewerb schied. Damit können sich die Linzer nun ausschließlich auf die Liga konzentrieren und haben nun die schwere Aufgabe bei Hartberg zu meistern – inklusive der Reisestrapazen von über 1000 Kilometer innerhalb kürzester Zeit.

Letztes Duell:
BW Linz 3:3 Hartberg
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 1 (1 Remis)
Verletzt/Angeschlagen: Ehmann / Tursch
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Heil, Diaktie / Pirkl
Nächstes Spiel: Hartberg-Rapid / BW Linz-LASK

 

SCR Altach – SK Rapid Wien

Sonntag 14:30, Cashpoint Arena, Schiedsrichter: Stefan Ebner

In der Liga ist der SCR Altach zuletzt unter den Erwartungen geblieben und läuft man schon seit einigen Wochen einem Sieg hinterher. Vier sieglose Spiele gab es zuletzt und im Gastspiel bei Salzburg wurde man am vergangenen Spieltag mit einem 0:3 wieder heimgeschickt. Zumindest konnte man sich im Cup allerdings wieder rehabilitieren und feierte vor heimischer Kulisse ein souveränes 2:0 gegen BW Linz, womit man ins Viertelfinale des Bewerbs einziehen konnte. Nun geht es in einem weiteren Heimspiel gegen den SK Rapid, gegen den man zuletzt nicht gut aussah und eine schlechte Bilanz aufweist.

Der SK Rapid hat eine interessante Woche hinter sich, die man vor allem als moralisch wichtig kategorisieren könnte. Zunächst gab es im Heimspiel gegen den LASK in Unterzahl in letzter Sekunde den 3:3 Ausgleich, womit den Grün-Weißen sicherlich eine Last von den Schultern abfiel. Diese gewonnene Leichtigkeit merkte man dann im Gastspiel unter der Woche bei Zweitligisten Amstetten, wo man sich problemlos mit einem 5:1 durchsetzen konnte. Nun wartet das nächste Auswärtsspiel und geht es für die Wiener ins Ländle, wo man den Aufschwung prologieren möchte und drei Punkte anstrebt, um die eigene Position in der Meistergruppe zu stärken. Neben den fixen Ausfällen sind auch Innenverteidiger Maxi Hofmann und Goalgetter Guido Burgstaller fraglich.

Fakten:

– Der SCR Altach feierte in der Bundesliga 12 Siege gegen den SK Rapid – nur gegen den FK Austria Wien (16) mehr. Altach punktete gegen Rapid in 22 BL-Spielen –nur gegen die Wiener Austria öfter (23).

– Der SK Rapid gewann in der Bundesliga sieben der letzten neun Duelle gegen den SCR Altach – so viele wie in den vorangegangenen 23 Spielen zusammen (9U 7N). Die letzten vier BL-Duelle gewann Rapid gegen Altach allesamt zu null – erstmals.

– Der SCR Altach gewann in der Bundesliga nur eines der letzten acht Heimspiele gegen den SK Rapid (5U 2N) – im August 2021 mit 2:1. Die Vorarlberger trafen in diesen acht BL-Heimspielen entweder doppelt oder blieben torlos (je 4-mal).

– Der SCR Altach ist in der Bundesliga seit zwei Heimspielen ungeschlagen (1S 1U) – zuletzt von März bis August 2022 länger (7 Heimspiele – 2S 5U). Altach holte sieben Punkte aus den ersten fünf BL-Heimspielen – nie mehr zum Vergleichszeitpunkt seit der Ligareform.

– Der SK Rapid verlor nur eines der ersten fünf Auswärtsspiele in dieser Saison der Bundesliga (2S 2U) und blieb seit der Ligareform nur 2019/20 in den ersten fünf BL-Auswärtsspielen ungeschlagen (4S 1U). In drei der ersten fünf BL-Auswärtsspiele blieb Rapid bereits in der vergangenen BL-Saison ohne Gegentor und nur in der Saison 2012/13 zum Vergleichszeitpunkt in mehr (4).

Letztes Duell:
Rapid 4:0 Altach
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 41 (12 Siege Altach, 10 Remis, 19 Siege Rapid)
Verletzt/Angeschlagen: Gustavo Santos, Bukta / Cvetkovic, Pejic, Kongolo
Gesperrt: Jäger / Sattlberger
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: WSG-Altach / Hartberg-Rapid

 

LASK – SK Sturm Graz

Sonntag 17:00, Raiffeisen Arena, Schiedsrichter: Markus Hameter

Der LASK hatte zuletzt turbulente Spiele zu absolvieren und vor allem die im Europacup und der Meisterschaft waren enorm bitter. Innerhalb weniger Tage kassierte man zweimal einen Gegentreffer in letzter Sekunde, was besonders im Spiel gegen Rapid beim 3:3 schmerzte, war man doch eigentlich in Überzahl. Auch im Cup unter der Woche tat man sich gegen den Zweitligisten Kapfenberg schwer und musste sogar ins Elfmeterschießen, wo man glücklicherweise die Oberhand behielt. Nun geht es für die Linzer zum nächsten schwierigen Spiel und darf man gespannt sein, in welcher Verfassung sich die Oberösterreicher nach diesen ereignisreichen Tagen präsentieren werden.

Einen Rückschlag musste zuletzt auch der SK Sturm Graz hinnehmen, der in der Bundesliga die erste Saisonniederlage kassierte. Im Spiel gegen die Austria legte man zwar eine starke erste Halbzeit hin, konnte im zweiten Durchgang jedoch nicht nachlegen und verlor dadurch mit 0:1. Dadurch konnte Verfolger Salzburg Boden wiedergutmachen. Im Cup konnte man sich dafür wieder rehabilitieren, wo man den Stadtrivalen GAK in einem offenen Schlagabtausch mit 3:2 bezwingen konnte. In der gleichen Tonart geht es für Sturm nun weiter und wartet das nächste Topspiel gegen den LASK, wo man erneut ans Leistungsmaximum gelangen wird müssen, sofern man die drei Punkte einfahren will.

Letztes Duell:
Sturm 2:0 LASK
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 141 (53 Siege LASK, 32 Remis, 56 Siege Sturm)
Verletzt/Angeschlagen: Renner, Wiesinger, Taoui / Böving, Jatta, Kiteishivli, Affengruber
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Zulj, Jovicic / Hierländer, Gorenc-Stankovic, Prass
Nächstes Spiel: BW Linz-LASK / Klagenfurt-Sturm

Dalibor Babic