Der 20.Spieltag der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und bringt einige interessante Begegnungen mit sich. Am Samstag geht es für Sturm Graz im... Faktencheck zur 20. Bundesliga-Runde 2019/20

Der 20.Spieltag der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und bringt einige interessante Begegnungen mit sich. Am Samstag geht es für Sturm Graz im Auswärtsspiel bei der Admira darum, denn völligen Fehlstart abzuwenden, während am Sonntag beim Topspiel zwischen der Wiener Austria und Salzburg beide Mannschaften zwingend einen Sieg brauchen.

Admira Wacker – SK Sturm Graz

Samstag 17:00, BSFZ Arena, Schiedsrichter: Sebastian Gishamer

Als „moralischer Sieger“ ging die Admira am vergangenen Wochenende beim Auswärtsspiel gegen den SKN St. Pölten vom Feld, nachdem man in der Schlussphase einen Zwei-Tore Rückstand egalisieren und damit noch einen Punkt ergattern konnte. Mit diesem späten Punkt vergrößerte man immerhin den Abstand zum Tabellenkeller, auch wenn man weiterhin in Reichweite von Wattens liegt. Nun kommt mit dem SK Sturm ein „Großer“ in die Südstadt und wird die Aufgabe für die Niederösterreicher nicht gerade einfacher, da man auch eine Negativserie gegen die Steirer mitschleppt.

Auf der anderen Seite erlebte der steirische Traditionsverein SK Sturm Graz einen wahren Horror-Start in das Frühjahr. Nachdem man beim schweren Cupspiel beim LASK noch mit einem Ausschieden rechnen musste, folgte im Heimauftakt gegen Mattersburg eine unerwartete Niederlage gegen ein abstiegsbedrohtes Team. Ein Mitgrund dafür ist zweifelsohne die lange Verletztenliste, die unter der Woche zwar minimiert wurde, jedoch mit Despodov eine neuerliche Verletzung mit sich brachte. Die Grazer müssen nun den Widrigkeiten trotzen und anfangen zu Punkten, sonst könnte es noch eng mit der Meistergruppe werden.

– Der SK Sturm Graz gewann gegen die Admira in der Bundesliga 6 Spiele in Folge. So viele BL-Duelle in Folge gewann Sturm gegen die Admira zuvor nur von 1997 bis 2000 – damals sogar 9.

– Der SK Sturm Graz erzielte in den vergangenen 6 Duellen gegen die Admira stets 2 oder mehr Treffer – im Schnitt 3,6 Tore pro Spiel.

– Die Admira punktete in 4 der vergangenen 5 Spiele in der Bundesliga.

– Philipp Huspek war in den vergangenen 3 Spielen gegen die Admira stets an zumindest einem Treffer direkt beteiligt (ein Tor und 3 Assists).

– Sinan Bakis erzielte 11 der 19 Tore der Admira und ist damit der einzige Spieler in dieser Saison der Bundesliga, der mehr als die Hälfte der BL-Tore seines Teams erzielte.

Letztes Duell:
Sturm 4:1 Admira
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 145 (44 Siege Admira, 34 Remis, 67 Siege Sturm)
Verletzt/Angeschlagen: Schösswendter, Thoelke, Vorsager, Paintsil / Despodov, Donkor
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Lukacevic, Kerschbaum / Schrammel
Nächstes Spiele: WSG-Admira / Sturm-Austria

 

SV Mattersburg – SCR Altach     

Samstag 17:00, Pappelstadion, Schiedsrichter: Rene Eisner

Einen echten Überraschungserfolg feierte am vergangenen Wochenende der SV Mattersburg, mit den nur die wenigsten gerechnet hätten. Die Burgenländer besiegten den SK Sturm nämlich in Graz mit 2:1 und das insgesamt sogar nicht unverdient. Mit diesem Erfolg konnten die Burgenländer den zweiten Sieg in Folge eintüten und damit den Vorsprung auf den Tabellenletzten weiter ausbauen. Nun steht ein Duell gegen einen Tabellennachbarn an und mit dem dritten Sieg in Serie, könnte man mit den Vorarlbergern sogar gleichziehen.

Auch der SCR Altach zeigte am vergangenen Wochenende keine schlechte Leistung, auch wenn man letztlich drei Punkte leichtfertig aus der Hand gab. Zwischenzeitlich führte man ja bekanntlich gegen die Austria schon mit 2:0, um letztendlich noch von Glück sagen zu können, dass man wenigstens einen Punkt im Ländle behielt. Nun steht die lange Auswärtsreise ins Burgenland an und man hofft, auch im Osten die eigene Serie an ungeschlagenen Spielen prologieren zu können.

– Der SCR Altach ist in der Bundesliga seit 3 Auswärtsspielen gegen den SV Mattersburg ungeschlagen (ein Sieg, 2 Remis) – erstmals so lange.

– Der SV Mattersburg gewann das 1. Spiel im Frühjahr. 2019 holte Mattersburg 10 Punkte aus den ersten 4 Frühjahrsspielen. 2018 gewann der SVM die ersten 3 Spiele.

– Der SCR Altach traf in 4 Spielen in Folge jeweils zumindest doppelt. Das war den Vorarlbergern in der Bundesliga zuletzt von August bis Oktober 2014 gelungen – damals sogar in 5 BL-Spielen in Folge.

– Andreas Gruber erzielte 9 Tore in dieser Saison der Bundesliga. Andreas Kuen bereitete die letzten 4 davon direkt vor. Kuen war in dieser BL-Saison an 11 Toren direkt beteiligt.

– Sidney Sam war seit seinem Debüt in der Bundesliga (19.10.2019) an 8 Toren (3 Tore, 5 Assists) direkt beteiligt. Im Vergleichszeitraum nur Shon Weissman (9) an mehr.

Letztes Duell:
Altach 0:2 Mattersburg
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 29 (12 Siege Mattersburg, 7 Remis, 10 Siege Altach)
Verletzt/Angeschlagen: Gruber, Hart / Fischer, Meilinger, Netzer, Diakite, Oum Gouet
Gesperrt: Niemand / Anderson
Gefährdet: Miesenböck, Malic, Erhardt, Kuen / Schreiner, Zwischenbrugger
Nächstes Spiel: Rapid-Mattersburg / Altach-Salzburg

 

WSG Tirol – Wolfsberger AC

Samstag 17:00, Tivoli Neu, Schiedsrichter: Julian Weinberger

Einen Einstand nach Maß feierte am vergangenen Wochenende der neue Cheftrainer des Wolfsberger AC, denn Ferdinand Feldhofer siegte bei seinem Debüt an der Seitenlinie prompt mit 3:0 und setzte da fort, wo die Kärntner vor der Winterpause aufhörten. Mit diesem Sieg gegen Hartberg fixierte man sogar vorzeitig die Meistergruppe und mischt nun um das internationale Geschäft kräftig mit. Nun geht es darum, sich in den verbleibenden drei Runden eine noch bessere Ausgangsposition zu verschaffen und das Punktemaximum zu holen.

Völlig konträr dazu dagegen die Lage bei der WSG Tirol, denn die Tiroler sind nicht nur in der Tabelle im Keller angesiedelt, sondern verloren im Gegensatz zu den Kärntnern ihren Auftakt in das Frühjahr. Im Auswärtsspiel bei Rapid setzte es die zu erwartende 0:2 Pleite, wobei man es den Wienern speziell im ersten Durchgang viel zu einfach machte. Daher blieb die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang auch für die Katz, auch wenn sie zumindest etwas Mut für die kommenden Aufgaben gibt. Fängt man nicht langsam an zu Siegen, könnte es in Tirol noch ungemütlicher als ohnehin schon werden.

– Der WAC gewann erstmals seit 2017 den Frühjahrsauftakt. 2 Siege in den ersten 2 Frühjahrs-Spielen der Bundesliga gab es für die Kärntner noch nie.

– Der WAC erzielte in den ersten 19 Spielen 44 Tore – erstmals so viele zu diesem Zeitpunkt einer Saison der Bundesliga.

– Der WAC übertraf bereits jetzt diverse Werte aus der gesamten Vorsaison: 11 Kopfballtore, 10 Tore nach Flanken und 12 Tore in der Schlussviertelstunde sind jeweils mehr als es in der gesamten Vorsaison der Bundesliga waren.

– Shon Weissman erzielte 19 Tore in seinen ersten 18 Spielen – als 1. Spieler überhaupt in der Bundesliga. Er traf in 5 Einsätzen in Folge – als 1. Spieler des WAC.

– Stefan Maierhofer traf in jedem Heimspiel in der Bundesliga gegen den WAC und ging dabei auch immer als Sieger hervor (4-mal).

Letztes Duell:
WAC 2:2 WSG
Direkter Vergleich seit 74/75
Spiele insgesamt: 1 (1 Remis)
Verletzt/Angeschlagen: Grünwald, Walch / Baumgartner
Gesperrt:  Grgic / Rnic
Gefährdet: Buchacher, Cabrera, Rieder, Svoboda, Hager / Niemand
Nächstes Spiel: WSG-Admira / St. Pölten-WAC

 

TSV Hartberg – SK Rapid Wien

Sonntag 14:30, Profertil Arena, Schiedsrichter: Andreas Heiß

Einen klassischen Fehlstart legte der TSV Hartberg am vergangenen Wochenende hin, als man im Auswärtsspiel beim WAC sang- und klanglos mit 0:3 den Kürzeren zog. Das ist vor allem angesichts der Tabellenkonstellation nicht gerade ideal, verfügt man doch nur noch über einen fünf Zähler Vorsprung auf die Qualifikationsgruppe und hat ein schweres Restprogramm zu bewältigen. Umso wichtiger wird es daher für die Steirer, um jeden Zähler zu kämpfen, denn ein enges Rennen ist zu erwarten. Allerdings hat es Hartberg nach wie vor in der eigenen Hand und kann mit einem Sieg über Rapid einen großen Schritt zum diesem Ziel machen.

Einen guten Start legte der SK Rapid Wien zum Auftakt in das Frühjahr der Bundesliga hin, denn im Heimspiel behielt man mit dem 2:0 über die WSG Tirol die Oberhand und tütete den Pflichtsieg ein. Jedoch gab es einiges an Selbstkritik am Auftritt der Hütteldorfer und die Akteure waren mit der eigenen Leistung nicht wirklich zufrieden, da man den eigenen Fans zum Teil nur Schonkost anbot. Dennoch hält man nach wie vor den dritten Tabellenplatz und möchte diesen auch nach dem Auswärtsspiel in Hartberg festigen, um sich eine optimale Ausgangsposition für die Meistergruppe zu erarbeiten.

– TSV Hartberg gegen den SK Rapid Wien verspricht ein Tor-Spektakel. 26 Tore wurden in den bisherigen 5 Duellen in der Bundesliga erzielt – mehr als 5 Tore im Schnitt pro Spiel.

– Der TSV Hartberg kann sich mit einem Sieg für die Meistergruppe qualifizieren, wenn der FK Austria Wien gegen den FC Red Bull Salzburg in Runde 20 nicht gewinnt.

– Der TSV Hartberg ist seit 4 Heimspielen ungeschlagen (3 Siege, ein Remis). Das war zuvor in der Bundesliga nur von Mai bis August 2019 der Fall gewesen (damals waren es sogar 5 Heimspiele).

– Der SK Rapid Wien gewann 7 der ersten 9 Auswärtsspiele – wie sonst nur 1987/88. Mit 8 Siegen aus den ersten 10 Auswärtsspielen startete Rapid noch nie in eine Saison der Bundesliga.

– Der SK Rapid Wien erzielte 9 Tore in der Anfangsviertelstunde (wie der FC Red Bull Salzburg) – kein Team in dieser Saison der Bundesliga mehr-

Letztes Duell:
Rapid 3:3 Hartberg
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 5 (2 Siege Hartberg, 2 Remis, 1 Sieg Rapid)
Verletzt/Angeschlagen:  Rakowitz / Schobesberger, Ljubicic, Szanto
Gesperrt: Heil / Niemand
Gefährdet: Niemand/ Fountas, Schwab, Ljubicic, Ulmann, Hofmann
Nächstes Spiel: LASK-Hartberg / Rapid-Mattersburg

 

LASK – SKN St. Pölten

Sonntag 14:30, Raiffeisen Arena, Schiedsrichter: Josef Spurny

Einen besseren Start als der LASK hatte wohl keine Mannschaft in der österreichischen Bundesliga. In den bisherigen drei schwierigen Spielen in der Frühjahrssaison, blieben die Linzer ungeschlagen und zeigten sich weiterhin in einer blendenden Verfassung. Nachdem man im direkten Duell gegen Meister Salzburg die Tabellenspitze eroberte, folgte in der Europa League zuletzt ein 1:1 gegen Alkmaar, wobei man den Ausgleichstreffer erst kurz vor Schluss unter Mithilfe des VAR kassierte. Nun geht es für die Oberösterreicher Schlag auf Schlag und es gilt am Wochenende die Pflichtaufgabe gegen den SKN zu bewältigen, welcher aufgrund der Bilanz getrost als „Lieblingsgegner“ tituliert werden kann.

Die bittere Erfahrung, einen späten Gegentreffer einstecken zu müssen, durfte auch der SKN St. Pölten am vergangenen Wochenende machen. Nachdem man im Heimspiel gegen die Admira zwischenzeitlich bereits mit 2:0 führte, musste man sich schlussendlich mit einem 2:2 Unentschieden begnügen, da man in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierte. Diese zwei verlorenen Punkte könnten den Wölfen teuer zu stehen kommen im Abstiegskampf, da beim Auswärtsspiel in Linz die Trauben hoch hängen werden und von einem Punktezuwachs nicht ausgegangen werden kann.

– Der LASK blieb in den 9 Duellen in der Bundesliga gegen den SKN St. Pölten ungeschlagen. In den ersten 9 Duellen blieb der LASK gegen kein anderes BL-Team ungeschlagen.

– Der LASK rangiert erstmals seit Juli 2017 auf Platz 1 der Bundesliga. 2 Runden in Folge an der Tabellenspitze war der ASK zuletzt in der Saison 2007/08 gelegen.

– Der LASK erzielte 3 Spiele in Folge mehr als 2 Tore. Das gelang den Linzer Athletikern zuletzt im Herbst 2009 unter Matthias Hamann.

– Der SKN St. Pölten punktete in 5 der vergangenen 7 BL-Spiele und damit genau so häufig wie in den ersten 12 Runden dieser Saison der Bundesliga.

– Der SKN St. Pölten traf in dieser Saison der Bundesliga 14-mal nach Standards – nur der LASK (15-mal) und der FC Red Bull Salzburg (17) häufiger.

Letztes Duell:
St.Pölten 0:3 LASK
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 13 (6 Siege LASK, 5 Remis, 2 Siege St. Pölten)
Verletzt/Angeschlagen: Niemand / Burke, Stangl, Riegler, Luan
Gesperrt: Wiesinger / Niemand
Gefährdet: Michorl, Trauner / Niemand
Nächstes Spiel: LASK-Hartberg/ St. Pölten-WAC

FK Austria Wien – Red Bull Salzburg

Sonntag 17:00, Generali Arena, Schiedsrichter: Dieter Muckenhammer

Zum Abschluss der 20. Runde kommt es im Spiel zwischen dem FK Austria Wien und Red Bull Salzburg zu einem ungleichen Duell. Für die Austria steht dabei viel auf dem Spiel, konnte man doch den Frühjahrsauftakt in Altach nicht gewinnen und stand zwischenzeitlich sogar kurz davor, die Meistergruppe endgültig abhaken zu müssen. Letztlich zog man doch noch den Hals aus der Schlinge, allerdings steht man nun unter Zugzwang und braucht zumindest einen Punktegewinn gegen Meister Salzburg. Das wird alles andere als einfach, ist die Bilanz der Violetten gegen die Bullen alles andere als positiv und ein richtiger Heimsieg liegt bereits Ewigkeiten zurück.

Allerdings bekommen es die Austrianer mit einem angeschlagenen Gegner zu tun. Red Bull Salzburg musste zuletzt zwei schmerzhafte Niederlagen verarbeiten, an denen man noch lange knabbern wird. Vor allem das 1:4 in der Europa League gegen Frankfurt schmerzt ungemein und bedeutet de facto, dass die Bullen ihr Abenteuer in ihrem Lieblingsbewerb frühzeitig abbrechen müssen. Nun gilt es für die Salzburg zurück in die Erfolgsspur zu finden und rasch Siege einzufahren, damit das Selbstvertrauen wieder zurückkommt und man nicht in Gefahr läuft, die Saisonziele gegen die Wand zu fahren.

– Der FC Red Bull Salzburg ist in der Bundesliga seit 5 Duellen gegen den FK Austria Wien ohne Punktverlust und erzielte dabei 15 Tore bei nur 3 Gegentoren.

– Der FC Red Bull Salzburg gewann das Hinspiel nach 0:1-Rückstand noch souverän mit 4:1. Die Salzburger holten bereits 10 Punkte nach 0:1-Rückstand – Höchstwert in dieser Saison der Bundesliga.

– Der FK Austria Wien ist seit 6 Spielen in der Bundesliga ungeschlagen – erstmals seit 2017 so lange.

– Der FC Red Bull Salzburg ist seit 11 Auswärtsspielen in der Bundesliga ungeschlagen (7 Siege, 4 Remis) – erstmals seit November 2013 so lange.

– Christoph Monschein war an 17 Toren direkt beteiligt, dies bescherte dem FK Austria Wien 11 Punkte. Bei keinem anderen Spieler waren die Torbeteiligungen in dieser Saison der Bundesliga so viele Punkte wert.

Letztes Duell:
Salzburg 4:1 Austria
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 92 (52 Siege Austria, 19 Remis, 21 Siege Salzburg)
Verletzt/Angeschlagen: Schoissengeyr / Kristensen, Köhn
Gesperrt: Niemand / Ramalho, Mwepu
Gefährdet: Madl, Grünwald, Jeggo / Niemand
Nächstes Spiel: Sturm-Austria / Altach-WAC

Dalibor Babic