Die 32. Runde der österreichischen Bundesliga steht auf dem Programm und damit auch der letzte Spieltag der regulären Saison. Den Anfang vom Ende begeht... Faktencheck zur 32. Bundesliga-Runde 2019/20

Die 32. Runde der österreichischen Bundesliga steht auf dem Programm und damit auch der letzte Spieltag der regulären Saison. Den Anfang vom Ende begeht am Samstag die Qualifikationsgruppe, wo es im Abstiegskampf wieder rundgehen wird und bei der Begegnung zwischen der WSG Tirol und Admira der Absteiger ermittelt wird. Am Sonntag geht es dann mit der Meistergruppe weiter, wo noch Spannung im Kampf um den dritten Tabellenplatz herrscht und der LASK und WAC um diesen im Fernduell Rittern werden.

WSG Tirol – Admira Wacker

Samstag 17:00, Tivoli Neu, Schiedsrichter: Harald Lechner, Live in ORF 1

Zu einem absoluten Abstiegskracher, den Hitchcock wohl nicht besser orchestrieren hätte können, kommt es im Duell zwischen dem Tabellenletzten WSG Tirol und dem Vorletzten Admira. Die beiden Teams trennen nur zwei Zähler, weshalb die Wattener mit nur einem Ziel in dieses Spiel gehen, nämlich es zu gewinnen. Das nahm man sich eigentlich auch beim Auswärtsspiel in Mattersburg vor, doch recht schnell war klar, dass man bei der 1:4 Niederlage keinen guten Tag erwischte und mehr mit rüden Fouls, als mit spielerischen Highlights auffiel. Nun hat man also die allerletzte Möglichkeit, doch noch auf das rettende Ufer zu springen und den direkten Wiederabstieg zu verhindern. Hoffnung gibt dabei das letzte Spiel gegen die Admira, welches man klar mit 3:0 gewinnen konnte.

Auf der anderen Seite gab es vermutlich eine noch bittere Niederlage zu verkraften, denn die Admira verpasste im letzten Spiel eine große Möglichkeit. Mit einem Punktegewinn gegen St. Pölten, hätte man sich de facto schon am letzten Spieltag retten können, doch stattdessen schlitterte man in eine 0:3 Heimniederlage und muss nun Zittern. Dementsprechend ging man mit einem gesenkten Haupt vom Felde und war die eigene Moral klarerweise am Boden. Nun muss man allerdings nochmal alle Kräfte bündeln und zusammenrücken, um den Abstieg zu verhindern. Das Positive für die Niederösterreicher ist dabei, dass man nach wie vor alles in der eigenen Hand hat und mit einem Punktegewinn den Klassenerhalt bereits fixieren könnte.

– Die WSG Tirol erzielte 5 Tore gegen die Admira in der Bundesliga – nur gegen den FK Austria Wien (7) mehr.

– Die WSG Tirol holte den einzigen Sieg in der Qualifikationsgruppe am 13. Juni gegen die Admira (3:0).

– Die Admira holte 7 der 8 Punkte in der Qualifikationsgruppe in Auswärtsspielen.

– Die Admira kassierte 2020 nur eine Auswärtsniederlage (2 Siege, 3 Remis) in der Bundesliga. Mit jedem Punktgewinn in diesem Duell halten die Niederösterreicher die Klasse.

– Die Admira traf in den letzten 6 Auswärtsspielen in der Bundesliga bei Aufsteigern immer und erzielte dabei insgesamt 10 Tore. Eine solche Serie legte die Admira zuletzt von Oktober 1991 bis August 1994 hin (damals sogar 7 Auswärtsspiele in Folge mit Torerfolg).

Letztes Duell:
Admira 0:3 WSG
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 3 (1 Sieg Admira,1 Remis, 1 Sieg WSG)
Verletzt/Angeschlagen: Koch, Grgic, Pranter, Toplitsch / Starkl, Vorsager, Thoelke,
Gesperrt: Cabrera / Bauer
Gefährdet: Nieman
Nächstes Spiel:

 

FK Austria Wien – SV Mattersburg

Samstag 17:00, Generali Arena, Schiedsrichter: Dieter Muckenhammer

Zu einem lockeren Schaulaufen dürfte es wohl in dieser Begegnung kommen, denn für beide Teams geht es de facto um die „goldene Ananas“. Die Wiener Austria fixierte unter der Woche mit dem 2:1 Auswärtssieg beim Konkurrenten Altach den Gewinn der Qualifikationsgruppe und damit das Heimspiel im Playoff-Halbfinale, was am kommenden Mittwoch gegen die Vorarlberger in Wien stattfinden wird. Dementsprechend wird in dieser Partie die Stammelf auch geschont werden und dürfen sich Spieler aus der zweiten Reihe beweisen.

Auch auf der anderen Seite wird eine Mannschaft stehen, für die diese Begegnung keine Relevanz mehr hat. Dieses Recht hat sich der SV Mattersburg allerdings redlich verdient, denn mit einem überzeugenden 4:1 Heimerfolg gegen den Tabellenletzten WSG, fixierte man den Klassenerhalt und gab es eine spürbare kollektive Erleichterung zu vernehmen. Damit dürfen sich in dieser Begegnung wohl einige Talente für die Bundesliga empfehlen und werden die Mattersburger mit einer stark verjüngten Truppe antreten.

– Der FK Austria Wien traf in den letzten 22 Duellen mit dem SV Mattersburg in der Bundesliga. Eine längere derartige Serie gab es für die Wiener in der 3-Punkte-Ära gegen kein Team.

– Der SV Mattersburg traf in den letzten 9 Duellen mit dem FK Austria Wien in der Bundesliga. Das ist aktuell die längste derartige Serie der Burgenländer.

– Die letzte torlose Begegnung in diesem Duell gab es am 3. Dezember 2011 in der Generali Arena.

– Der SV Mattersburg holte in dieser Spielzeit 5 Auswärtssiege. Mehr sind den Burgenländern in einer Saison der Bundesliga nie gelungen.

– Alexander Grünwald traf in seinen letzten 6 Einsätzen gegen den SV Mattersburg – als erster Spieler in der Bundesliga.

Letztes Duell
Mattersburg 1:4 Austria
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 57 (36 Siege Austria, 10 Remis, 11 Siege Mattersburg)
Verletzt/Angeschlagen: Fitz, Schoissengeyr, Lucic / Kuen
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Austria-Altach

 

SKN St. Pölten – SCR Altach

Samstag 17:00, NV-Arena, Schiedsrichter: Rene Eisner

Was für die vorherige Begegnung gilt, trifft auch hier zu, denn für die Mannschaften vom SKN St. Pölten und SCR Altach wird es hier in erster Linie um die Punkteprämien gehen. Der SKN entledigte sich unter der Woche im Auswärtsspiel bei der Admira von den Abstiegssorgen und sicherte mit einem klaren 3:0 Auswärtserfolg den Klassenerhalt, was für die Niederösterreicher vor allem in finanzieller Hinsicht enorm wichtig war. Nun kann man entspannt in diesen Saisonabschluss gehen und einigen Spielern aus der zweiten Reihe womöglich die Chance auf Einsatzminuten geben.

Der SCR Altach dagegen hätte in diesem Spiel gerne gesehen, dass es noch von Bedeutung gewesen wäre. Dies hätte nämlich zur Folge gehabt, dass man gegen St. Pölten noch eine Möglichkeit auf den Gewinn der Qualifikationsgruppe gehabt hätte. Doch dem wird nicht so sein, verlor man doch unter der Woche im direkten Duell gegen die Austria mit 1:2 und musste sich damit im Kampf um den Gewinn der Qualifikationsgruppe geschlagen geben. Nicht nur das, die Serie an ungeschlagenen Spielen riss damit auch und so blieb man in der Qualifikationsgruppe nicht ganz makellos. Nun wird es darum gehen, vor dem Playoff-Duell gegen die Austria nochmal Selbstvertrauen zu tanken und sich optimal vorzubereiten, weshalb auch hier wohl kräftiger rotiert werden dürfte.

– Der SCR Altach gewann die letzten 3 Duelle gegen den SKN St. Pölten in der Bundesliga. Mehr als 3 Siege in Folge gelangen den Vorarlbergern gegen kein Team in der Bundesliga.

– Der SCR Altach traf in jedem Auswärtsspiel gegen den SKN St. Pölten in der Bundesliga – insgesamt 12-mal.

– Der SCR Altach holte in dieser Spielzeit 5 Auswärtssiege. Mehr sind den Vorarlbergern in einer Saison der Bundesliga nie gelungen.

– Der SKN St. Pölten hält in dieser Saison der Bundesliga bei 12 Jokertoren – Bestwert aller Teams der Qualifikationsgruppe.

– Der SKN St. Pölten erzielte in der Gruppenphase 16 Tore bei einer Chancenverwertung von 18% – jeweils Bestwert in der Qualifikationsgruppe.

Letztes Duell:
Altach 2:0 St. Pölten
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 13 (4 Siege St. Pölten, 1 Remis, 8 Siege Altach)
Verletzt/Angeschlagen: Luxbacher, Pak / Schreiner, Fischer, Karic, Wiss
Gesperrt: Niemand / Dabanli
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Austria-Altach

 

SK Sturm Graz – TSV Hartberg

Sonntag 17:00, Merkur Arena, Schiedsrichter: Alan Kijas

Was für die Qualifikationsgruppe galt, ist natürlich auch in der Meistergruppe der Fall, denn auch hier gibt es zumindest ein Duell um die „goldene Ananas“. Und diese Tatsache ist für den SK Sturm Graz besonders bitter, denn man hätte sich gerne ein „Finale“ um den fünften Tabellenplatz gewünscht, der den Grazern zumindest das Europacup-Playoff beschert hätte. Stattdessen ist man am letzten Rang in der Meistergruppe einzementiert und wird damit die Saison auf diesem undankbaren Platz beenden. Das lag auch daran, dass der erhoffte „Trainereffekt“ nicht eintraf und Interimscoach Hösele das Ruder nicht mehr rumreißen konnte. Nun schrillen die Glocken in Graz in Richtung „Neuaufbau“ und Neo-Sportdirektor Schicker steht eine Mammutaufgabe bevor.

Des einen Freud, des anderen Leid, könnte man hier getrost konstatieren. Dass es der SK Sturm nicht auf den fünften Rang geschafft hat, lag auch am TSV Hartberg, der eine mehr als respektable Meisterrunde hingelegt hat. Zwar hatten die Ost-Steirer vor allem in Heimspielen Probleme Siege einzufahren, doch dank der Auswärtsstärke sicherte man letztlich den fünften Platz ab. Dass die Hartberger für Spektakel stehen, bewiesen sie erneut unter der Woche beim Nachholspiel gegen den WAC, wo man in einer fulminanten Partie ein 3:3 Unentschieden in den Schlussminuten fixierte. Nun kann man entspannt in dieses „Steirer-Derby“ gehen und nochmal beweisen, dass zumindest heuer der TSV Hartberg die Nummer Eins in der Steiermark ist.

Letztes Duell:
Hartberg 1:2 Sturm
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 5 (3 Siege Sturm, 2 Siege Hartberg)
Verletzt/Angeschlagen: Spendlhofer / Ostrak, Lema,
Gesperrt: Balaj, Ljubic / Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Austria/Altach-Hartberg

Wolfsberger AC – SK Rapid Wien

Sonntag 17:00, Lavanttal Arena, Schiedsrichter: Alexander Harkam

Eine große Chance verpasste der Wolfsberger AC unter der Woche, der man wohl nach wie nachtrauert. Nachdem die drittplatzierten Linzer gegen Rapid verloren, hätten die Lavanttaler mit einem Sieg in Hartberg die Oberösterreicher überholen und den begehrten dritten Rang einnehmen können. Man hatte sogar in Hartberg den Sieg am Fuß und bekam in der Nachspielzeit einen Elfmeter zugesprochen, doch diesen Matchball vergab Torjäger Weissman unglücklicherweise und somit blieb es letztlich beim unbefriedigenden 3:3 Unentschieden. Nun sind die Kärntner auf Schützenhilfe von Meister Salzburg angewiesen und müssen selber das Heimspiel gegen Rapid gewinnen, um doch noch den Sprung nach vorne zu vollziehen.

Der SK Rapid Wien kann dagegen ganz entspannt in diese Partie gehen, denn selber hat man schon die Vizemeisterschaft in der Tasche. Ausschlaggebend dafür war natürlich der Auftritt unter der Woche gegen den LASK, wo man mit 3:1 gewann und damit den direkten Konkurrenten um den zweiten Rang in die Schranken wies. In Anbetracht dessen, dass man nach dem 2:7 gegen Salzburg vor kurzem noch das Gespött des Landes war, ist das zweifellos ein befriedigendes Gefühl und damit können die Grün-Weißen durchaus zufrieden mit ihrer Saison sein, wobei es natürlich noch in vielen Bereichen Steigerungspotenzial gibt.

– Der WAC ist seit 8 Heimspielen in der Bundesliga gegen den SK Rapid Wien unbesiegt (3 Siege, 5 Remis) und verlor überhaupt nur eines der 14 Heimspiele gegen den SK Rapid Wien (am 31. Mai 2015 mit 0:5).

– Der SK Rapid Wien gewann in dieser Saison der Bundesliga 10 Auswärtsspiele – wie 1994/95. 11 Auswärtssiege sind den Hütteldorfern noch nie in einer Spielzeit gelungen.

– Der SK Rapid Wien blieb nur in einem Auswärtsspiel dieser Saison torlos. Das gelang den Hütteldorfern sonst nur 2014/15.

– Shon Weissman erzielte im ersten Heimspiel des WAC gegen den SK Rapid Wien in dieser Saison einen Doppelpack. Beide Tore erzielte Weissman per Kopf.

– Ferdinand Feldhofer, Trainer des WAC, spielte von Jänner 2002 bis Juni 2005 für den SK Rapid Wien und feierte 2005 mit dem SK Rapid Wien den Titel in der Tipico Bundesliga.

Letztes Spiel:
Rapid 2:1 WAC
Bilanz seit 74/75:
Spiele insgesamt: 29 (9 Siege WAC, 10 Remis, 10 Siege Rapid)
Verletzt/Angeschlagen: Strebinger, Barac, Murg, Sonnleitner, Dibon, Szanto, Schobesberger, Wunsch, Schuster / Schmid, Peric
Gesperrt:  Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel:

 

LASK – Red Bull Salzburg

Sonntag 17:00, Raiffeisen-Arena, Schiedsrichter: Julian Weinberger

Was vor einigen Wochen noch ein brisantes Duell und „Finale“ hätte sein können, hat nun nur noch für eines der beiden Teams eine Bedeutung. In beiden Fällen spielte dabei der LASK eine große Rolle, denn einerseits kassierten die Linzer einen Punkteabzug, durch den man im Titelkampf ins Hintertreffen gelang, andererseits waren die Leistungen, speziell in der Anfangsphase der Meistergruppe, nicht gut genug – weshalb man nun auch noch die Vizemeisterschaft verpasste. Um das absolute Worst-Case Szenario zu vermeiden, wird der LASK wohl einen Sieg gegen die Bullen brauchen, denn ansonsten droht auch noch der Verlust des dritten Tabellenranges, der zur direkten Teilnahme an der Europa League-Gruppenphase berechtigen würde.

Auf der anderen Seite möchte der Serienmeister Red Bull Salzburg nach dem erneuten „Doublegewinn“ die Saison anständig ausklingen lassen. Das könnte für die Oberösterreicher natürlich die Chance sein, auf einen etwas schwächeren Gegner als sonst zu treffen. Andererseits zeigten die Bullen allerdings beim 5:2 Erfolg unter der Woche gegen Sturm, dass sie trotz der fixierten Meisterschaft am Zug bleiben, da vor allem Spieler aus der zweiten Reihe nun die Chance bekommen, für die nächste Saison Eigenwerbung zu betreiben. Daher könnte dieses Spiel durchaus kurzweilig werden und für Spannung dürfte gesorgt sein.

Letztes Spiel:
Salzburg 3:1 LASK
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 113 (34 Siege LASK, 39 Remis, 40 Siege Salzburg)
Verletzt/Angeschlagen: Potzmann, Wostry, Goiginger / Bernede, Walke, Camara
Gesperrt:  Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel:

Dalibor Babic