In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten... Flop-Legionäre (7): SK Sturm Graz, Teil 2 von 2

In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen nicht? Wer waren die teuren Flops?

Hier ist der zweite Teil über den SK Sturm Graz, der in den letzten zehn Jahren mit Legionären verhältnismäßig selten danebengriff. Einige Kicker waren am Ende des Tages aber dennoch zu schwach, um einen der kostbaren Legionärsplätze besetzen zu dürfen.

Emeka Eze

Es gab durchaus einige Partien, wie etwa das denkwürdige ÖFB-Cup-Halbfinalspiel gegen den SK Rapid, in denen der nigerianische Angreifer Emeka Eze andeutete, welch großes Potential in ihm schlummert. Über einen längeren Zeitraum konnte der heißblütige Stürmer dieses Potential aber nicht abrufen und so stehen unterm Strich nur acht Tore in 55 Partien für den SK Sturm Graz. Angesichts dessen, dass Sturm den heute 25-Jährigen um nicht mal 100.000 Euro aus Finnland holte, ist dieser Flop natürlich dennoch verschmerzbar. Nachdem sich Eze zwei Jahre lang nicht als Stammspieler etablieren konnte, wurde er von Sturm an Adanaspor verliehen, wo er es immerhin auf fünf Saisontore in 17 Partien brachte. Seit etwa einem Jahr spielt der Nigerianer nun fix für den türkischen Zweitligisten Ankara Keciörengücü, wo er zum Stamm zählt und in seinen ersten 20 Spielen acht Treffer erzielte.

Raphael Obermair

Den trickreichen deutschen Flügelspieler Raphael Obermair holte der SK Sturm aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern München, wo er Leistungsträger war. Für die Grazer reichte es aber nur zu vier Einsätzen in der österreichischen Bundesliga und einigen Spielen mehr in der Regionalliga Mitte. Nachdem der erhoffte Überraschungserfolg deutlich ausblieb, wurde Obermair im Sommer 2019 wieder nach Deutschland abgegeben, wo er zum Stammspieler bei Carl Zeiss Jena wurde. Seit Sommer 2020 kickt er nun in Magdeburg, wo er ebenfalls zu den wichtigsten Spielern zählt.

Filipe Ferreira

Nur ein halbes Jahr kickte der portugiesische Linksverteidiger Filipe Ferreira in Graz, nachdem er im Sommer 2018 ablösefrei von Pacos Ferreira kam. Nach sechs Einsätzen in der Kampfmannschaft war sein Intermezzo in der Steiermark aber auch schon wieder vorbei. Zunächst wechselte Ferreira leihweise zu CD Nacional, dann fix zu Tondela, wo er zwei Jahre lang Stammspieler war. Zu Beginn der neuen Saison wechselte der 31-Jährige zum Erstligisten Boavista Porto, wo er bisher nur die Rolle eines Ergänzungsspielers einnimmt und hauptsächlich eingewechselt wird.

Isaac Donkor

In der Saison 2019/20 lief der Ghanaer Isaac Donkor – auch aus Mangel an Alternativen – immer wieder in der Sturm-Innenverteidigung auf. Als er im wenig erfolgreichen Meisterplayoff innerhalb von zwölf Tagen zweimal mit Gelb-Rot vom Platz flog und auch sonst einige auffällige Unsicherheiten dabei waren, war aber schon klar, dass seine Zukunft in Graz nicht von großer Dauer sein würde. Nach insgesamt 14 Pflichtspieleinsätzen wurde der heute 26-Jährige, der im Nachwuchs von Inter Mailand groß wurde, an den türkischen Klub Adanaspor abgegeben. Dort – in der zweiten türkischen Leistungsklasse – ist der Mann aus Kumasi allerdings unumstrittener Stammspieler.

Bekim Balaj

Er wurde als Brecher und Zielspieler vom russischen Erstligisten Akhmat Grozny geholt, aber mit sechs Bundesligatreffern in seiner ersten Saison und drei weiteren in der zweiten und letzten Saison, blieb der Albaner Bekim Balaj doch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Somit war bald klar, dass der Vertrag des heute 30-Jährigen wohl nicht mehr verlängert werden würde. Für Balaj ging es daher im Sommer zurück nach Russland, zum Aufsteiger in die Premier Liga Nizhny Novgorod. Zwar kam er bisher in allen Saisonspielen für den Underdog zum Einsatz, auf sein erstes Saisontor wartet er allerdings noch.

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Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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