Frühjahrsvorschau: Bricht Mattersburg die Serie der Sensationsaufsteiger?
Bundesliga 3.Februar.2016 Alexander Semeliker 0
Am kommenden Samstag startet die Frühjahrssaison in der tipico Bundesliga. abseits.at nimmt daher jede Mannschaft unter die Lupe, wirft einen Blick auf die Probleme im Herbst, das Transferfenster, die Spielweise, die Schlüsselspieler und die Form. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem SV Mattersburg.
Die Aufsteiger der vier fünf Jahre konnten durch die Bank erstaunliche Ergebnisse erzielen. Die Admira, Grödig und Altach schafften als Dritter jeweils den Sprung in den Europacup. Der Wolfsberger AC verpasste ihn 2012/2013 nur sehr knapp. Ob der SV Mattersburg diese Serie heuer fortsetzen kann, darf bezweifelt werden.
Die Probleme im Herbst
Der Unterschied zu den Aufsteigern der letzten Jahre und dem SVM erkennt man auch wenn man sich den Saisonverlauf ansieht. Der 2:1-Heimsieg gegen den Meister aus Salzburg steht stellvertretend für einen starken Beginn. Weitere Glanzlichter blieben – mit Ausnahme des 4:2-Erfolgs beim SK Rapid – jedoch aus. Gegen Ende des Herbsts – also in der Phase, in der etwa Grödig und Altach immer stärker wurden – baute man ab. In den Runde 14 bis 20 holte man nur drei Punkte. Den letzten Sieg gab es Ende Oktober.
Die Spielweise
Auch hinsichtlich der Spielweise unterscheidet sich die Mannschaft von Ivica Vastic von den Vorgängern. Wie schon in der ersten Liga wird versucht, das Spiel selbst zu machen. Bis auf wenige Ausnahmen setzte man im Winter auch durchgängig auf die gewohnte 4-3-3-Grundordnung. Im Frühjahr könnte sich das allerdings ändern, weil mit Karim Onisiwo einen empfindlichen Abgang gab. In der Vorbereitung spielte die Vastic-Elf unter anderem in einer interessanten Rauten-Formation, was – wie an anderer Stelle bereits thematisiert – für mehr Dynamik durch die Mitte sorgen könnte.
Das Transferfenster
Obwohl mit Onisiwo eine tragende Säule den Verein verließ, wurden die Mattersburger nicht auf dem Transfermarkt aktiv. Die entstandene Lücke soll kollektiv geschlossen werden. Die Grundformation wurde umgestellt, sodass andere Spieler in den Fokus rücken dürften. Der wiedergenesene Patrick Bürger war beispielsweise ein fester Bestand in den Testspielen. Ebenso scheinen Spieler wie Thorsten Röcher und Sven Sprangler näher an die Stammelf herangerückt. Außerdem dürfte Vitalijs Maksimenko eine weitere Option in der Innenverteidigung sein.
Die Schlüsselspieler
Jano: Schon im Herbst und in der letzten Saison war der erfahrene Spanier wohl ein noch wichtigerer Baustein im SVM-Spiel als sein Ex-Kollege Onisiwo. Jano ist aufgrund seines hervorragenden Stellungsspiels nicht nur ligaweit für die meisten Balleroberungen zuständig, sondern kann mit seinem Passspiel den Spielrhythmus bestimmen. In Summe machte ihn das zum unerlässlichen Stabilisator und zum wohl dominantesten Mittelfeldspieler der ganzen Liga.
Michael Perlak: Der Spätstarter dürfte im Frühjahr wohl der entscheidende Faktor im Offensivspieler. Im Herbst zeigte er vor allem mit seinen Läufen aus der Tiefe für viel Dynamik. Behält Vastic die Rautenformation mit ihm als Zehner bei, dann wird er in seinen Aktionen jedoch weiträumiger werden müssen – insbesondere im Passspiel. Im Kader gibt es praktisch keinen spielstarken Stürmer, mit dem Perlak kombinieren könnte. Auf den Halbpositionen gibt es entweder balancierende (Prietl, Sprangler) oder geradlinige (Röcher) Akteuere.
Die Spieler unter Druck
Markus Pink: Der Torschützenkönig der Aufstiegsaison hat in der Bundesliga nach starkem Auftakt Ladehemmung. Sieben seiner acht Scorerpunkte verbuchte er in den ersten sieben Runden. Angesichts der wahrscheinlichen Systemumstellung, sollte er zudem seine Bewegungsmuster ändern und Perlak unterstützen, da Bürger als bulligerer Angreifer das Sturmzentrum bzw. die Gefahrenzone besetzen dürfte.
Lukas Rath: Schon als 16-Jähriger debütierte Rath in der Bundesliga und gehörte zunächst als Außen- und dann Innenverteidiger zum Stammpersonal der Burgenländer. Im Herbst hat er seinen Platz in der ersten Elf verloren, obwohl er im Vergleich zu Nedeljko Malic ohne Frage der strategisch und technisch reifere Spieler ist. Dass in der Vorbereitung jedoch auch Maksimenko den Vorzug in der Innenverteidigung bekam, sollte die Alarmglocken schrillen lassen.
Die Testspiele
7:1 gegen Südburgenland-Auswahl – Tore: Pink (2), Prietl, Bürger, Perlak, Harrer, Ibser
5:1 gegen 1. FC Sollenau – Tore: Mahrer, Mail, Pink, Hawlik, Novak
0:2 gegen Dynamo Moskau
3:2 gegen SC Farnese – Tore: Klemen, Pink, Hawlik
1:1 gegen Kapfenberg – Tor: Novak
Alexander Semeliker, abseits.at
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