Am kommenden Samstag startet die Frühjahrssaison in der tipico Bundesliga. abseits.at nimmt daher jede Mannschaft unter die Lupe, wirft einen Blick auf die Probleme... Frühjahrsvorschau: Kriegt der WAC dank Pfeifenbergers Input die Kurve?

Wolfsberger AC - Wappen mit Farben_abseits.atAm kommenden Samstag startet die Frühjahrssaison in der tipico Bundesliga. abseits.at nimmt daher jede Mannschaft unter die Lupe, wirft einen Blick auf die Probleme im Herbst, das Transferfenster, die Spielweise, die wichtigsten Personalien und die Form. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem WAC.

Der WAC hat als Tabellenletzter zwar die schlechteste Ausgangsposition aller Bundesligisten, aber dennoch alle Chancen auf den Klassenerhalt. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Obwohl es im Winter personell kaum Veränderungen gegeben hat könnte der WAC im Frühjahr anders auftreten.

Die Probleme im Herbst

Die schwerwiegenden Probleme des WAC zeichneten sich – trotz erfolgreicher Qualifikation für den Europacup – schon in der letzten Saison ab. Unter Didi Kühbauer fokussierte man sich zu sehr auf das klassische Konterspiel und hatte insbesondere dann Probleme, wenn man selbst das Heft in die Hand nehmen musste. Die Lösungsansätze für dieses Problem waren meist simple Einzelaktionen, die aufgrund der überschaubaren individuellen Qualität meist nicht erfolgreich waren.

Die Spielweise

Mit dem Trainerwechsel kurz vor Ende der Herbstsaison zeichnete sich jedoch ein Kurswechsel ab. Nicht nur, dass man nur eines der vier Spiele unter Pfeifenberger verlor, es wurde auch die Spielweise adaptiert. Der 49-Jährige behielt die 4-4-2-Grundordnung, die Kühbauer in den letzten Spielen seiner Amtszeit aufbot, bei, ließ aber aktiver gegen den Ball spielen. Die Abläufe waren zwar selten hundertprozentig sauber, Pfeifenberger zeigte aber schon in Wiener Neustadt, dass das für den Klassenerhalt nicht zwingend notwendig ist. Die Wintervorbereitung ermöglichte es ihm zudem, diese Philosophie zu stärken.

Das Transferfenster

Auf dem Transfermarkt hielten sich die Wolfsberger wohl auch aus diesem Grund zurück. Für Pfeifenbergers Spiel haben sie nämlich durchaus die passenden Spieler im Kader. Als Neuzugang wurde lediglich Ibrahim Bingöl von Austria Salzburg geholt. Der 22-Jährige hatte in der Sky Go Erste Liga sehr gute Balleroberungswerte (4,1 Tackles und 2,7 abgefangene Bälle pro 90 Minuten), gute Passwerte (51 Pässe pro 90 Minuten bei 78% Passquote) sowie passable Offensivwerte (0,41 Scorerpunkte und 1,6 Torschussbeteiligungen pro 90 Minuten). Er könnte, wie in der Mozartstadt, als Verbindungsspieler auf der Doppelsechs oder auf den Außenbahnen im Mittelfeld eingesetzt werden.

Die Schlüsselspieler

Silvio: Der 30-Jährige Brasilianer blühte nach dem Trainerwechsel förmlich auf, erzielte drei seiner vier Treffer im Herbst in der noch kurzen Pfeifenberger-Ära. Unter allen Offensivspielern ist er wohl der dynamikfähigste Akteur, kann Bälle auch unter Druck verarbeiten und hält mit seinen kleinräumigen Aktionen das Tempo hoch.

Peter Tschernegg: Zu Beginn der Saison noch Stammspieler, stand Tschernegg unter Kühbauer zwischen Runde 8 und 16 keine einzige Minute am Rasen. Erst als Pfeifenberger übernahm, zeigte der 23-Jährige seine aus Grödig bekannte Klasse – nicht nur in der Balleroberung (durchschnittlich 7,5 pro Spiel), sondern auch im Spiel nach vorne (1,8 Torschussbeteiligungen).

Die Spieler unter Druck

Manuel Seidl: Eigentlich würde Seidl recht gut zum anvisierten Spiel passen: technisch gut, gutes Raumgefühl und Passspiel. Auch unter Kühbauer spielte der 27-Jährige – teils verletzungsbedingt – nicht die Rolle, die man vom ihm erwartete. Durch Bingöls Verpflichtung, Tscherneggs starken Leistungen und dem Aufstieg von Youngster Christoph Rabitsch sowie dem vermutlichen Festhalten am 4-4-2 wird es für den Burgenländer auch im Frühjahr schwer, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen.

Philip Hellquist: Auch vom 24-jährigen Schweden erwartete man sich im Lavanttal vermutlich mehr. Der Sommerneuzugang hätte das Kombinationsspiel verbessern sollen, kam aber hauptsächlich zu Kurzeinsätzen. Silvio und WAC-Topscorer Issiaka Ouedraogo dürften als wendige und weiträumige Akteure eher zur Philosophie Pfeifenbergers passen, sodass Hellquist weiterhin bestenfalls die Joker-Rolle bleibt.

Die Testspiele

3:3 gegen LASK – Tore: Baldauf, Silvio, Ouedraogo

3:0 gegen Kapfenberg – Tore: Hellquist (2), Tschernegg

2:1 gegen Universitate Craiova – Tore: Jacobo (2)

0:3 gegen 1. FC Heidenheim

2:3 gegen Vardar Skopje – Tore: Putsche, Ouedraogo

2:0 gegen NK Domzale – Tore: Seidl, Silvio

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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