Bis vor wenigen Wochen genoss Oliver Glasner unter den Fans der SV Ried noch einen gewissen Kredit. Man müsse ihm Zeit geben, dürfe nichts... Glasner und Reiter unter Druck: Das sagen die Fans zur aktuellen Situation der SV Ried

Oliver Glasner - SV RiedBis vor wenigen Wochen genoss Oliver Glasner unter den Fans der SV Ried noch einen gewissen Kredit. Man müsse ihm Zeit geben, dürfe nichts überstürzen. Mittlerweile schlägt die Stimmung aber um. Wir haben uns im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum, umgesehen und die Stimmen der Ried-Fans zum Thema Oliver Glasner eingeholt.

Euro_Klausi: Langsam aber sicher habe ich genug von Glasner. Seine supertolle, supermoderne Spielphilosophie ist furchtbar nach hinten losgegangen und der jetzige Plan B seit dem Sieg in Neustadt ist der selbe, auf Zufall aufgebaute hilflose Kick&Rush-Topfen wie unter Angerschmid.

Auswärtsspiel: 5 Punkte in den nächsten 3 Spielen sind aus meiner Sicht ein Muss, ansonsten darf das Kapitel gerne beendet werden, mir fehlt der Plan und die Ordnung. Selbst im ersten Lehrjahr soll das besser gehen…

Stehplatz: Spätestens seit Fuchsbichler wollen wir in regelmäßigen Abständen neue Trainer, weil dann alles gut wird. Ich sage es nur ungern, aber dieses System greift ungefähr so gut, wie jenes von Glasner.

pennywise: Lösungsansatz wäre, ein bisschen Kontinuität in die Angelegenheit zu bringen. Jetzt hat man gegen Salzburg eine in Ansätzen brauchbare Spielanlage samt Aufstellung gefunden und was macht man? Man stellt das System um… Irgendwie kommt‘s mir vor, die Aufstellung hängt von den gerade verfügbaren Spielern ab. Aber gerade beim 3-5-2 würde der dauerlaufende Lainer auf der Außenbahn gut zur Geltung kommen. Streker kann an seiner angestammten Position spielen und Fröschl gibt sowieso immer alles. Der kann sich gleich Tipps vom Ewaldinho [Ewald Brenner, Anm.] holen für seine Umschulung auf eine Allzweckwaffe an den Außenbahnen!

mariv (Als Reaktion auf ein „Sportwoche“-Interview von Ried-Manager Stefan Reiter): Schön langsam fällt das unter Realitätsverweigerung. Es kann mir kein Mensch erzählen, dass da alles perfekt läuft. Wenn das so wäre, ist das sehr bedenklich und der sichere Abstieg ist vorprogrammiert. Gerade nach solchen Leistungen sollte es Spannungen geben weil sonst tritt Lethargie ein und die Leistungen bleiben gleich.

themanwho: Ich sehe das auch mittlerweile als Realitätsverweigerung, Alles passt sicher nicht mal annähernd perfekt, wenn man peinliche 10 Punkte aus 13 Spielen holt (10/39). Den letzten Heimsieg gab’s Mitte Juli. Nix im August. Nix im September. Nix im Oktober. Jetzt beginnt der November. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage, dass wir mit der roten Laterne überwintern.

Ried im Innkreis: Was aber schon stimmt ist, dass das Feedback bezüglich Glasner seitens der Spieler sehr positiv ist. Da hört man sehr oft Aussagen wie „einen besseren Trainer hab ich noch nicht gehabt / könnte ich mir nicht vorstellen“ usw. Fakt ist meiner Meinung nach, dass wenn man immer die Leistungsträger abgibt / abgeben muss, irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo man das nicht mehr kompensieren kann – und an diesem Punkt befindet man sich jetzt.

Sam Bellamy: Die vielen jungen Spieler haben leider keine Spieler an der Seite, wo man zumindest unbewusst aufschauen kann, sich hochziehen kann. „Da will ich auch mal hin“ oder „Geil, den hab ich vor 7 Jahren noch im Fernsehen gesehen“ oder “ Von dem kann ich lernen“ wird kaum einer denken von ihren Mitspielern bei uns. Glasner kann halt nur bedingt für die Kaderzusammenstellung verantwortlich gemacht werden. Überhaupt fällt es schwer mal wen in die Pflicht zu nehmen bei uns, wenn‘s nicht läuft. Wie willst die ganzen Lehrbuam in die Pflicht nehmen? Reiter muss handeln, der ist der einzige, der Erfahrung hat und Topleistungen schon bestätigt hat.

boandlkramer: Reiter soll aber langsam mal über seine eigene Leistung nachdenken. Wie ich schon im Zuge der Angerschmid-Entlassung sagte, hat er aber scheinbar niemanden mehr, der ihn kontrolliert. Er scheint Alleinherrscher zu sein. Nochmal, nur weil einer in der Vergangenheit vieles richtig gemacht hat ist er ganz bestimmt nicht für alle Zeiten der Messias. Mir geht‘s da nicht nur um die absolut schlechte Einkaufspolitik der letzten Jahre, sondern vor allem um die Außendarstellung: Fehler werden nicht eingesehen, Kritikern wird jede Ahnung abgesprochen. Solange das so ist, kann man sich auch keine Besserung erwarten.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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