Im Zuge einer kleinen Serie nehmen wir die Verträge der Spieler in den beiden österreichischen Profiligen unter die Lupe. Welche Spieler haben auslaufende Verträge,... Im Sommer 2016 auslaufende Verträge (2) – Grödig, Ried, WAC und Altach

Michael Sollbauer_abseits.atIm Zuge einer kleinen Serie nehmen wir die Verträge der Spieler in den beiden österreichischen Profiligen unter die Lupe. Welche Spieler haben auslaufende Verträge, bei wem gibt es vereins- oder spielerseitige Optionen? Und welche Spieler mit auslaufenden Verträgen sind heiße Aktien für größere Klubs. Wir setzen unsere Suche im unteren Tabellendrittel der höchsten Spielklasse fort.

Auch für die Abstiegskandidaten der tipico Bundesliga ist kaum Planungssicherheit gegeben. Noch wissen Altach, Wolfsberg und Ried nicht, ob man nächstes Jahr erstklassig spielen wird. Speziell der SV Grödig wird’s aber richtig schwer haben, denn die Salzburger kämpfen mittlerweile tatsächlich ums nackte Überleben.

Grödiger Stammspieler im Sommer frei

Bei einem Abstieg droht den Grödigern der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Es ist sehr wahrscheinlich, dass viele der Verträge nicht für die Erste Liga gelten. Ohnehin im Sommer auslaufen werden unter anderem die Verträge von Matthias Maak, Lukas Denner, Roman Kerschbaum, Daniel Schütz und Sandro Djuric, um nur einige Stammkräfte zu nennen. Sämtliche Spieler des Grödig-Kaders haben allerlängstens Verträge bis Sommer 2017.

„Schlussverkauf“?

Angesichts der prekären Wirtschaftslage in Grödig, der höchstakuten Abstiegsgefahr und den kurzen Vertragslaufzeiten, kann man wohl zusammenfassen, dass man im Sommer wohl jeden Grödig-Kicker recht günstig abwerben kann. Im Falle eines Abstiegs wäre wohl mehr als die Hälfte des Grödig-Kaders ablösefrei zu haben. Auch wenn man sich beim weithin unbeliebten Tabellenschlusslicht trotz zehn Spielen ohne Sieg noch immer kämpferisch gibt, deutet alles auf den Absturz der Grödiger nach drei Jahren Bundesliga hin.

Bleiben Gludovatz und Posch in Ried?

Die anderen drei Abstiegskandidaten möchten allerdings ihre durchwachsene Saison 2015/16 vergessen machen und gestärkt in die neue Spielzeit gehen. Dafür sind aber noch einige Verhandlungen erforderlich. So zum Beispiel in Ried: Dort ist es trotz des verbesserten Frühjahrs noch nicht klar, ob Paul Gludovatz und sein Assistent Mario Posch auch in der nächsten Saison das Zepter im Innviertel schwingen. Wie der burgenländische Trainer in einem Laola1-Interview kurz vor dem Frühjahrsauftakt verlautbarte, wird dies auch auf „Lust und Laune“ ankommen.

Rieder Innenverteidigung im Sommer ablösefrei

Einiges verändern könnte sich auch in der Defensive der Rieder: Mit Bernhard Janeczek, Thomas Reifeltshammer und Petar Filipovic laufen die Verträge der gesamten Rieder Innenverteidigung aus. Nur beim physisch dominanten Filipovic hat die SV Ried eine Option, die wohl auch gezogen werden wird. Reifeltshammer ist heutzutage nicht mehr so gefragt, wie noch vor einigen Jahren. Eher könnte der 3 ½ Jahre jüngere Janeczek das Vertragsende nutzen, um den nächsten Schritt zu wagen.

Weitere auslaufende Verträge von Rieder Defensivakteuren

Nicht nur innen, sondern auch „rundherum“ laufen die Verträge aus: Für die Außenverteidiger Florian Hart und Julian Baumgartner, sowie den bisher glücklosen Liechtensteiner Teamspieler Michele Polverino hält Ried keine Optionen, für den Deutschen Denis Streker und den aktuell verletzten Nico Antonitsch schon.

Ziegl verlängert bis 2018

Die heißeste Aktie war – bis heute – Marcel Ziegl. Der defensive Mittelfeldspieler, der sich gerade erst von seinem Kreuzbandriss erholte, unterzeichnete heute einen neuen Vertrag bis Sommer 2018. Vor seiner Verletzung wurde Ziegl von größeren Klubs umworben. Nun, unmittelbar nach seiner Genesung, hält der Eigenbauspieler der SV Ried die Treue.

Wie geht’s mit den jungen Stürmern weiter?

Offensiv wird man’s wohl weiter mit Fabian Schubert (21, zwei Jahre vereinsseitige Option) und Union-Gurten-Kooperationsspieler Jakob Kreuzer (21) versuchen. Das einstige Top-Talent Luca Mayr blieb zuletzt leider ein wenig in seiner Entwicklung stehen, wodurch ein neuer Vertrag für ihn unwahrscheinlicher wird.

WAC könnte mehrere Optionen ziehen

Sehr viele Verträge laufen auch beim Wolfsberger AC aus. Optionen halten die Kärntner derzeit nur für Issiaka Ouédraogo (27), Peter Tschernegg (23), Thomas Zündel (28) und Ibrahim Bingöl (22). Vor allem die Verträge von Ouédraogo und Tschernegg dürften per Option verlängert werden.

Was passiert mit WAC-Routiniers?

Spannung bringt der Verbleib einiger Wolfsberger Routiniers: Nemanja Rnic (31) ist auch in seinem dritten Jahr in Wolfsberg unumstrittener Abwehrchef. Nun endet der Vertrag des einstigen serbischen Teamspielers ebenso, wie der von Jacobo (32), der mittlerweile fast schon als Wolfsberger Urgestein anzusehen ist. Der Spanier spielt nun schon seine fünfte Saison im Lavanttal und wäre aufgrund seiner technisch ansehnlichen und teils unkonventionellen Spielweise auch für größere Bundesligaklubs noch immer eine Bereicherung.

Generationswechsel in Wolfsberg?

Für die anderen Routiners wird’s schwer: Christian Dobnik (29) verlor seinen Stammplatz an Alex Kofler, Tadej Trdina (28) hat nach seinem Kreuzbandriss Nachholbedarf und könnte erst 2016/17 wieder spielen. Von Manuel Weber (30), Silvio (31) und auch Manuel Seidl (27) kam zu wenig. Sie könnten im Sommer bereits auf Vereinssuche gehen. Bei Spielern wie Baldauf, Putsche, Palla oder Drescher ist es Geschmackssache. Sie alle sind aber keine Kandidaten für langfristige, neue Verträge.

Sollbauer, Wernitznig und Rabitsch gefragte Spieler

Die heißesten Aktien bei den Wolfsbergern sind Innenverteidiger Michael Sollbauer, Offensivallrounder Christoph Wernitznig und der junge Sechser/Achter Christoph Rabitsch. Sollbauer wurde bereits im Winter mit dem SK Sturm Graz in Verbindung gebracht – der 25-jährige Abwehrspieler könnte im Sommer ablösefrei gehen und so den nächsten Schritt machen. Bei Sturm wird man aller Voraussicht nach, weiterhin einen Defensivmann benötigen. Der erst 19-jährige Rabitsch kommt aus der Kärntner Akademie und schnappte sich im Oktober einen Stammplatz, den er seitdem nicht mehr hergab. Der WAC wird sicher probieren den gebürtigen Spittaler zu halten, könnte dabei aber auf harte Konkurrenz stoßen.

Vier offene Optionen bei Altach

Etwas weniger umfangreich ist die Planungsnotwendigkeit in Altach: Die Verträge von Felix Roth (28), Lukas Jäger (22), Patrick Seeger (29) und Alexander Pöllhuber (30) laufen aus, wobei die Vorarlberger jeweils eine vereinsseitige Einjahresoption besitzen. Einzig bei Lukas Jäger werden die Altacher nicht lange nachdenken – die anderen sind allesamt Wackelkandidaten, spielten 2015/16 jeweils schwächer als in den Jahren zuvor. Eine Geldfrage wird es bei Ismael Tajouri sein, denn der 22-Jährige gehört weiterhin der Austria, die Altacher haben jedoch eine Kaufoption auf den Linksaußen.

Prokopic und Salomon Altacher Wackelkandidaten

Auch die Verträge von Boris Prokopic und Patrick Salomon laufen aus. Die beiden hatten immer wieder gute Momente, blieben aber insgesamt unter den Erwartungen, weshalb auch sie Kandidaten für Abgänge im Sommer sind. Seine Stützen hat der SC Rheindorf Altach allerdings gebunden und so kann der durchaus nachhaltig agierende Klub aus Österreichs Westen von den aktuellen Abstiegskandidaten am gelassensten in die Zukunft blicken.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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