Katastrophaler Start, versöhnliches Ende – Das war die Herbstsaison der Wiener Austria
Bundesliga 1.Januar.2015 Alexander Semeliker 0
Die Herbstsaison 2014/2015 in der tipico Bundesliga ist beendet. In dieser Serie nimmt abseits.at den bisherigen Saisonverlauf, die Taktik, die wichtigsten Team- und Spielerstatistiken und die besten Akteure der zehn österreichischen Bundesligaklubs unter die Lupe. In diesem Artikel sehen wir uns den FK Austria Wien an.
Bisheriger Saisonverlauf
Nachdem in der Saison 2013/2014 der Europacup verpasst wurde ging die Wiener Austria sehr ambitioniert in die neue Spielzeit und war auch am Transfermarkt umtriebig. Zudem holte man mit Gerald Baumgartner einen neuen Trainer. Unter diesem brauchten die Veilchen aber lange, um auf Touren zu kommen. Ganze acht Spiele benötigten sie für den ersten Saisonsieg. Davor belegten sie sogar den letzten Tabellenplatz. Bis auf eine 0:4-Blamage in Wolfsberg blieben sie bis dahin aber ohne weitere Niederlage. Mit acht Unentschieden teilte die Austria auch öfter als jede andere Mannschaft die Punkte.
Der überraschende 3:2-Sieg gegen Red Bull Salzburg am neunten Spieltag hätte einen Wendepunkt bedeuten können, doch auch in den letzten zehn Runden fehlte den Violetten die Konstanz. Das zeigten vor allem die Niederlagen gegen Sturm, wo man nach Strich und Faden ausgekontert wurde, und gegen Salzburg, wo man zur Halbzeit schon 2:0 führte. Andererseits sorgte eine brauchbare Schlussphase mit zehn Punkten aus den letzten fünf Spielen – nur Ried war in diesem Zeitraum besser – dafür, dass sich die Austria im Frühjahr, trotz Platz sechs, Chancen auf das internationale Geschäft ausrechnen darf. Der Rückstand auf Platz zwei beträgt nur vier Punkte.
Taktik und Spielweise
Gerald Baumgartner führte in den letzten beiden Jahren zwei unterklassige Teams in den Europacup. Dabei setzte er auf ein aggressives, aber simples Spiel gegen den Ball. Auch bei der Austria verlangte er zunächst, dass sein Team nach vorne verteidigen soll, was aber nicht klappte. Seine Handschrift war bereits im Testspiel gegen PSV Eindhoven erkennbar – jedoch auch die Schwächen des Systems. Das Pressing war nicht geordnet genug, die Spieler agierten zu ballorientiert, ließen Rückräume offen und die Austria war folglich sehr instabil.
Mit Fortdauer der Saison ließen Baumgartner und sein Team diesen Fokus fallen und die Austria agierte wieder ballbesitzorientierter, presste tiefer. Man wurde damit zwar nicht zwingend torgefährlicher, stand aber stabiler und kontrollierte zumindest den Ball. Vor allem an den Abläufen im letzten Drittel haperte es und man wurde hauptsächlich über Einzelaktionen bzw. individuellen Improvisationen gefährlich. Gegen starke Konterteams – wie eben Sturm Graz eines ist – war dies weiterhin anfällig. Auch personell scheint Baumgartner noch nicht die gewünschte Balance gefunden zu haben. Erst in den letzten beiden Spielen schickte er zweimal hintereinander dieselbe Startelf auf den Rasen.
Teamstatistiken
Wie gewohnt lassen sich einige der oben erwähnten Punkte auch aus den Statistiken ableiten. So zeigt sich die fehlende Durchschlagskraft der Wiener beispielsweise darin, dass sie nur durchschnittlich oft auf das gegnerische Tor schossen (198). Noch eklatanter wirkt dies wenn man den Ballbesitz miteinbezieht. Nur Red Bull Salzburg hatte im Schnitt mehr Ballbesitz als der FAK (58%), der 45,2 Pässe pro Schuss spielte – nur die Admira schneidet in dieser Kategorie schlechter ab.
Andererseits sind die Defensivstatistiken gut. Die relativ niedrige Zahl an klärenden Aktionen wird durch den hohen Ballbesitzanteil weitestgehend relativiert. Zudem gibt es nur ein Team, das schneller den Ball vom Gegner erobert (7 erlaubte Pässe pro Balleroberung). Das bedeutet also, dass die Austria zwar oft den Ball hat, es aber kaum zu eigenen Torchancen kommt. Verlieren sie den Ball, holen sie sich in aber schnell wieder zurück und können ihr „langweiliges“ Passspiel erneut aufziehen – keine guten Vorzeichen, will man ein abwechslungsreiches Spiel sehen.
Spielerstatistiken
In diesem Abschnitt sehen wir uns die wichtigsten Spielerstatistiken, aufgeschlüsselt nach Positionen und normiert auf eine Einsatzzeit von 90 Minuten, an. Voraussetzung ist, dass ein Spieler mindestens 500 Minuten spielte. Eine Ausnahme stellen die Stürmer dar, wo dies nur auf einen Spieler zutreffen würde. Hier liegt die Grenze bei 180 Minuten.
Beste Zweikampfquote (Abwehr): Lukas Rotpuller (64,9%)
Meiste Balleroberungen (Abwehr): Markus Suttner (7,1)
Meiste klärende Aktionen (Abwehr): Vanche Shikov (7)
Meiste Pässe (Mittelfeld): Mario Leitgeb (56,7)
Beste Passquote (Mittelfeld): Mario Leitgeb (80,9)
Meiste Torschussbeteiligungen (Mittelfeld): Daniel Royer (4,8)
Meiste Balleroberungen (Mittelfeld): Thomas Salamon (8,4)
Meiste Pässe (Angriff): Roman Kienast (30)
Meiste Torschüsse (Angriff): Omer Damari (2,1)
Beste Chancenverwertung (Angriff): Omer Damari (29,6%)
Die Topspieler
Omer Damari – Der israelische Neuzugang war im Herbst das Um und Auf im Angriffsdrittel. Zum einen wegen der oben erwähnten mangelhaften taktischen Abläufen, andererseits wegen seiner individuellen Klasse. Er spielte im Schnitt zwar die wenigsten Pässe aller FAK-Stürmer, war aber stets an gefährlichen Aktionen beteiligt. Acht Tore und drei Vorlagen mögen auf den ersten Blick nicht überragend scheinen, sind unter Berücksichtigung der Umstände aber eine sehr gute Ausbeute.
Alexander Gorgon – Nachdem Damari für die letzten beiden Spiele ausfiel schlüpfte Gorgon in die Solostürmerrolle und erzielte auch prompt ein Tor. Der 26-Jährige ist kein Spieler, der durch spektakuläre Einzelaktionen auffällt, aber aufgrund seiner guten taktischen Bewegungen und Flexibilität ein wichtiger Spieler im FAK-Kader. Mit fünf Tore zudem zweitbester Torschütze.
James Holland – Der Glanz aus der Meistersaison 2013 mag beim Australier zwar mittlerweile verflogen sein, dennoch war er im Herbst noch einer der konstantesten Spieler seines Teams. Phasenweise agierte Holland zudem hoher als gewohnt und machte dort seine Arbeit, vor allem im Gegenpressing, sehr gut.
Alexander Semeliker, abseits.at
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