Jetzt ist es fix: Rapids Filip Stojkovic unterschreibt beim LASK und erhält dort einen Vertrag bis Sommer 2025. Es dürfte wohl einer der pikantesten... Kommentar: Stojkovic fix beim LASK oder „Charakter kann man nicht kaufen“

Jetzt ist es fix: Rapids Filip Stojkovic unterschreibt beim LASK und erhält dort einen Vertrag bis Sommer 2025. Es dürfte wohl einer der pikantesten Übertritte der Saison werden.

Bereits vor der Bestellung von Didi Kühbauer soll sich Filip Stojkovic für einen Wechsel zum LASK entschieden haben. In der Presseaussendung der Linzer heißt es dazu:

LASK-Sportdirektor Radovan Vujanovic unterstreicht die professionelle Einstellung des ersten Sommer-Neuzugangs: „Mit Filip gewinnen wir einen absoluten Siegertypen und Vollprofi: Er hat sich bereits frühzeitig für einen Wechsel zum LASK entschieden und dennoch bis zu seiner Verletzung Anfang Mai alles für seinen Vorgängerverein investiert. Für uns ist er eine echte Verstärkung.“

In Wien-Hütteldorf sieht man das natürlich etwas anders. Speziell was die außersportlichen Aktivitäten von Stojkovic im Frühjahr betrifft. Gegen Sturm holte er sich völlig unnötig die fünfte gelbe Karte ab, um gesperrt zu sein und beim Belgrad-Derby dabei sein zu können. Während er im Saisonfinish (vermeintlich) verletzt war, reiste er ebenfalls zu seinem Ex-Klub Roter Stern, um dort den Cupsieg mitzufeiern.

Das gipfelte in einer fristlosen Kündigung durch den SK Rapid. Wenn man die Handlungsweisen der Wiener kennt, ist das eine Maßnahme mit absolutem Seltenheitswert. Bei den Hütteldorfern ist man aufgrund der Hinterhältigkeit von Stojkovic’ Aktion, auch vor dem Hintergrund, dass Rapid noch mit einer besseren B-Mannschaft um den Einzug in die UEFA Europa Conference League Qualifikation spielte, konsternierter und verärgerte als etwa beim „Freipressen“ von Taxiarchis Fountas einige Monate zuvor.

Die „professionelle Einstellung“ von der Vujanovic spricht, liegt also massiv im Auge des Betrachters. Natürlich stimmt es, dass Stojkovic auf dem Platz ein mit allen Wassern gewaschener Siegertyp ist und seinem Team mit seiner aggressiven Art Vorteile bringt. Professionalität und vor allem Loyalität sieht aber definitiv anders aus.

Schlecht gealtert ist auch ein Sager von LASK-Präsident Gruber: „Keinen Spieler von uns würde ich gegen die ganze Mannschaft von Rapid tauschen – denn Charakter kann man nicht kaufen“. Zu einem Spielertausch kam es nun tatsächlich nicht, dafür bekommt der LASK nun einen Rapid-Spieler, der in Wien wohl künftig als Reibebaum betrachtet werden wird. Wie der LASK-Boss schon sagte. Charakter kann man nicht kaufen – und mit Stojkovic „kauft“ der LASK erst Recht keinen…

Übrigens: Rapid konnte sich eine Vertragsverlängerung von Filip Stojkovic nicht leisten. Auch der SK Sturm Graz fragte lose an und konnte mit den Forderungen des Montenegriners nicht mit. Der nicht im Europacup antretende LASK kann’s allerdings schon…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen