Kurzen Hänger überwunden, solide zu Ende gespielt: Rapid fertigt St.Pölten ab
Bundesliga 30.Juli.2017 Daniel Mandl 0
Dem SK Rapid gelang auswärts in St.Pölten der erste Dreier der neuen Saison. Nach dem unglücklichen 2:2 zum Saisonauftakt gegen Mattersburg, präsentierte sich Rapid zuerst etwas unsicher am Ball, dann aber staubtrocken und auch effizient.
Rapid fand im klassischen 4-2-3-1 mit Prosenik als Solospitze anfänglich nicht wirklich in die Partie. Zumindest dann nicht, wenn man den Ball hatte. Souverän agierte Rapid in der Anfangsviertelstunde nur, wenn man in einer hohen Region gegen den Ball spielen konnte. Das Pressing war in Ordnung, das Gegenpressing nach offensiven Ballverlusten sogar richtig gut.
Umtriebige Rapidler störten St.Pöltner Ordnung
Mit Fortdauer der ersten Halbzeit stabilisierte sich Rapid auch am Ball. Thomas Murg vollzog zahlreiche Diagonalläufe, verließ immer wieder seine Grundposition und rüttelte so an der Ordnung der St.Pöltner. Was Murg horizontal machte, versuchte Wöber vertikal. Die Vorstöße des Innenverteidigers in die gegnerische Hälfte erschwerten der Heimmannschaft das Pressing, sowie eine solide Raumdeckung. Die Tatsache, dass einige Rapidler immer wieder in „unerwarteten Regionen“ auftauchten, machte die Hütteldorfer unberechenbarer.
Kein Ausrufezeichen von Prosenik
Die Führung lag nach einer halben Stunde bereits in der Luft. Auch weil Philipp Prosenik zwei Sitzer vergab. Der 24-jährige Stoßstürmer lehnte vor etwa einer Woche ein Angebot des SKN St.Pölten ab, weil er sich noch einmal bei Rapid beweisen wollte. Dies misslang ihm jedoch im Zuge seiner wohl einzigen Chance für längere Zeit: Prosenik war hauptsächlich in trabendem Tempo unterwegs, seine Gegenspieler spürten ihn kaum und auch die mangelnde Effizienz brachte ihm keine Pluspunkte ein. Prosenik ist schlichtweg nicht gut genug für Rapid und das sah man leider auch am gestrigen Abend wieder.
Wichtiger Doppelschlag
Kurz nach Proseniks zweitem vergebenem Sitzer gelang Rapid aber ein äußerst wichtiger Doppelschlag. Murgs trockener Abschluss mit links in lange Eck und Kuens abgefälschter Schuss sorgten für die 2:0-Pausenführung. In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit sah man förmlich, wie sich Rapids Selbstvertrauen festigte. Hätte der Schiedsrichter nicht zum Pausentee gebeten, wäre binnen Minuten wohl noch das eine oder andere Tor gefallen.
Rapid lässt die Zügel schleifen
Nach der Pause ließ Rapid das Spiel aber wieder schleifen und verfolgte die endgültige Entscheidung in Form eines dritten Treffers nicht mit genügend Nachdruck. St.Pölten spielte weiterhin schwach, roch aber Lunte und traute sich ein bisschen mehr zu. Das 1:2 durch Daniel Schütz erfolgte aus einem Abstimmungsfehler zwischen Innen- und Außenverteidiger bei Grün-Weiß. Und plötzlich kippte der Charakter des Spiels – der SKN bekam Oberwasser und griff wieder an.
Sinnvolle „Konter-Wechsel“ von Djuricin
Da die Niederösterreicher dies aber mit technisch sehr limitierten Mitteln machten, konnte sich Rapid nach einer etwa fünfminütigen Schockstarre wieder fangen und legte den Fokus wieder auf ein drittes Tor. St.Pölten versuchte zwar alles, blieb jedoch weitgehend ungefährlich, während Goran Djuricin clever und auf Konter ausgerichtet wechselte.
Murg und die starken Einwechsler sorgen für Entscheidung
In den letzten Minuten des Spiels sah man eine Rapid-Mannschaft, die ihre Räume viel besser nutzte und ihre Chancen konsequenter zu Ende spielte, als über weite Strecken der Vorsaison. Eine Murg-Keles-Koproduktion führte zum vorentscheidenden Eigentor zum 3:1, ein Idealpass des ebenfalls eingewechselten, umtriebigen Boli Bolingoli auf den gut gestarteten Eren Keles ermöglichte den Schlusspunkt.
St.Pölten am gestrigen Abend kein Maßstab
Gerade das Setting Rapids in der Schlussviertelstunde offenbarte mehr Dynamik und intensive Läufe in passende Räume. Also das, was in der ersten Viertelstunde der Partie noch fehlte. Gleichzeitig darf das St.Pölten des gestrigen Abends kein Maßstab sein. Die Fallmann-Elf, die mit immerhin drei Neuverpflichtungen begann, präsentierte sich äußerst blass, offensiv zahnlos und wird in dieser Form ein heißer Kandidat für die untersten Plätze sein. So gesehen ist auch das starke Gegenpressing Rapids relativierbar, da sich der Schwierigkeitsgrad gegen den technisch unzureichenden SKN in Grenzen hielt. Wenn die Hütteldorfer diese Intensität gegen eine selbstverständlich offensiver spielende Austria am 6.August auch aufrechterhalten können, wäre dies aber durchaus vielversprechend, auch für die weiteren Aufgaben.
Intensität noch weiter erhöhen!
Das Positivste am deutlichen Auswärtssieg war mit Sicherheit der regelmäßig – mit kurzen Ausnahmen – erkennbare Wille, sich auf noch mehr Treffer zu fokussieren und sich nicht durch einen Ballkontrollwahn selbst müde zu spielen. Rapid zeigte sich dynamischer und durch die Positionsuntreue einiger Spieler auch fluider. Die Intensität im Passspiel und in intensiven Läufen gilt es jetzt aber noch weiter zu erhöhen, weil nicht jeder Gegner so lasch dagegenhalten wird, wie der SKN.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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