Matus Mikus wechselt zur Admira: Das ist der 21-jährige slowakische Mittelstürmer
Bundesliga 14.Januar.2013 Daniel Mandl 0
Nachdem die Verpflichtung von Patrick Seeger nach Philipp Hosiners Abgang in der Südstadt keine Begeisterungsstürme entfachte, verstärkte sich der aktuelle Tabellenachte fürs Frühjahr weiter und holte den 21-jährigen Matus Mikus vom FC Nitra – einem Verein, der aktuell in der slowakischen Zwölferliga gegen den Abstieg kämpft.
Betrachtet man die Spielanlagen der beiden Mannschaften genauer, wird man zu dem Schluss kommen, dass Nitra und die Admira zwei grundverschiedene Mannschaften sind. Nitra agiert wesentlich defensiver als die Südstädter, schaltet bei weitem nicht so gut von Defensive auf Offensive um. Nicht selten spielt die Elf aus der geschichtsträchtigen, westslowakischen Stadt mit fünf Verteidigern.
Mikus bei Nitra neben einem Brecherstürmer
Was das System Nitras jedoch im Vergleich zu einigen anderen Mannschaften, die mit fünf bzw. drei Verteidigern agieren, besonders macht: Der aktuelle Tabellenelfte der slowakischen Liga spielt normalerweise mit zwei Stürmern. Nun gibt es drei Stürmer, die Ansprüche für die Stürmerposition(en) beim FC Nitra anmelden: Der 32-jährige Karel Kroupa und der 22-jährige Arnold Simonek sind jedoch Brecherstürmer, die kaum defensiv antizipieren. Der wichtigste Mann für den Angriff war die eigentliche Nummer Drei, Matos Mikus.
Einer, den man „schicken“ kann
Im Zweistürmersystem seines Teams ließ sich Mikus gerne etwas zurückfallen, um den schnellen, aber oft unpräzise aufgeführten Kontern seiner Mitspieler entgegenzukommen. Eines der Probleme beim FC Nitra, das sich in sehr vielen Spielen auf Konter verlegt, ist, dass sich im Umschaltspiel zu wenige Leute bewegen und die Bälle zu große Distanzen zurücklegen müssen. Mikus nahm seinen Mittelfeldspielern beim FC Nitra durch solides Antizipationsspiel einiges an Arbeit ab und galt auch immer als Spieler, den man „schicken“ kann.
Schnittstellen und Laufduelle auf längere Distanzen
Mikus ist schnell und einigermaßen durchsetzungskräftig – eine Alternative für Marcel Sabitzers Ex-Position auf der rechten Mittelfeldseite ist der Slowake allerdings nicht. Mikus ist ein typischer Mittelstürmer, der zwar grundsätzlich nicht schlecht antizipiert und mitdenkt, andererseits aber ein Spieler ist, der Bälle von seinen Mittelfeldspielern braucht. Mikus erarbeitet sich seine Chancen nicht unbedingt selbst, sondern braucht eine bestimmte Art von Unterstützung: Einerseits präzise Bälle in die Freiräume des gegnerischen Strafraums, die er mit Hilfe seines Laufspiels reißt, andererseits Laufduelle auf längere Distanzen. In diesen „Disziplinen“ hat Mikus seine Stärken.
Verletzung bremst Frühstarter Mikus
Im Jahr 2010 zeigte Mikus beim slowakischen U19-Nationalteam auf, galt bereits als baldige Option fürs A-Nationalteam. Auch im U21-Team kam er zum Einsatz. Doch im März 2012 wurde er von einer Verletzung gebremst, die ihn bis Ende Oktober außer Gefecht setzte. Die Leichtigkeit und die technische Präzision waren danach aus dem Spiel des jungen Slowaken verschwunden. Was blieb war sein Riecher für brenzlige Strafraumsituationen, aber aus dem großen Talent Mikus wurde vor allem im vergangenen Jahr 2012 ein Spieler, der nun wohl schon die letzte große Chance hat, eine sehr scharfe Kurve zu kriegen.
Siegtor gegen Deutschlands U19
Sein Debüt in der ersten Elf von Nitra gab Mikus im Alter von 17 Jahren. In der Saison 2008/09 brachte er es immerhin auf ein Spiel von Beginn an und sechs Einwechslungen. Nach Beendigung der Saison 2009/10, in der er insgesamt zehnmal spielte, erlebte er sein bisheriges Karriere-Highlight, als er bei der U19-Europameisterschaft in der Vorrunde den 2:1-Siegtreffer gegen Deutschland erzielte. Eine Saison später kamen schließlich auch die Tore: 6 Treffer in 28 Einsätzen in der slowakischen Liga, zudem erste Partien für die slowakische U21-Auswahl.
Gutes Comeback, Admira-Vertrag bis 2016
Es sollte die Seuchensaison 2011/12 werden, die Mikus in Probleme stürzte. Eine Verletzung zu Saisonbeginn und die bereits erwähnte im Frühling 2012, machten dem heute 21-Jährigen das Leben schwer. Seinen Weg zurück initiierte die Kämpfernatur aber eindrucksvoll und so erzielte er im Herbst in sieben Spielen für Nitra – den ersten nach seiner langen Verletzungspause – vier Tore. Grund genug für die Admira den Stürmer mit einem Vertrag bis Sommer 2016 auszustatten.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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