Meinungen der Austria-Fans nach der 2:5-Niederlage im Derby: „Mund abputzen und weitermachen“
Bundesliga 13.August.2015 Stefan Karger 0
Das 314. Wiener Derby endete mit einer 2:5-Heimniederlage der Wiener Austria. Nach einem guten Beginn erwies sich Rapid Wien als zu effizient und nutzte die Chancen in der Offensive eiskalt aus. Wie sahen die Austria-Fans die Partie? Wir haben uns im Austrian Soccer Board umgehört.
Aveiro Santos: Bei einer 2:5 Klatsche müsste man eigentlich meinen wir hätten katastrophal gespielt, aber im Gegenteil, das war insgesamt eine gute Leistung bis auf die defensiven Schnitzer. Die Grünen waren heute auch gnadenlos effizient, aus vier Chancen vier Tore gemacht und wir haben in den entscheidenden Momenten nicht zugeschlagen (Stichwort: Kayode). Man merkt einfach, dass sie extrem viel Selbstvertrauen haben und ihnen beinahe alles aufgeht. Man hat auch deutlich die Abstimmungsprobleme gesehen zwischen den Innenverteidigern und den Sechsern. Das wird sich aber ändern wenn unsere Stamminnenverteidigung wieder zur Verfügung steht und wir da weiter an den Automatismen arbeiten können.
Hutz: Wenn die Stamminnenverteidigung wieder da ist, sehe ich sehr positiv in die Zukunft. Es gab einiges, was gut war. Es ist halt alles gegen uns gelaufen.
naketano: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Ich hoffe man lernt aus dieser Blamage. Das Spiel war bis auf das Ergebnis und der Verteidigung meiner Meinung nach sehr gut. Natürlich ist die Partie unglücklich gelaufen, aber alles auf den Schiedsrichter zu schieben wäre zu einfach. Bei einer 1:2-Niederlage ja, aber nicht bei drei weiteren Gegentoren. Man muss sich jetzt ganz schnell von dieser Niederlage erholen und sich spätestens bis zum Wochenende hin fangen und den Pflichtsieg gegen Mattersburg einfahren – auch dieses Spiel bringt drei Punkte.
Ich bin weg und meide morgen die Medien.
Johnny Cut: Sehr schwer zu analysieren das Spiel heute. Für Rapid ist halt sehr viel gelaufen und unser Abwehrverhalten heute war nicht mal Landesliga-tauglich.
AlfredoD: Unsere Viererkette hat noch ein personalunabhängiges Koordinationsproblem, das gelöst werden muss. Die Idee zum Ballführenden zu verschieben ist ja ganz nett, aber einerseits kann das nicht heißen, dass der Außenverteidiger dasteht wie der einzige Innenverteidiger und andererseits muss auch viel stärker aus dem Mittelfeld gegen den Ball gearbeitet werden. Wenn man ansonsten eine Seite immer komplett aufmacht und dazu dem Gegner auch noch Zeit gibt, den Ball in den offenen Raum zu spielen, dann kommt halt so etwas raus wie heute, vor allem in der zweiten Halbzeit.
FAKler: Die Leistung nach vorne hat gepasst, aber ohne Defensive gewinnst nichts, die zweite Halbzeit hat Rapid völlig in die Hände gespielt. Wir haben es wenigstens tapfer und anfangs auch gut probiert, aber das war dann das perfekte Spiel für die Stärken des Gegners.
reallumpi: Ich verstehe nicht ganz, warum sich alle so auf den Freistoß einschießen. Ja, sicher war der Pfiff falsch, aber viel mehr schockiert mich was unsere Abwehr da fabriziert, wie kann man bitte mitten am Sechzehner so frei an den Ball kommen, das darf einfach NIE passieren. In Wirklichkeit sind wir denen heut ins Messer gelaufen wie eine Schülerligatruppe, die haben uns eiskalt ausgekontert und dass sie das können ist wirklich nichts Neues.
kingpacco: Man verliert 2:5 im Derby und trotzdem glaube ich, dass die Niederlage, wenn die richtigen Lehren daraus gezogen werden, auch etwas Gutes hat. Und bis zum 1:4 war Rapid ein Meister der Effizienz. So etwas geht nur wenn du einen Lauf hast.
thebodi: Natürlich verliert man nicht gern, schon gar nicht in dieser Höhe, aber Rapid war auch stark – allerdings erst als sie klar geführt haben. Es bleibt dabei: Wenn man die Tore aus den ersten Möglichkeiten des Gegners nicht bekommt, sondern selbst das erste Tor schießt, kann das Ergebnis auch genau umgekehrt lauten. Football it is.
IceChris: Man hat heute gesehen, dass wir noch nicht zu weit sind. Zu viel passt nicht in der Abstimmung, zu sehr sind wir von manchen Spielern abhängig (sowohl die, die heute auf der Tribüne gesessen sind, als auch die, die am Feld waren). Ohne Stamm-Verteidigung ins Derby gehen zu müssen ist natürlich bitter, zumal Rapid momentan auch wirklich stark ist. Mit so einer inferioren Defensive hat man dann keinen Meter. Der Spielverlauf hat ihnen natürlich auch in die Karten gespielt. Bei den wenigen Chancen haben sie eiskalt zugeschlagen und als wir dann aufmachen mussten konnten sie ihre großen Stärken ausspielen. Aber gut sei´s drum. Mund abputzen, weitermachen und am Wochenende wieder Punkte auf die Grünen aufholen Es gibt noch drei Derbys in der Saison und dann werden keine Geschenke mehr verteilt.
a´dorfer: Ein ordentlicher Denkzettel, damit keiner der Kicker vergisst, wie viel Arbeit noch wartet, bis man wieder ein akzeptables Team ist!
QPRangers: Man kann einfach nicht offensiv spielen, wenn JEDER Konter hinten für Panik und Chaos sorgt.
Danislaus Pilsener: Im Stadion musste ich Anfang der 2. Halbzeit daran denken, was Fink bei Amtsantritt gesagt hat: „Wer mich holt, der bekommt Spektakel“. Bei 1:3 läuft Kayode einem Rapid-Verteidiger, der eigentlich zehn Meter Vorsprung hat, einfach davon und steht plötzlich allein vorm Tormann. Wenn da das 2:3 fällt, gibt’s richtig Spektakel. Wie auch immer, das ist halt Pech. Fink lässt wirklich offensiv spielen und da macht es grundsätzlich auch Spaß zuzusehen. Aber die Verteidigung ist derzeit nicht in Idealbesetzung und Bestform, müsste es aber bei der offensiven Ausrichtung leider sein.
Stefan Karger, www.abseits.at
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