Durch die ständige Ungewissheit ob Mamadou Sangaré bereits frühzeitig aus seinem langfristigen Vertrag bei Rapid herausgekauft werden könnte, werden diesen Winter wohl noch mehrere... Mit Vorsicht zu genießen: Rapid-Interesse an ivorischem Sechser Mory Gbane?

Durch die ständige Ungewissheit ob Mamadou Sangaré bereits frühzeitig aus seinem langfristigen Vertrag bei Rapid herausgekauft werden könnte, werden diesen Winter wohl noch mehrere „Sechser-Gerüchte“ über Hütteldorf kreisen. Das Neueste betrifft einen ivorischen Mittelfeldspieler namens Mory Gbane, der aktuell in Portugal spielt.

Die Quelle des Gerüchts ist – wie in letzter Zeit recht häufig – die afrikanische Fußballwebsite „Africafoot“. Zwar ist das Portal teilweise gut informiert, was afrikanische Fußballer und vor allem junge Talente betrifft, allerdings haben die Betreiber auch schon mitbekommen, mit welchen News sich die nötige Quote machen lässt. Die Informationen des Portals sind demnach mit Vorsicht zu genießen.

Über Kroatien und Russland nach Portugal

Nun warf das Portal den 24-jährigen Ivorer Mory Gbane vom portugiesischen Erstligisten Gil Vicente als möglichen Sangaré-Ersatz bei Rapid ins Rennen. Gbane durchlebte bisher eine untypische Karriere, wechselte 18-jährig von seinem Heimatklub Stade d’Abidjan zum kroatischen Klub Bijelo Brdo, wo er auf Anhieb Stammspieler wurde. Im Sommer 2022 folgte ein Transfer nach Russland, wo er ein Jahr beim FK Khimki spielte.

Der russische Klub bezahlte 250.000 Euro für Gbane, verlieh ihn nach einer Saison an Gil Vicente, das ihn dann um 500.000 Euro fix verpflichtete. Bis heute kam der Ivorer auf 46 Pflichtspieleinsätze und zwei Tore für den aktuellen Elften der Primeira Liga. Sein Vertrag bei Gil Vicente läuft noch bis Sommer 2027.

Zahlreiche internationale Interessenten

An dieser Stelle ist es wichtig, das Gerücht in Relation zu setzen: Grundsätzlich passt der 188cm große Sechser ins Beuteschema Rapids, gilt wie Sangaré als Mentalitätsspieler, der auf der Sechs auch für spielerische Elemente sorgen kann. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Gbane tatsächlich auf einer „Long List“ der Rapid-Scoutingabteilung aufscheinen würde.

Allerdings war der 24-Jährige zuletzt einer der auffälligsten Spieler von Gil Vicente und spielte sich bereits in mehrere Notizblöcke. Bereits im Dezember war die Rede vom Interesse des Ligue-1-Klubs Toulouse und derzeit sollen auch Klubs wie Luton Town, Gent oder RC Lens am Mittelfeldspieler interessiert sein. Bei Gil Vicente soll er ein Jahresgehalt von 110.000 Euro beziehen.

Gil Vicentes Abgänge wurden zuletzt teurer

Neben der Tatsache, dass Gbane eine durchaus stolze Ablöse kosten dürfte, wird auch der Faktor Gehalt für Rapid kein einfacher, wenn man sich die vermeintliche Konkurrenz ansieht. Gil Vicente hat in den letzten Jahren seine Transfererlöse stark erhöht und seine Starspieler recht teuer verkauft: 2022 wechselte Samuel Lino um 6,5 Millionen Euro zu Atlético Madrid, 2023 ging Fran Navarro um 7 Millionen Euro nach Porto und 2024 holte der FC Kopenhagen Innenverteidiger Gabriel Pereira um 5 Millionen – um nur die jeweiligen Top-Transfers des jeweiligen Jahres zu nennen.

Nicht das letzte Gerücht

In diese Liste soll sich wohl auch Gbane einreihen und es wäre nicht unwahrscheinlich, wenn sich auch noch größere portugiesische Klubs um den Sechser bemühen würden. Neben dem grundsätzlich passenden Profil ist hier also zu konstatieren, dass Rapid – selbst wenn am Gerücht etwas dran ist – hier eher aus einer Außenseiterrolle heraus agiert. Demnach werden noch mehrere Gerüchte – nicht nur um Sangaré, sondern auch seinen designierten Nachfolger – aufkommen und Gbane wird nicht das letzte davon sein.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen