Nach dem Cup ist vor der Meisterschaft: Die Admira empfängt den SK Rapid
Bundesliga 29.April.2017 Stefan Karger 5
Am Sonntag treffen mit der Admira und dem SK Rapid zwei Teams aufeinander, die unter der Woche im österreichischen Pokal-Halbfinale zum Einsatz kamen. Während die Südstädter gegen gnadenlose Salzburger kein Land sahen, kam der SK Rapid nach einer spannenden Schlussphase gegen Aufsteiger LASK glücklich weiter.
40 Punkte
Anfang April fügte die Admira der Wiener Austria sowohl im Cup, als auch in der der Meisterschaft zwei Niederlagen zu – nun soll auch der andere Wiener Verein bezwungen werden. Zwischen diesen Partien lag eine 0:2-Niederlage gegen Mattersburg, ein 2:0-Heimsieg gegen den SKN St. Pölten, ein torloses Remis gegen Altach und eben die 0:5-Niederlage im Cup gegen RB Salzburg. Bevor sich die Admira gegen die Burgenländer geschlagen geben musste, blieb der Verein neun Pflichtspiele ohne Niederlage – eine Bilanz von der die Hütteldorfer momentan nur träumen können. Während die Grün-Weißen punkten müssen, um die im Hinterkopf befindlichen Abstiegssorgen vielleicht endgültig verdrängen zu können, muss sich die Admira keine Gedanken mehr um einen möglichen Gang in die zweite Spielklasse machen. Die magischen 40 Punkte sind erreicht und die sollten in jedem Fall reichen.
5 Gegentore in 900 Minuten – und dann kam RB Salzburg
Der 5:0-Sieg der Bullen ist insofern beachtlich, da sich die Niederösterreicher unter ihrem neuen Trainer Damir Buric in den letzten Monaten defensiv stabilisierten. Die frühen Treffer spielten den Gästen sicher in die Hände, Garcias Mannschaft agierte das ganze Spiel über druckvoll mit viel Selbstvertrauen und stellte den Gegner vor unlösbare Probleme. Besonders die beweglichen Spitzen Minamino und Wanderson waren kaum in den Griff zu bekommen. Admira-Trainer Damir Buric, der gegen Rapid neben Ione Cabrera und Dominik Starkl auch Daniel Toth verletzt vorgeben wird müssen, wird die Mannschaft wieder aufbauen und Hoffnung aus dem Wissen schöpfen, dass RB Salzburg momentan die absolute Ausnahme in Österreich ist. In den letzten zehn Spielen vor dem Debakel gegen Oscar Garcias Truppe kassierten die Südstädter nämlich insgesamt nur fünf Tore – also genau so viele wie sie von Salzburg in 90 Minuten eingeschenkt bekamen!
Selbstvertrauen nach Cup-Krimi?
Seit Monaten hört man diverse Verantwortliche beim SK Rapid sagen, dass die Mannschaft nur ein großes Erfolgserlebnis brauchen würde, um endlich wieder in Normalform zu agieren. Viel mehr Erfolgserlebnis als der Cup-Thriller mit glücklichem Ausgang gegen den LASK geht schwer. Ob die Mannschaft nun die strukturellen Probleme in den Griff bekommen wird ist aber fraglich. Immerhin gelang der letzte Auswärtssieg in der Bundesliga gegen die Admira. Wir müssen einen Zeitreise zum Oktober 2016 machen, als sich Szanto und Murg für die Tore beim 2:1-Erfolg in der Südstadt verantwortlich zeichneten. Ersterer zeigte in den vergangenen Spielen wieder eine ansteigende Formkurve. Der 21-Jährige muss noch etwas präsenter werden, allerdings sahen die Fans in einigen Situation das große Potential, das im jungen Ungarn schlummert.
Mehrere Varianten im zentralen Mittelfeld
Es wird interessant sein wen Trainer Goran Djuricin im zentralen Mittelfeld aufstellen wird. Hat Steffen Hofmann genug Kraft für eine dritte Partie innerhalb von acht Tagen? Der Rapid-Interimstrainer schätzt im Gegensatz zu seinem Vorgänger die Aura des 36-jährigen Führungsspielers, auch wenn er gegen den LASK zur Halbzeit in der Kabine bleiben musste. Viele Fans würden auch Stefan Schwab eine Pause gönnen, denn der ehemalige Admira-Spieler, befindet sich in einem Formtief und fiel auch im Cup-Schlager mit vielen Ballverlusten und merkwürdigen Aktionen auf. Dass er in der Schlussphase doch noch den Siegtreffer durch Joelinton vorbereitete, unterstreicht irgendwo umso mehr seine Wichtigkeit für die Mannschaft. Schwab ist von seinen Anlagen her ein Spieler, der Partien entscheidet – selbst wenn er schwache Phasen durchläuft. Es ist jedoch fraglich, ob ihm die Rolle des abkippenden Sechsers liegt, oder ob er ein wenig weiter vorne seine Stärken nicht doch besser zur Geltung bringen könnte. Die Hoffnungen liegen hier in der kommenden Saison weiterhin auf dem Langzeitverletzten Ivan Mocinic, der von den Anlagen her diesen Part perfekt ausfüllen könnte, aber heuer vor seiner Verletzung noch sehr viel schuldig blieb. Neben Szanto hat sich mit Philipp Malicsek ein weiteres junges Talent für höhere Aufgaben empfohlen. Der 19-jährige Ex-Admiraner zählt zu den Gewinnern der Canadi-Beurlaubung und hinterließ in der zweiten Hälfte gegen den LASK einen starken Eindruck. Der im Cup-Spiel ebenfalls eingewechselte Stephan Auer zeigte in letzter Zeit im Rahmen seiner Fähigkeiten ebenfalls ordentliche Leistungen. Man darf also gespannt sein, wie viele ehemalige Admira-Spieler im Mittelfeld gegen ihren Ex-Verein zum Einsatz kommen werden.
Neben den Langzeitverletzten Schobesberger, Mocinic und Schaub, werden auch Thomas Schrammel und Maximilian Hofmann fehlen. Für Letzteren ist die Saison vorbei, da aufgrund einer Sprunggelenksverletzung eine Operation durchgeführt werden muss.
Stefan Karger, abseits.at
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