Geradeso schaffte Admira Wacker Mödling in der letzten Saison den Klassenerhalt und schon stehen die Niederösterreicher erneut vor einer schweren Aufgabe. Nachdem sie im... Nach Kerschbaumer und Windbichler: Wie sieht Admiras Zentrum 2015/2016 aus?

Admira Wacker Mödling - Wappen mit FarbenGeradeso schaffte Admira Wacker Mödling in der letzten Saison den Klassenerhalt und schon stehen die Niederösterreicher erneut vor einer schweren Aufgabe. Nachdem sie im Sommer einige Leistungsträger verloren haben und bisher kaum darauf reagiert haben, zählen sie auch heuer zum Kreis der Abstiegskandidaten.

Vier Stammspieler gab die Admira in der laufenden Transferperiode ab. Markus Katzer ging zur Vienna, Stephan Auer zu Rapid, Richard Windbichler zur Austria und Konstantin Kerschbaumer wechselte um Brentford FC auf die Insel. Gerade die beiden letztgenannten Spieler hinterlassen ein großes Loch, das man nun mit viel Raffinesse füllen muss. Adäquaten Ersatz hat man mittlerweile nämlich noch nicht verpflichtet.

Philipp Malicsek – Leistungsträger mit 18?

Der einzige verbliebene Spieler aus dem Trio vom Saisonfinish ist Philipp Malicsek. Trotz seiner Jugend konnte er sich auf Anhieb in der Bundesliga etablieren. Der 18-Jährige besticht durch seine enorm ruhige Spielweise, findet auch trotz großem Gegnerdruck die richtigen und teilweise überraschende Entscheidungen. Seine Passquote in der letzten Saison war mit 80,7% außerordentlich gut. Auch bei der U19-EM konnte er mit seinen tollen Ansätzen aufzeigen.

Malicsek ist, wie man anhand seines Radars sehen kann, weniger ein Spieler, der direkt an Abschlüssen oder Chancen beteiligt ist, sondern ein Einfädler. Letzte Saison kam er zum Beispiel in neun Einsätzen auf drei Toreinleitungen – nur Stephan Zwierschitz hatte teamintern mehr, allerdings stand dieser auch über viermal so lange am Platz. Bei der U19-EM agierte er unter anderem auch als alleiniger Sechser vor der Abwehr und versuchte seine Aufgaben mehr mit seinen strategischen Fähigkeiten zu lösen als über seine Physis.

Daniel Toth – Verletzungsanfällige Idealbesetzung

Ein durchaus ähnlicher Spielertyp wie Malicsek ist Daniel Toth, der athletisch jedoch weiter ist. Der 28-jährige Burgenländer ist bereits seit 2009 in der Südstadt engagiert, verpasste aber aufgrund diverserer Verletzungen immer wieder mehrere Spiele am Stück. Hüftprobleme zwangen ihn in der letzten Saison zu acht Monaten Pause. Grundsätzlich wäre Toth vermutlich sogar die ideale Ergänzung für Malicsek, wenn die Admira die 4-1-4-1-Grundformation aus der letzten Saison beibehält. In seinen Einsätzen in der letzten Saison eroberte er nämlich viele Bälle, zeigte aber auch ein sicheres und variables Passspiel.

Toth

Christoph Knasmüllner – Eine neue Chance?

Eine andere Alternative ist Christoph Knasmüllner, vor allem dann, wenn man mit einer 4-2-3-1-Formation spielt. Die erste Saison nach seiner Rückkehr verlief für das einstige Top-Talent sehr bescheiden, weshalb er mit 23 Jahren gewissermaßen am Scheideweg steht. Grundsätzlich – und das belegen seine Daten auch – verfügt er über gute kombinative Fähigkeiten. Auf der anderen Seite hapert es bei Knasmüllner einerseits am Defensivspiel und andererseits an der Konstanz. Wenn dann unterm Strich kein einziger Scorerpunkt herausspringt, dann ist die schlechte Einsatzstatistik durchaus berechtigt.

Knasmüllner

Lackner und Ebner – Die Spieler fürs Grobe

Die bisher genannten Spieler kommen alle für die offensiven Aufgaben im Zentrum in Frage, da sie kaum Bälle direkt erobern. Im Frühjahr übernahm diese Aufgabe im Admira-Mittelfeld Windbichler. Dementsprechend braucht es für die neue Saison einen kampfstarken Gegenpol zu den spielerischen Qualitäten. Hierfür gibt es im Wesentlichen zwei Kandidaten: Markus Lackner und Thomas Ebner. Letzterer spielte im Frühjahr ausschließlich als Außenverteidiger, weshalb bei seinem Radar lediglich die Daten vom Herbst berücksichtigt sind.

 

Man sieht hier sehr gut, wie die Aufgaben innerhalb der Zentrumsspieler letzte Saison verteilt wurden. Lackner und Ebner spielten beide wenige Pässe und hatten eine bestenfalls durchschnittliche Passquote. Dafür verzeichneten sie deutliche mehr erfolgreiche Tackles und abgefangene Bälle. Ideal ist eine derartig scharfe Aufgabentrennung im modernen Fußball nicht – gerade wenn man nur mit zwei zentralen Mittelfeldspielern auftritt. Insofern wird es nicht nur interessant sein, welches Personal das neue Trainerduo der Admira wählt, sondern auch in welcher Grundordnung die Maria Enzersdorfer antreten werden.

Fünf mögliche Neuzugänge

Zum Abschluss wollen wir uns noch potenzielle Neuzugänge ansehen, die der Admira weiterhelfen würden. Als Grundlage dient das Statistikprofil, das anhand von Radargrafiken visualisiert wird. Zuerst sehen wir uns zwei Kandidaten aus der Sky Go Erste Liga an.

Jürgen Säumel verbrachte bereits ein Jahr in Niederösterreich. Der 30-Jährige könnte als Achter sowohl in einem 4-1-4-1 als auch in einem 4-4-2 agieren. In der letzten Saison konnte er sowohl ein hochfrequentes, präzises und variables Passspiel, als auch solide Balleroberungswerte vorweisen. Eine andere Option wäre Andreas Lasnik, der bei Kapfenberg vor allem als direkter Vorbereiter glänzte. In diesem Bereich war auch Kerschbaumer sehr stark. Der 31-Jährige könnte neben der Achterposition im 4-1-4-1 auch als Zehner in einem 4-2-3-1 oder auf den Flügeln spielen.

LeitSerbOBr

Auch in der Bundesliga gäbe es interessante Optionen. Zwei davon stehen bei der Austria unter Vertrag. Mario Leitgeb und Tarkan Serbest könnten beide sämtliche Positionen in der Zentrale bekleiden. Interessant wäre dabei die Rolle als Sechser, wo sie spielstarke Alternativen zu Lackner und Ebner wären. Der letzte mögliche Zugang in unserer Liste ist Conor O’Brien. Der US-Amerikaner kann einen breiten Aufgabenbereich abdecken und kennt Niederösterreich ebenfalls.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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